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Fußball Landesliga Fußball Landesliga: Romonta-Schreck Freihube von Grün-Weiß Piesteritz

Von Michael Hübner 26.11.2018, 10:47
Die Piesteritzer Kicker in Grün - hier in der Partie gegen Emseloh - haben am Samstag das letzte Heimspiel 2018 bestritten.
Die Piesteritzer Kicker in Grün - hier in der Partie gegen Emseloh - haben am Samstag das letzte Heimspiel 2018 bestritten. Thomas Klitzsch

Piesteritz - Was für eine Quote! Der Piesteritzer Kapitän Florian Freihube hat in den bisherigen zwei Pflichtspielen gegen Stedten vier der fünf Treffer seiner Elf erzielt. Er ist so etwas wie der Romonta-Schreck. Doch die persönliche Statistik interessiert den 28-Jährigen überhaupt nicht.

„Ich hätte viel lieber gewonnen“, sagt er. Aber dazu müssen die Chancen genutzt werden. Zumindest ist die Elf aus dem Mansfelder Land in diesem Punkt deutlich effektiver. Und so muss sich der FC-Grün-Weiß Piesteritz gegen Romonta Stedten im letzten Heimspiel im Kalenderjahr 2018 mit einem 2:2 in der Fußball-Landesliga begnügen.

Trainer ist unzufrieden

Dabei gibt es durchaus viel Positives auf Seiten der Gastgeber. So wird vor 63 Zuschauern phasenweise guter Angriffsfußball geboten. Die Platzherren stecken auch einen zweimaligen Rückstand erstaunlich gut weg und können zweimal ausgleichen. Das sind Fakten, auf die ein Trainer verweisen könnte. Doch FC-Coach Sascha Prüfer geht da deutlich kritischer zu Werke.

Er redet nicht vom Gewinn eines Zählers, sondern vom Verlust zweier Punkte. Auch der A-Lizenz-Inhaber macht dafür die fahrlässig vergebenen Möglichkeiten verantwortlich. Der 32-Jährige überrascht zuvor mit seiner taktischen Aufstellung. Die Partie wird auf dem Kunstrasen - was nicht bei jedem Anhänger Begeisterung hervorrief - ausgetragen. Der Platz ist kleiner. „Das ist ein Grund. Aber vor allem wollten wir mehr Druck ausüben“, so Prüfer zu den Veränderungen.

In der Abwehr fällt die Umstellung auf die Dreierkette auf. Dafür rückt Dennis Marschlich eine Position nach vorn. „Zentrales Mittelfeld“, umschreibt der 24-Jährige seine neue Aufgabe. Wobei der einstige Torjäger, zuletzt als Rechtsverteidiger im Einsatz für den Langzeitverletzten Richard Held, sich immer mehr zum Allrounder entwickelt.

Die neue Variante macht sich nach einer kurzen Abtastphase bezahlt. Spiel- und Chancenvorteile sind auch ohne Stürmer Michael Müller, der mit Kniebeschwerden auf der Bank sitzt, unübersehbar. Bester Akteur auf Gäste-Seite ist Keeper Christopher Kuhnt. Und scheint der stimmgewaltige 27-Jährige doch mal geschlagen, retten seine Abwehrleute mit vereinten Kräften auf der Linie (13.).

Der Schlussmann ist mehrfach mit Fortuna im Bunde. So spielt Marschlich Jonny Karaschewski frei, der 23-Jährige schießt den Ball aber am langen Pfosten vorbei (19.). Das Duell gibt es ein paar Minuten später noch einmal. Dieses Mal zeigt Kuhnt eine Glanztat (24.). Von Stedten, die die Partie eigentlich gewinnen wollten, ist zunächst in der Offensive wenig zu sehen.

Schwächen bei Standards

Den ersten Nadelstich setzt Marcell Siedler. Jan Hanzal im Piesteritzer Kasten hat aber keine Mühe (30.). Aber dann zeigen die Piesteritzer eklatante Schwächen bei Standards. Bei einer Ecke ist nichts von einer Zuordnung zu entdecken. Erneut Siedler hat eine große Möglichkeit und ist darüber so überrascht, dass er den Ball nicht unter Kontrolle bringt (35.).

120 Sekunden später wiederholt sich das Spiel. Diese Mal gibt es Freistoß an der Mittelfeldlinie. Der Ball wird lang in den Strafraum geschlagen. Philipp Böttger steht völlig frei. Er kann unbedrängt den Ball annehmen und das Leder über den vorm Kasten stehenden Hanzal lupfen (37.). Damit wird der Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Die Platzherren sind nicht geschockt und reagieren sofort. Karaschewski versucht es mit Gewalt aus der Distanz.

Das Leder klatscht an den Pfosten (40.). Und so geht es mit dem 0:1 in die Pause. Gleich nach der Halbzeit schießt Freihube mit einem platzierten Schuss einen Angriff zum Ausgleich ab (46.). Die Piesteritzer bleiben am Drücker. Der Führungstreffer scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Allein Francis Sisinho Kabore hat wenige Sekunden nach seiner Einwechslung zwei Möglichkeiten (70. und 71.).

Der Treffer fällt jedoch wieder auf der anderen Seite. Nach einem unglücklichen Handspiel von Caciel-Angelo Schönebeck zeigt Schiedsrichter Winfried Bohrmann (Leipzig) sofort auf den Punkt. Siedler verwandelt den Strafstoß sehr sicher (78.). Es spricht für die Moral der Grün-Weißen, dass sie sich nicht geschlagen geben. Marschlich hält nichts mehr im Mittelfeld.

Er stürmt in den Strafraum und wird gelegt. Auch hier entscheidet der Referee sofort. Elfer-Spezialist Freihube - zuletzt hat er in der Oberliga verschossen - verwandelt in gewohnter Manier sehr sicher. Kuhnt hat nicht den Hauch einer Abwehrmöglichkeit (79). Und dann passiert dem starken Schlussmann der Gäste doch noch ein Malheur. Er lässt einen Ball nach vorn prallen.

Kabore ist zur Stelle und schiebt den Ball am Tor vorbei (85.). Ein paar Sekunden darf Piesteritz sogar noch in Überzahl spielen, weil Matthias Rackwitz wegen wiederholten Foulspiels mit der Ampelkarte vom Platz gestellt wird (90.). (mz)