Grün-Weiß Piesteritz Grün-Weiß Piesteritz: Großes Derby in der Stadthalle in der Handball-Verbandsliga
Wittenberg - Uwe Kunert hält sich im Gespräch mit der Presse merklich zurück. „Ich will nicht noch Öl ins Feuer des Stadtderbys gießen“, begründet der Handball-Abteilungsleiter vom SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz seine Zurückhaltung vor einem Saisonhöhepunkt - vielleicht sogar vor dem Match des Jahres.
Am Samstag ab 17.30 Uhr ist es in der Stadthalle soweit: Die Grün-Weißen fordern im Stadtduell den souveränen Spitzenreiter HBC Wittenberg heraus. Mehr Derby, mehr Brisanz geht überhaupt nicht. „Ich hoffe auf eine volle Halle“, sagt Kunert und geht davon aus, dass seine Sieben den Favoriten wie im Hinspiel einen großen Kampf auf Biegen und Brechen liefern wird. So war es zumindest bei der Erstauflage im Herbst.
„55 Minuten konnten wir die Partie offen halten. Wir verwerfen dann aber einen Siebenmeter und kassieren noch zwei Gegentreffer“, erinnert sich der Abteilungsleiter an die knappe Niederlage und geht davon aus, dass es wieder zum Handball-Krimi kommen wird. „Aber mit dem besseren Ausgang für uns“, ist Kunert dann doch noch angriffslustig.
Im Übrigen glaube er nicht, dass sich der HBC Wittenberg selbst im Falle einer Niederlage noch vom Aufstiegskurs abbringen lassen werde. Und so gesehen ist es das vorerst letzte Derby der beiden Stadt-Kontrahenten.
„Aber in einem Jahr treffen wir uns wieder“, sagt Kunert, der glaubt, dass es dann dieses reizvolle Duell in der Sachsen-Anhalt-Liga geben wird.
„Wir wollen in der nächsten Saison aufsteigen. Das ist unser Ziel“, verrät der Abteilungsleiter selbstbewusst - immerhin ist seine Sieben derzeit nur Tabellensiebter.
Doch erst einmal muss eine besondere Tagesaufgabe gegen ein scheinbar übermächtigen Rivalen gelöst werden. „Spielen wir so wie gegen Köthen, haben wir keine Chance“, betont der Experte. Gegen die Oberligareserve wird in der Vorwoche ebenfalls in der Stadthalle nach einer enttäuschenden Vorstellung mit 22:26 verloren.
Torwart Alexander Faust fand auf der vereinseigenen Homepage dafür deutliche Worte. „In der Deckung stand man nicht aggressiv genug, und im Angriff wurden klarste Chancen nicht genutzt. Ein Indiz dafür könnte die mangelnde Trainingsbeteiligung kurz vor und nach den Feiertagen gewesen sein“, schreibt der Keeper.
Allerdings legte auch der HBC Wittenberg einen klassischen Fehlstart in das neue Kalenderjahr hin. In Ilsenburg wird vor allem in der Höhe überraschend mit 24:33 verloren.
In der Verbandsliga gibt es am Wochenende gleich noch einen Thriller: Der Letzte empfängt den Vorletzten. Mehr Abstiegskrimi geht nicht. Dabei hat der Gastgeber Blau-Rot Coswig gegen die Kühnauer Reserve die Chance, mit einem Erfolg die rote Laterne an die Gäste weiterzureichen. Das wird allerdings keine leichte Aufgabe, weil die erste Garnitur der Kühnauer spielfrei hat.
Will der Aufsteiger Coswig im Kampf um den Klassenerhalt noch ein ernstes Wort mitreden, muss die Partie aber unbedingt gewonnen werden. Die Blau-Roten stehen schon früh in der Rückrunde vor einem Endspiel. Anwurf ist am Samstag um 16 Uhr.
Die anderen beiden Vertreter des Landkreises Wittenberg in der Verbandsliga müssen auswärts antreten. Dabei fährt die Radiser Oberliga-Reserve am Samstag nach Plotha, wo man ab 16 Uhr auf die Reserve des HC Burgenland trifft. Gewinnen die Gäste aus der Heide, können sie ihren hervorragenden zweiten Tabellenplatz verteidigen.
Die Jessener als Tabellenachter dagegen haben bei der Begegnung in Ilsenburg, wo ja auch der Spitzenreiter HBC deutlich verloren hat, nur eine Außenseiterchance. Die Begegnung wird am Sonntag um 15.15 Uhr beim Tabellendritten angepfiffen. (mz/hü)