Grundschule Prettin Grundschule Prettin: Tartanbahn ist zu teuer

Prettin - „Ich hatte einen Schüler, der ist jetzt in der siebten Klasse. Als er in der Dritten war, bemängelte sein Vater schon den schlechten Zustand des Sportplatzes“, erinnert sich Prettins Grundschulleiterin Susan-Sylvie Ebermann. Zwar wurde die Anlage nach dem Hochwasser 2002 wieder hergerichtet, „aber seither ist da nichts mehr passiert“.
Doch wenn die Schulleiterin jetzt aus dem Fenster ihres Büros sieht, kann sie zufrieden registrieren, dass sich endlich etwas bewegt auf dem Areal: Die Firma Barthel Sportanlagen GmbH aus Großwig legt eine neue Laufbahn an.
Das lässt sich die Stadt, wie Bauamtsleiterin Karin Kralisch in der Annaburger Verwaltung auf MZ-Nachfrage bestätigt, rund 49.000 Euro aus dem eigenen Haushalt kosten. Die Arbeiten an der Laufbahn haben laut Susan-Sylvie Ebermann in der vorletzten November-Woche begonnen und sollen möglichst noch im Dezember zum Abschluss kommen.
Sie bedauert, dass sich das Vorhaben drei Jahre geschoben hat. „Inzwischen sind die Tiefbaupreise sehr hoch.“ Dennoch lobt die Prettinerin, dass die Stadt sich zu dieser Baumaßnahme bekennt - trotz leerer Kasse. „Es ist traurig. Die Politik will kleine Landschulen erhalten, aber Fördermittel gibt es nur bei 100 Kindern bis 2030. Da fallen wir natürlich hinten runter.“ Die Prettiner Grundschule hat derzeit 76 Schüler.
Die Laufbahn des Prettiner Grundschulsportplatzes wird komplett neu hergerichtet. Das heißt, wie Susan-Sylvie Ebermann aufzählt, man nimmt die alten Kantensteine heraus und setzt neue, der Aufbau der Bahn selbst erfolgt als so genannte Tennenbahn, also mit granularer Oberfläche. „Keine Tartanbahn, die wäre zu teuer.“
Das alte Laufoval maß insgesamt 250 Meter, „bei dem Neubau wird die Runde auf 200 Meter verkürzt“. Das habe, so die Schulleiterin, folgenden Hintergrund: Bislang befand sich der Bolzplatz in dem Oval.
Da war es beinahe normal, dass der Ball bei mannschaftssportlichen Vergleichen immer wieder auf die Laufstrecke flog und die Schüler dort herumrannten. Was mit zusätzlichen Gefährdungen einherging. „Jetzt werden Bahn und Bolzplatz räumlich getrennt. Das ist einfach sicherer.“
Bis zur Fertigstellung des Gesamtpaketes Sportplatz dürften, selbst wenn das Wetter mitspielt und die Arbeiten an der Bahn tatsächlich im Dezember zum Abschluss kommen, noch einige Monate ins Land gehen. Susan-Sylvie Ebermann rechnet damit, dass der Bolzplatz und die Nebenflächen vielleicht im Mai 2018 nutzbar sein könnten, weil sich der frische Rasen ja erst festigen muss.
Übrigens sind das Anlegen des neuen Bolzplatzes und der Nebenanlagen sowie das Pflanzen von Hecken aus Kostengründen als Eigenleistungen geplant. Der Bauhof der Stadt Annaburg und der Hausmeister der Bildungsstätte sollen alle Maßnahmen außer der eigentlichen Laufbahn umsetzen.
Ebenfalls um Geld zu sparen, sucht die Grundschulleiterin nach Sponsoren. Mit deren Hilfe sollen die vorhandenen Fußballtore des Bolzplatzes abgestrahlt und verzinkt werden. Unterstützer sind also willkommen. „Die Metallkonstruktionen der Tore sind noch in Ordnung, unser Hausmeister hat sich das angesehen“, so Susan-Sylvie Ebermann. (mz)