Handball in der Stadthalle Handball in der Stadthalle: Turnier mit Superlativ

Wittenberg - Für Uwe Kunert, den Handballchef von Grün-Weiß-Piesteritz, ist die Vorweihnachtszeit alles andere als besinnlich. Wieder einmal erwartet ihn und seine fleißigen Mitstreiter ein Handballturnier der Superlative, das er als Abteilungsleiter Handball über die Bühne bringen muss.
Der Superlativ darf getrost verwendet werden, denn das dreitägige Weihnachtshandballturnier (27./28. und 29. Dezember) zählt zu den Top-Veranstaltungen Sachsen-Anhalts in dieser Sportart. Mit entsprechendem Ehrgeiz möchte man diesem Qualitätsanspruch auch beim Jahrgang 2018 gerecht werden. Da zählt im Vorfeld jedes Detail der Planung. Doch nicht nur der Superlativ ist angebracht, sondern auch das Wort Tradition, das oft strapaziert wird. Denn es ist die 49. Auflage des Weihnachtsturniers.
Eingespieltes Team
Aufgeregt beschreibt der Handballchef die heiße Vorbereitungsphase: „Ich gebe zu, in jedem Jahr packt mich kurz vor Weihnachten das Lampenfieber. Klappt es mit dem Spielplan? Gibt es einen Plan B bei Nachmeldungen oder Absagen?“ Fragen über Fragen, die Uwe Kunert (53), von Beruf Lokführer, jedes Mal durch den Kopf gehen. Handball ist sein Leben, in das er viel Herzblut steckt. Er weiß zuverlässige Partner wie Cheforganisator Maik Pannicke und dessen Tochter Anne-Kathrin sowie Dirk Elias als eingespieltes Team an seiner Seite.
„Vielleicht entdecken wir bei diesem Kinder- und Jugendturnier auch das eine oder andere Talent“, hofft Kunert, gibt aber zugleich zu bedenken: „Meine Beobachtungen sind leider die, dass die Feinmotorik bei den meisten Kindern sehr schwach entwickelt ist. Diese ist in unserer Sportart jedoch unerlässlich. Da gibt es im Sportunterricht großen Nachholbedarf.“ Beim Gespräch mit Uwe Kunert trainiert zeitgleich gerade Grit Otto die jüngsten Handballer. Es sind jene engagierten Übungsleiter wie sie, ohne die der Handballsport keine Zukunft hätte.
Was die Resonanz zum Turnier anbelangt, gibt es indessen viel Positives zu verlauten. Die Beliebtheit Wittenbergs drückt sich unter anderem darin aus, dass unter den 45 Mannschaften 80 Prozent „Rückfalltäter“ sind. Als Beweis sei zudem die Frankfurter Mannschaft genannt, die da erklärte: „Wittenberg ist einfach top.
Reservieren Sie uns schon mal einen Platz für 2019.“ Mit fünf Bundesländern (Berlin, Brandenburg, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt) darf sowohl quantitativ als auch qualitativ mit guter Handballkost gerechnet werden. Prominente Teams wie SC Magdeburg, DHfK Leipzig (Titelverteidiger) und Elbflorenz Dresden gelten als Favoriten, aber auch die einheimischen Piesteritzer konnten 2016 bei der E-Jugend schon mal den Siegerpokal „abräumen“.
Stark vertreten sind in vielen Altersklassen auch die Belziger Handballer. Deren Fankultur sorgte in der Vergangenheit immer wieder für Stimmung in der Halle. Da sind die Eltern, Großeltern und Freunde, die ihre kleinen Sportler zu Höchstleistungen motivieren. Man mag es kaum glauben, wie auf diese Weise oftmals ungeahnte Kräfte freigesetzt werden.
Die F-Jugend beginnt
Das Turnier verspricht einen straffen Zeitablauf. Jeweils ab 9 Uhr wird dem Ball bereits nachgejagt. Am ersten Tag ist es die F-Jugend (5-8) und E-Jugend (8-10). Am 28. Dezember schließen sich die D- und C-Jugend an. Für den 29. Dezember ist ab 10 Uhr die B-Jugend sportlich aktiv. Neben Piesteritz sind aus regionaler Sicht noch Coswig und die Grundschulen Reinsdorf und Käthe Kollwitz vertreten.
Bleibt noch der besondere Leckerbissen für den Nachmittag: Der Hyundai-Cup mit den vier Männermannschaften von Grün-Weiß Piesteritz (Sachsen-Anhalt-Liga), Apolda (4. Liga), Kühnau (Sachsen-Anhalt-Liga) und Belzig (Verbandsliga).
(mz)