Goldene Weintraube in Kemberg Goldene Weintraube in Kemberg: Vereine und Stadt wollen Haus nutzen

Kemberg - Die Zeiten als Gaststätte dürften für die „Goldene Weintraube“ in Kemberg auf längere Sicht endgültig vorbei sein. Gepachtet hat das Haus ohnehin seit einigen Jahren kein Wirt mehr. Bei Veranstaltungen bringen potenzielle Versorger das Essen mit.
Seit der Umbau des Hauses im städtischen Haushaltsplan eine eigene Position hat, sprießen die Ideen. Noch ist das letzte Wort zu den zwei Sanierungsvarianten nicht gesprochen, aber die Ausschüsse und der Ortschaftsrat Kemberg haben sich ernsthaft Gedanken gemacht und neue Varianten entwickelt.
So gut wie sicher ist, dass der vordere Teil (die ehemalige Gaststätte) von der Arbeiterwohlfahrt genutzt werden soll. „Über den Hof gibt es einen behindertengerechten Eingang“, sagte Ortsbürgermeisterin Heike Beck (SPD) am Montag bei der Beratung der Ortschaftsräte. Auch sei es möglich, draußen Tische und Stühle aufzustellen, sowohl an der Straße als auch im Hof.
Der Umbau der Toiletten lässt bislang mehrere Möglichkeiten zu. Einerseits könnte eine behindertengerechte Toilette im Bereich der jetzigen Sanitäranlage entstehen. Der Nachteil: Die Senioren müssten von ihren Räumen aus durch den Saal. Hier ergäbe sich eine weitere Schwierigkeit.
Wenn wie geplant ein Raumteiler den Saal an verschieden große Veranstaltungen anpassen wird, müsste es eine Tür geben. Die andere Variante für diesen Sanitärraum hätte einen Zugang sowohl zur früheren Gaststätte als auch zum Saal. Wie ein möglicher Raumteiler aussehen könnte und wie dieser angebracht werden kann (der Saal ist schätzungsweise fünf bis sechs Meter hoch), ist noch völlig offen.
Weiter gediehen sind dagegen die Pläne für die Küche, die nicht mehr benötigt wird. Hier hat Siegmar Thiele (CDU), selbst Gastwirt, im Vorfeld mit praktischen Ratschlägen geholfen. Lediglich eine „Abwaschküche“ als Vor- und Nachbereitungsraum für einen Caterer wird vorzuhalten sein.
Die Theke als Verbindung zwischen Schankraum und Saal wird entfernt, dafür wird eine Bar eingerichtet. Der Vorteil dabei ist, dass alle Leitungen, die von unten kommen, weiter genutzt werden. Der Saal wird nicht nur für Schulbälle, Musikveranstaltungen, Konzerte und Theater, Ausstellungen und mehr genutzt.
Auch Tagungen, Stadtratssitzungen und der Bürgermeisterempfang sind geplant. Es wird also ein Haus für Vereine und die Stadt Kemberg werden.
Einbezogen wurden für das Nutzungskonzept im Vorfeld die Kemberger Vereine, die das Haus jetzt und künftig nutzen. Die Karnevalisten etwa möchten weniger Toiletten hinter der Bühne, stattdessen lieber einen separaten Umkleideraum für die kleinen Funken.
Lagerbereiche im Bereich des Hauses brauchen fast alle Vereine, also auch Männerfastnachten, Kultur- und Kunstverein, die Rassegeflügel- und Rassekaninchenzüchter und die Arbeiterwohlfahrt (Awo).
In diesem Jahr werden die Umbauten geplant, Anträge müssen wegen der Förderung bis Mitte des Jahres vorliegen. Insgesamt sind vier Jahre für Umbau und Sanierung vorgesehen. Im ersten Bauabschnitt werden die Räume für die Senioren der Awo hergerichtet. Für deren Domizil in der Leipziger Straße gibt es Kaufinteressenten. (mz)