Fußball-Landespokal Fußball-Landespokal: Endstation Achtelfinale für Piesteritz

Wittenberg - Alexander Glaser ärgert sich. Über die 0:6-Niederlage im Landespokal-Achtelfinale gegen den HFC, über die Situation vor dem ersten Gegentor, über seine eigene Leistung. Der Torwart des FC Grün-Weiß Piesteritz gehört nach dem Schlusspfiff zu den einsamen Menschen im Stadion. Er streift bedächtig seine Handschuhe ab und schüttelt mit dem Kopf. „In ein, zwei Situationen habe ich nicht gut ausgesehen“, sagt er und betont, dass er dafür Kritik einstecken muss. „Nur die Ecke ahnen oder den Ball berühren reicht eben nicht.“ Ein paar Meter weiter steht der Piesteritzer Co-Trainer Olaf Aßmann und schaut traurig auf den Rasen.
Ferl sucht nach Positivem
„In der ersten Halbzeit hat der finale Pass in die Spitze gefehlt, um die HFC-Abwehr zu knacken, nach dem Wechsel waren wir chancenlos“, meint er und fügt an, dass er bis zum zweiten Gegentor wirklich fest daran geglaubt hat, dass der FC Grün-Weiß den großen Favoriten aus dem Pokal-Wettbewerb schießen kann. Der Piesteritzer Cheftrainer Uwe Ferl hat schnell die Fassung wiedergefunden. „Es ist okay. Wichtig ist, dass meine Jungs die Köpfe nicht hängen lassen und im Verbandsliga-Spielbetrieb den Schalter schnell wieder umlegen.“ Trotz der 0:6-Niederlage gegen den Drittligisten sucht Ferl eher nach dem Positiven.
„Es war ein tolles Spiel vor einer super Kulisse. Vor dem 0:1 hat unsere Abwehr etwas geschlafen.“ Trainerkollege Sven Köhler (HFC) genießt den Moment des Triumphs. Händeschütteln, Foto mit den Fans, Lächeln auf den Lippen. Der Coach bedankt sich bei der Mannschaft. Sie habe nie locker gelassen und nach dem Führungstreffer sofort nachgelegt. „Wir wussten, dass es schwer wird. Piesteritz hat bis zur 40. Minute sehr engagiert gespielt und mit hoher Laufbereitschaft dagegengehalten. Im zweiten Abschnitt haben wir unsere Überlegenheit viel besser genutzt.“
Die knapp 1 000 Zuschauer im Volkspark sehen von Anbeginn ein flottes Spiel. Der HFC ist zwar klar Chef auf dem Platz, doch die erste gute Möglichkeit haben die Piesteritzer durch Frank Lehmann (15.). Der Favorit intensiviert in der Folgezeit sein Flügelspiel. Ivica Banovic kristallisiert sich schnell als Leitwolf heraus. Nach einem flott ausgeführten Freistoß von Marco Engelhardt und der folgenden Eingabe von Tony Schmidt erzielt er das 1:0 (40.). Kurz vor der Pause tauschen beide Spieler die Rollen. Pass Banovic, Schmidt muss lediglich den Fuß hinhalten (46.).
Brügmann setzt Schlusspunkt
Nach dem Wechsel ist der Favorit drückend überlegen und holt sich von den etwa 400 mitgereisten Fans wiederholt Szenenapplaus ab. Tony Schmidt (60.) und Maximilian Jansen (62.) sorgen per Doppelschlag endgültig für klare Verhältnisse. Nach einem Freistoß von Marco Engelhardt gelingt Dominic Rau sogar das 5:0 (72.). Eine Minute später bugsiert Grün-Weiß-Verteidiger Philipp Schlüter einen Kopfball des Hallenser Kapitäns Tim Kruse noch von der Linie. Florian Brügmann setzt mit einem direkt verwandelten Freistoß (82.) den Schlusspunkt hinter eine inzwischen einseitig verlaufende Begegnung. Piesteritz bemüht sich zwar im zweiten Abschnitt, ein paar Achtungszeichen zu setzen, doch der eingewechselte Markus Jahnke oder Jeffrey Neumann werden von der HFC-Abwehr aus der Gefahrenzone gedrängt. (mz)