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Handball-Oberliga Handball-Oberliga: Ein Spion fordert Zählbares

15.01.2016, 17:51
Der Radiser Patrick Heddrich beim Wurf auf das Freiberger Tor. Radis gewinnt in der Vorwoche 36:32.
Der Radiser Patrick Heddrich beim Wurf auf das Freiberger Tor. Radis gewinnt in der Vorwoche 36:32. thomas klitzsch Lizenz

Wittenberg - Die Radiser TuS-Sieben trifft am Sonnabend ab 18 Uhr in der Mitteldeutschen Handball-Oberliga der Männer in der Gräfenhainichener Sporthalle Lindenallee auf den HC Glauchau/Meerane. Das ist seit Jahren ein Top-Team. Zurzeit bleibt die Mannschaft aus Sachsen allerdings - derzeit nur auf Rang sechs - noch hinter den Erwartungen zurück. Ein Trainerwechsel soll jetzt für neuen Aufschwung sorgen.

Radis bleibt bei einem Erfolg über Glauchau Spitzenreiter der Mitteldeutschen Handball-Oberliga der Männer. Die punktgleichen Pirnaer haben gegenüber Radis sogar das bessere Torverhältnis, aber das erste direkte Duell gegen die Heidesieben eben verloren. Deshalb belegen die Sachsen derzeit Rang zwei. Die Radiser empfangen in einer Woche den ärgsten Verfolger in der Gräfenhainichener Sporthalle Lindenallee. Mehr Topspiel geht nicht.

Neuer Trainer vor Debüt

Im Dezember trennte sich der Club von Trainer Vasile Sajanev. Betreut wird der Oberligist aktuell von Jörg Neumann. Dieser trainierte bis Ende des vergangenen Jahres noch die Drittligamannschaft vom USV Halle. Der 37-Jährige steht am Sonnabend vor seinem Debüt „Wir wollen auf jeden Fall etwas Zählbares mitbringen“, sagt Neumann, der weiß, dass Radis bisher alle Heimspiele gewonnen hat. Der neue Übungsleiter hat als „Spion“ das TuS-Team in Plauen beobachtet. „Wir wollen versuchen, das Geschehen möglichst lange offen zu halten“, sagt Neumann, der sich hinsichtlich der taktischen Überlegungen noch nicht in die Karten schauen lassen will. Die Gäste können die Partie nicht in Bestbesetzung in Angriff nehmen. Mit Lukas Zverina und Christian Döhler fallen zwei Alternativen für die Positionen im Rückraum aus. Zverina hat sich im Training einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen und muss wahrscheinlich eine längere Pause einlegen. „Damit fehlt uns ein geradliniger und robuster Spieler“, sagt der Coach. Der Wechsel des Trainers hat aus Sicht von Vereinschef Jens Rülke für einen Aufschwung im Team gesorgt. „Wir haben beobachtet, dass die Jungs im Training trotz Strapazen mit Freude bei der Sache waren“, sagt Rülke. „Dabei gab es Spieler, die nach einigen Übungen auch am nächsten Tag noch über Schmerzen geklagt haben“, sagt er.

Auffälligste Akteure der Westsachsen sind Rotislav Bruna (57 Treffer), Kevin Otto (51 Treffer) und David Kylisek (45 Treffer). Unterschätzt werde der Kontrahent nicht, heißt es im Radiser Lager. „Mir wurde es vor der Saison schon erzählt: Jeder kann jeden schlagen. Ich wollte es erst nicht so recht glauben und war etwas skeptisch, aber es ist wohl was dran. Wir tun auf jeden Fall alles, um es dem Gegner nicht all zu leicht zu machen“, erklärt der Radiser Spielertrainer Steffen Fischer. Nach seinen Angaben sind alle Radiser Spieler fit und wohlauf.

HBC kritisiert Doppelbelastung

Der HBC Wittenberg steht am Wochenende vor einer Doppelbelastung in der Sachsen-Anhalt-Liga der Männer. „Wir konzentrieren uns erst einmal auf das Heimspiel am Sonnabend“, so HBC-Trainer Sven Jäger. Anwurf in der Stadthalle gegen Eintracht Gommern ist um 15 Uhr. „Es ist ein sehr, sehr wichtiges Spiel. Wir wollen den Kontrahenten auf Abstand halten und die zwei Zähler erkämpfen. Gegen einen Gegner auf Augenhöhe muss in einem Heimspiel gepunktet werden“, erklärt der Übungsleiter. Und ein Blick auf die Tabelle verrät: Das Duell ist eine Schlüsselpartie im Kampf um den Klassenerhalt. Die Gäste liegen auf dem ersten Abstiegsplatz. Der Vorsprung des HBC beträgt zwei Punkte. Personell ist für diese wichtige Partie alles an Deck. „Wir haben auswärtige Akteure. Hoffentlich sorgt das Wetter nicht noch für eine komplizierte Anreise“, so Jäger. Und natürlich dürfe sich am Sonnabend niemand verletzten. Denn die Begegnung am Sonntag bei Post Magdeburg ist nicht minder wichtig. Das Team aus der Landeshauptstadt liegt auf Rang neun und hat vor dem HBC auf Platz elf einen Vorsprung von zwei Zählern. Es geht sehr eng zu im unteren Mittelfeld. Jäger verhehlt nicht, dass er deshalb die Terminplanung für wenig glücklich hält. Der Terminstress sei völlig unnötig und die Winterpause zu kurz. „Warum muss die Saison unbedingt am 30. April beendet sein?“, fragt der Übungsleiter, der gern noch den Mai für die Punktspiele genutzt hätte und dem auch die danach folgende viermonatige Vorbereitungszeit einfach zu lang ist. (mz)