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Handball Handball: Mach's gut Patrick "Peppi" Heddrich

Von Thomas Schaarschmidt 28.04.2018, 13:11
Die letzten fünf Spielzeiten war der TuS Radis seine Heimat - dort wird er am Sonnabend nun auch verabschiedet.
Die letzten fünf Spielzeiten war der TuS Radis seine Heimat - dort wird er am Sonnabend nun auch verabschiedet. Archiv/Klitzsch

Radis/Köthen/Dessau - Es dürfte emotional werden. Wenn der TuS Radis am Sonnabend ab 18 Uhr (Sporthalle Lindenallee Gräfenhainichen) sein letztes Heimspiel in der Saison 2017/18 in der Sachsen-Anhalt Liga der Männer bestreitet, dann ist es auch der Abschied einer kleinen Handball-Legende: Patrick „Peppi“ hängt im Alter von 36 Jahren die Handballschuhe endgültig an den Nagel.

Heddrich hat in der Region nicht nur in Radis, sondern zuvor auch in Köthen und natürlich vor allem in Dessau-Roßlau seine Spuren hinterlassen. Die MZ hat sich zum Abschied bei Weggefährten seiner Karriere umgehört.

Der Teambetreuer in Dessau Thomas Vollert

Vom ersten Moment an, an dem er das Trikot des DRHV getragen hat, hat er eines auch in schwierigen Zeiten nie verloren: Seine positive Einstellung. Schlechte Laune war nichts für Peppi. Er ist immer lebenslustig, aufgeschlossen und optimistisch gewesen.

Irgendwie finde ich es schade, dass ihm hier nie ein Aufstieg vergönnt war, und er stattdessen sogar noch die verpasste Relegation für die neue eingleisige 2. Bundesliga erleben musste. Aber danach ist er dem Team ja auch noch ein Jahr treu geblieben. Ich bin mir sicher, dass der Platz, den der Handball nun freimacht, ganz und gar seiner Familie gehört. Er ist ein Familienmensch und die wird ihn schon ordentlich auf Trab halten.

Die Mitspieler in Köthen René Uelsmann, Steven Just

Sicherlich wird es ihm am Anfang schwer fallen, nicht mehr aktiv Handball zu spielen. Wie wir ihn kennen, wird es ihm auch öfters mal in den Fingern jucken. Aber er hat ja sein Haus, wo er ständig dran rumwerkeln kann. Außerdem ist da ja noch seine Familie.

Da wird es ihm schon leichter fallen, Adieu zu sagen. Er wird sicherlich dem Handballsport treu bleiben, wenn auch nicht als aktiver Spieler. Wir werden uns immer an seinen Ehrgeiz und seine Schlitzohrigkeit erinnern. Es machte unheimlich viel Spaß mit ihm zu spielen und zu trainieren, weil er auch ein sehr lustiger Typ war. Und das bis heute geblieben ist.

Der Wegbegleiter in Radis Stephan Blechschmidt

Peppi ist immer gut gelaunt, er ist ehrlich und hat immer eine Anekdote auf Lager. Was er anpackt, macht er zu einhundert Prozent, so sind nicht viele Menschen. Es gibt zahlreiche Handballmomente, an die ich mich gerne erinnern werde. Peppi und Handball das sind Emotionen, Trickwürfe, kleine Diskussionen mit den Schiedsrichtern und Gegnern und aber eben auch die Schmerzen nach dem Spiel. Peppi ohne Handball, wie soll das gehen?

Die Frage stellt sich jeder! Aber sein neuer Grill wird dann wohl jetzt noch mehr glühen! Seine Frau hat schon verraten, dass sie für ihn bereits eine große To-Do-Liste angefertigt hat, die er dann abarbeiten darf. Nun hat Peppi mehr Zeit für seine zwei Kinder und den Hund. Und ich glaube darauf freuen sich alle am meisten.

Die Ehefrau Ulrike Heddrich

Was ich genau sagen kann ist, dass Peppi immer mit Leidenschaft und Motivation ins Spiel ging. Sei es in Dessau, Köthen und jetzt auch in Radis. Was nun kommt? Alles steht noch nicht fest.

Mit sechs Jahren begann die Handball-Karriere von Patrick Heddrich, der eigentlich aus Roßlau stammt.

Ende 1999 wechselte er zum Bundesligisten Dessau-Roßlauer HV und spielte dort über ein Jahrzehnt in der 2. und später auch 3. Bundesliga für den Verein.

Die Saison 2012/13 verbrachte er bei der HG 85 Köthen in der Mitteldeutschen Oberliga. Dort gelangen ihm in 14 Spielen 104 Tore.

Seit 2013/14 spielt er für TuS Radis. Erst in der Mitteldeutschen Oberliga, dann bis zum Schluss in der Sachsen-Anhalt Liga. In der Saison 2016/17 war er vom Spieler zum Spielertrainer aufgestiegen.

Er hat viele Pläne, aber in erster Linie möchte er mir und und den Kindern Zeit zurückgeben. Wir wollen viel reisen, was die letzten Jahre durch den Handball ziemlich eingeschränkt war.

Zusätzlich möchte er gerne andere Sportarten wie etwa Kitesurfen und weitere verrückte Dinge ausprobieren. Haus und Hof soll natürlich auch nicht zu kurz kommen. Der Handball hatte viele schöne Momente zu bieten und im Laufe der Zeit haben wir durch ihn auch viele tolle Leute kennengelernt. Peppi ist pure Lebensfreude. Er ist warmherzig, offen, verlässlich und ehrlich. Das kann man sicherlich über viele Menschen sagen, aber mein Mann hat die Gabe, genau dieses Gefühl auf andere Personen zu übertragen.

Er bringt die gewisse Leichtigkeit, diese Energie mit, welche ansteckend wirkt. Und das gibt mir die Gewissheit mit ihm alles zu schaffen, was uns am wichtigsten ist. (mz)