Goldene Weintraube in Kemberg Goldene Weintraube in Kemberg: Stadt baut Wirtshaus für Vereine um

Kemberg - „Im April soll es in der Goldenen Weintraube losgehen“, sagt Kembergs Bürgermeister Torsten Seelig (CDU). Das einstige Traditionslokal, das sich im Besitz der Stadt befindet, wird zu einem Treffpunkt der Vereine umgebaut.
Insgesamt 480.000 Euro sind für den ersten Bauabschnitt veranschlagt, davon kommen 350.000 Euro aus den Fördertöpfen des Leaderprogramms und dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (Eler).
Seit Jahren ohne Pächter
Schon seit Mitte der 90er Jahre ist die „Goldene Weintraube“ ohne Pächter und so auch keine richtige Gaststätte mehr. „Allerdings wurde die Einrichtung mit Lokal und großem Saal schon in der Vergangenheit neben privaten Veranstaltungen oft von Vereinen und Einrichtungen der Stadt genutzt“, verweist Seelig auf die Ausstellung der Rassegeflügel- und Kaninchenzüchter und die Veranstaltungen vom Karnevalsclub Kemberg (KCK) sowie auf verschiedenste Schulaufführungen.
„Mit dem Umbau sollen hier neue Räume für Vereine geschaffen werden. Die Sanitäreinrichtungen werden erneuert und behindertengerecht ausgebaut. Und im vorderen Teil, also dort, wo sich jetzt noch die eigentliche Gaststätte befindet, soll die Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt, die derzeit unterm Vorsitz von Gisela Rösner in der Leipziger Straße 64 zahlreiche Veranstaltungen für die ältere Kemberger Generation anbietet, ihr neues Domizil bekommen“, informiert Seelig über die Details des Bauvorhabens.
Das Wirtshaus „Zur Goldenen Weintraube“ ist eines der ältesten Gasthäuser in Kemberg. In der Weintraube und dem Gasthaus „Blauer Hecht“, das vor einigen Jahren der Seniorenresidenz „Marie Juchacz“ am Markt wich, gab es in den vergangenen Jahrhunderten nicht nur Speisen, sondern auch Übernachtungsangebote und eine Pferdeanspanne. Das offene Fachwerk des Wirtshauses ist für die Region eher untypisch und wurde erst im letzten Jahrhundert freigelegt.
Der neue Seniorentreff, verfügt dann auch über einen behindertengerechten Zugang über den Hof, wo man für die Besucher auch Tische und Stühle zum Draußensitzen aufstellen kann. Auch die Küche, die nicht mehr benötigt wird, soll verschwinden. Lediglich eine Art „Abwaschküche“ als Vor- und Nachbereitungsraum für einen Caterer soll es dann noch geben.
Saal bleibt erhalten
Die Theke als Verbindung zwischen dem Schankraum und dem Saal wird ebenfalls entfernt, dafür soll eine kleine Bar eingerichtet werden. Die dort vorhandenen Leitungen können bleiben und so weiter genutzt werden. Der Saal bleibt mit einer Trennmöglichkeit erhalten und wird nicht nur für Schulbälle, Musikveranstaltungen, Konzerte und Theater, Ausstellungen und mehr genutzt.
„Auch Tagungen, Stadtratssitzungen und der Bürgermeisterempfang sollen künftig hier stattfinden. Es wird ein Haus für Vereine und die Stadt Kemberg werden“, informiert das Stadtoberhaupt.
Während der Umbauarbeiten, die spätestens im September, Oktober dieses Jahres abgeschlossen sein sollen, ist das Gasthaus für jegliche Nutzung geschlossen.
(mz)