Fußball Verbandsliga Fußball Verbandsliga: Grün-Weiß Piesteritz schlägt VfB/IMO Merseburg 3:0.

Wittenberg - Der Jubel der Piesteritzer Spieler hallt noch Minuten nach dem Abpfiff durch den Volkspark. Mit einer kämpferischen und taktischen Meisterleistung besiegt Verbandsligist FC Grün-Weiß den VfB/IMO Merseburg klar 3:0 und fügt dem Meisterschaftsmitfavoriten gleichzeitig die erste Saisonniederlage zu.
„Es hat alles gepasst. Von A bis Z“, freut sich Kapitän Florian Freihube, der zusammen mit seinen Teamkollegen noch ein Lied anstimmt. Der 27-Jährige erzählt, dass der Tabellenzweite zwar individuell besser besetzt ist, doch Piesteritz diesen Nachteil mit Leidenschaft und Teamgeist mehr als ausgeglichen hat.
„Jeder hat über 90 Minuten hinweg eine konzentrierte Leistung gezeigt“, betont der Kapitän mit hörbarem Stolz in der Stimme. Sebastian Töpfer ergänzt, dass Piesteritz die beiden Merseburger Druckperioden zu Beginn jeder Halbzeit gut überstanden und im richtigen Moment die Tore gemacht hat.
Am 19. März stehen die Piesteritzer Verbandsliga-Fußballer auswärts um 14 Uhr dem Haldensleber SC gegenüber. Das Team von Ingo Herrmanns hat sich am Sonnabend vom Magdeburger SV Börde 1:1 getrennt und ist mit 28 Punkten Sechster des Klassements. Haldensleben ging vor 50 Zuschauern durch Tobias Herrmann (40.) in Führung.
An das erste Duell können sich die Fans der Volkspark-Kicker mit Sicherheit erinnern. Haldensleben führte 2:0 und 3:2, doch am Ende gingen die Schützlinge von Heiko Wiesegart und Jan Lindemann als 4:3-Gewinner vom Platz. Die vier Tore für den Sieger erzielten Dennis Marschlich, Alexander Wirth, Kevin Redlich und kurz vor Schluss Jonny Karaschewski.
„Mit meinem Treffer zum 3:0-Endstand habe ich den Deckel draufgemacht“, meint Töpfer und fügt an, dass er „sehr, sehr zufrieden“ ist.
Der Merseburger Trainer Mario Beyer zeigt sich nach dem Schlusspfiff als fairer Verlierer und spart nicht mit Kritik. „In den ersten 45 Minuten haben wir gut mitgehalten, die Leistung in der zweiten Halbzeit war katastrophal. Es gab keine vernünftige Offensivaktion“, so der Coach, der nach der Klatsche in Piesteritz davon ausgeht, dass der Zug in Richtung Meisterschaft für seine Elf abgefahren ist.
„In den vergangenen Wochen hat das Glück des Öfteren auf unserer Seite gestanden. Heute war es auf Seiten des Gegners. Andererseits kann man auch sagen, dass bei uns nichts funktioniert hat.“ Die Fußballer aus dem Volkspark sind von Anbeginn hellwach und setzen vor 95 Fans sofort die ersten Ausrufezeichen.
Nach Pass von Töpfer startet Jörg Steiner ein sehenswertes Solo und behält auch beim Abschluss die Übersicht - 1:0 (12.). Piesteritz bleibt nach diesem Führungstreffer am Drücker. Töpfer (14.) scheitert am guten Merseburger Keeper Lukas Wurster, Christoph Düsedau (16.) verzieht volley. In der Folgezeit übernimmt der Meisterschaftsmitfavorit das Kommando.
Der Heber von Fabian Schößler (22.) landet auf dem Tornetz, ein Kopfball von Steve Rolleder (28.) zischt am grün-weißen Gehäuse vorbei. Christopher Günther (31.) gelingt es ebenfalls nicht, Torwart Jan Hanzal zu bezwingen.
In der Anfangsphase des zweiten Abschnitts liefern sich beide Teams auf dem Kunstrasenplatz einen Schlagabtausch. Düsedau knallt das Leder an den Pfosten (50.), auf der Gegenseite ruft Gäste-Kapitän Michel Hennig den Leistungsstand von Hanzal ab (52.). Mit zunehmender Spieldauer kontrolliert der FC Grün-Weiß das Geschehen. S
teiner (53., 55.) sorgt für die nächsten beiden Aufreger, nach Pass von Töpfer kann sich Kevin Redlich die Ecke aussuchen und lässt Wurster keine Abwehrchance (68.).
Der Favorit wehrt sich nur halbherzig gegen die drohende Niederlage. Hennig und Patrick Selle versuchen, das Angriffsspiel in Schwung zu bringen, doch im Endeffekt bleibt vieles Stückwerk.
Piesteritz ist am Sonnabend aus einem anderen Holz geschnitzt, Ball erobern, Nadelstiche setzen - so einfach kann Fußball sein. Töpfer (71.) und Brian-Lucas Körnicke (81.) halten die Merseburger Abwehr am Laufen, drei Minuten vor dem Abpfiff krönt Töpfer seine tolle Vorstellung mit dem 3:0. Redlich setzt ihn gekonnt in Szene, der 22-Jährige vollendet überlegt.
Nach diesem Treffer sind nicht nur die Fans des FC aus dem Häuschen. Auch auf der Auswechselbank geht ordentlich die Post ab. Vom Trainer bis zum Mannschaftsarzt.
FC Grün-Weiß Piesteritz: Jan Hanzal, Steven Schmidt, Florian Freihube (Kapitän), Daniel Gallin, Sebastian Töpfer, Jörg Steiner, Kevin Redlich, Maximilian Arlt (32. Patrick Pfeifer), Christoph Düsedau, Brian-Lucas Körnicke, Tom Polaszek (74. Jamal Almaao) (mz)