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Fußball Fußball: Stefan Kohnert bleibt Kemberg treu

Von Ulf Rostalsky 24.05.2013, 17:24
Stefan Kohnert wird auch in der nächsten Saison die Kemberger Fußballer trainieren. Am Samstag trifft er mit seiner Elf auf Zorbau.
Stefan Kohnert wird auch in der nächsten Saison die Kemberger Fußballer trainieren. Am Samstag trifft er mit seiner Elf auf Zorbau. klitzsch/Archiv Lizenz

Kemberg/MZ - Michal Fiala muss spielen. Da ist sich Fußball-Kemberg einig. Es geht um das Match am Sonnabend um 15 Uhr gegen den Sechsten der Liga, Blau-Weiß Zorbau. Viel mehr Bedeutung erhält der Satz allerdings, wenn man auf die kommende Spielzeit schaut. Dass Rot-Weiß Kemberg innerhalb eines Jahres von der Verbandsliga in die Landesklasse durchrutscht, steht seit Wochen fest. Offen ist, ob Leistungsträger wie Fiala weiter in Kemberg Fußball spielen. „Es wird keinen Aderlass wie 2012 geben“, bestätigt Trainer Stefan Kohnert.

Vor zwölf Monaten hatten vor allen Dingen Fialas tschechische Landsleute Abschied genommen. „Für uns zählt, dass er bleibt.“ Kohnert möchte „den gefragtesten Spieler halten.“ Ob das um jeden Preis geschehen wird? Da schweigt der Mann, der mit seiner Mannschaft arg gebeutelt am Tabellenende steht. Kurz vor Saisonende ist die Bilanz des Verbandsligaabsteigers durchaus deprimierend. Acht Zähler aus 26 Spielen. 18 Tore geschossen, dafür aber bereits 95 kassiert: Rot-Weiß ist abgeschlagen und bereit für die Landesklasse. „Wir denken schon, dass wir die Klasse halten können“, erzählt Trainer Kohnert. Kemberg bäckt deutlich kleinere Brötchen, landet am Ende aber dort, wo nach der Wende fast immer Fußball gespielt worden war. „Seit der Wende haben wir 17 Jahre Landesklasse gespielt“, erinnert der Trainer, der Vertrauen in seine Jungs hat.

Die werden nicht nur am Sonnabend gegen Zorbau dem Verein die Treue halten. Es gebe bisher keine Signale, dass jemand wegwolle, sagt Kohnert, macht aber vorsorglich auf eine Abschiedstour aufmerksam. Oldie Henry Reiß wird mit großer Wahrscheinlichkeit seine Fußballschuhe endgültig an den Nagel hängen. Ob sein Können und der Wille der Kemberger zur Wiedergutmachung reichen, um Zorbau zu bremsen, bleibt abzuwarten. Die Rot-Weißen müssen im Heimspiel auf den Gelb-Rot gesperrten Moritz Hillebrand verzichten. Arbeitsbedingt fehlen wird außerdem Matthias Liebmann. „Es wird wirklich schwer“, ahnt Stefan Kohnert.

Eine Pleite wie beim 0:7 gegen Stedten im letzten Heimspiel möchte er nicht erleben. „Wir werden personell improvisieren müssen, hängen uns aber rein.“ Der Trainer glaubt trotz des anhaltenden sportlichen Misserfolgs an seine Mannschaft und wird ihr auch nach Saisonende die Treue halten. Jetzt zähle es, die Partie gegen Zorbau und die folgenden Spiele gegen Landsberg und Naumburg gut über die Bühne zu bringen. Doch er kann sagen, dass er auch kommendes Jahr Trainer der Rot-Weißen sein wird. Mit einem neuen Mann als Co-Trainer an seiner Seite. Michael Geipel, der verletzungsbedingt vor zwei Jahren dem Fußball Adieu sagen musste, will wieder mehr für den Verein bewegen. Der bisherige Co-Trainer Lars Foltan übernimmt die ebenso arg gebeutelte zweite Mannschaft. Die soll auch in der Zukunft jungen Kickern als Sprungbrett dienen. Es geht um Stabilisierung des Kemberger Fußballs, um Sport, der mit eigenen Talenten und nicht mehr mit teuren Verpflichtungen von außerhalb gestaltet werden soll.