Grundschule Annaburg Grundschule Annaburg: An Ideen mangelt es dem Förderverein nicht

Annaburg - Als sich der Förderverein der Grundschule „Michael Stifel“ Annaburg im November 2015 gründete, stieß das bei Eltern und Förderern auf reges Interesse. Seither hat sich die Mitgliederzahl mehr als verdreifacht. Was nicht unbedeutend an der Arbeit des Vereins liegt, der in seiner jüngsten Mitgliederversammlung vor allem auf 2017 schaute.
Da die Arbeit eines Vereins maßgebend von jenen Personen abhängig ist, die ihn führen, erlebt der Förderverein im Augenblick goldene Zeiten. Denn der Vorstand um Annaburgs Ortsbürgermeister Stefan Schmidt, der seit der Vereinsgründung den Vorsitz inne hat, leistet viel.
Ganz gleich ob schulinterne Aktivitäten wie der jährliche Crosslauf im Thiergarten, das Sommerfest der Schule und die Beteiligung am Annaburger Schloss- und Heimatfest oder Eigeninitiativen wie die Ausgestaltung des Sportfests, eine Schuldisco, die Neugestaltung des Schulgartens sowie die Bereitstellung von Willkommensgeschenken für jeden Erstklässler - auf sein Wirken möchte man in Annaburg nicht mehr verzichten.
Mehr als ein Großprojekt pro Monat hat der Förderverein im letzten Jahr organisiert oder maßgebend begleitet, resümierte Schmidt vor den Gästen der Mitgliederversammlung. Dabei schaffte es der Vorstand immer wieder, notwendige Geldquellen auszumachen. Etwa für die komplette Umgestaltung des Schulgartens, der sich nun mit Hochbeeten, 30 Obstbäumen und Sträuchern sowie einem eigenen Teich in einem völlig neuen Bild darstellt.
Turnusgemäß wurden in der Mitgliederversammlung des Fördervereins der Grundschule Vorstandswahlen durchgeführt. Dabei wurde Sandro Thiel als bisheriger Stellvertreter des Vorsitzenden verabschiedet. Er legte sein Amt aus zeitlichen Gründen nieder, bleibt dem Verein aber als Mitglied treu. Alter und neuer Vorsitzender ist Stefan Schmidt. Ihm zur Seite stehen Katja Müller (stellvertretende Vorsitzende), Yvonne Schlobach (Schatzmeisterin) und Birgit Hildebrandt (Schriftführerin).
Ein grünes Klassenzimmer, das seinem Namen durchweg Ehre macht.
Dass man sich bei der Gestaltung der Vorhaben finanziell etwas leisten kann, liegt nicht zuletzt an der umtriebigen Arbeit des Vereins, der aktuell 49 Mitglieder zählt. Schon seit längerem ist der Förderverein bei öffentlichen Auftritten mit einer Zuckerwattemaschine vor Ort und übernimmt das Kinderschminken. Um hier noch professioneller zu werden, legte sich der Verein unlängst ein modernes Airbrushgerät zu, mit dem sich noch feiner und genauer agieren lässt.
Die dabei erzielten Einnahmen fließen kontinuierlich auf das Vereinskonto und kommen umgehend den Schülern wieder zu Gute. So erhielten die neuen Erstklässler bisher ein Basecap und ein T-Shirt zur Begrüßung, ab diesem Jahr soll es ein Turnbeutel mit aufgedrucktem Logo des Vereins sein. Auch die Medaillen für den Crosslauf, die Unterstützung des Festes anlässlich der Namensweihe im Juni 2017 oder die Bereitstellung von Bussen zur Absicherung der Teilnahme an sportlichen Aktivitäten der Kinder liefen über dass Vereinskonto.
Vom Finanzamt Wittenberg bekam der Förderverein unlängst bis 2020 die Gemeinnützigkeit zuerkannt, was zweifelsfrei bei der Suche nach Sponsoren hilft.
Die braucht der Förderverein auch für sein neuestes Vorhaben. „Was in den privaten Haushalten längst gang und gäbe ist, die Nutzung digitaler Geräte, gilt leider nicht für das Schulsystem in Sachsen-Anhalt“, erläuterte Stefan Schmidt. Deshalb wolle der Verein 1.500 Euro für den Kauf von 25 Tablets bereitstellen.
Um das Projekt aber voran zu bringen, bedarf es insgesamt 7.500 Euro. Den Rest der Summe hat der Verein daher bei der Sparkassenstiftung Wittenberg (4.000 Euro) und der Stadt Annaburg als Schulträger beantragt. Zumindest die Sparkasse will im März über die Vergabe entscheiden.
Ziel der Arbeit mit den Tablets soll sein, alle Lernfächer mit IT zu begleiten. „Das setzt aber im Weiteren einen guten Internetzugang, den Kauf von Lernsoftware und Schulungsmaterial für Schüler und Lehrer voraus“, so der Vereinsvorsitzende.
„Ich finde es überaus traurig, dass in Sachen Bildung von der Politik immer betont wird, wie wichtig sie sei, ein Förderverein dem Staat aber die Arbeit abnehmen muss“, stellte Vereinsmitglied Nadine Lehnert zu dessen Engagement fest.
Auch für den Projektzirkus, der im September in Annaburg Station machen wird, oder die Arbeit des Medienmobils Sachsen-Anhalt an der Grundschule (12. bis 16. November) steht der Verein als Ansprechpartner zur Verfügung. „Ihr solltet mehr darüber berichten, welche Arbeit ihr leistet. Ich befürchte fast, dass ist den meisten noch gar nicht bewusst“, fügte Nadine Lehnert an. Schließlich sei es auch dem Förderverein zu verdanken, dass sich die Grundschule einen guten Ruf erworben hat. (mz)