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Fußball in Piesteritz Fußball in Piesteritz: Abstiegsgespenst ist zu Gast

Von Michael Hübner 07.06.2019, 20:25
Abtsdorf und Trebitz gehören in der Fußball-Landesklasse zu dien Spitzenteams.
Abtsdorf und Trebitz gehören in der Fußball-Landesklasse zu dien Spitzenteams. Thomas Klitzsch

Wittenberg - Wittenberg eine Sportstadt? Die Antworten bei der jüngsten MZ-Umfrage fallen (noch) unterschiedlich aus. Im Fußball sprechen die Fakten allerdings eine eindeutige Sprache. Die selbst ernannte kleine Weltstadt hat gegen Metropolen wie Lüttchendorf nicht den Hauch einer Chance. In der Landesliga schaffen die Piesteritzer wenigstens das Ehrentor beim 1:5. Und am Samstag wird in Luthers Stadt - der Reformator kannte die Jagd nach dem Ball nicht und hat sich auch deshalb dazu (leider) nie geäußert - ein prominenter und gefürchteter Gast erwartet: das Abstiegsgespenst.

Noch unklar ist, wo der ungebetene Gast am Samstag - alle Partien der Fußball-Landesklasse beginnen um 15 Uhr - aufschlagen wird. In Wittenberg - insgesamt werden aus einem Quintett der zweite Abstieger neben Wörlitz gesucht - gibt es zwei besonders bedrohte Team. Die Entscheidungen, wer im neuen Jahr die Kreisgrenze nicht mehr verlassen darf, fällt im Volkspark und im Arthur-Lambert-Stadion.

Piesteritz II - Dessauer SV 97

In Piesteritz treffen zwei der fünf bedrohten Teams aufeinander. Der Vorletzte - das ist die Reserve (26 Punkte) - trifft auf den Dessauer SV 97 (29 Punkte). Die Gäste haben auch das bessere Torverhältnis und können sich sogar eine klare Niederlage leisten. Erst bei einem 5:0-Erfolg haben die Piesteritzer den Klassenerhalt aus eigener Kraft geschafft.

Bei einem knappen Sieg oder Remis wird Schützenhilfe benötigt. „Unser Ziel ist es, zu gewinnen. Und dann schauen wir, wie es auf den anderen Plätzen läuft“, sagt Trainer Christoph Springer, der keinen Tipp über den zweiten Absteiger abgegeben will. „Wir nicht“, sagt Springer. Siegen ist Pflicht! „Das kann unser Vorteil sein“, sagt Dessaus Trainer Konstantin Risse. Dass die Piesteritzer Spieler aus dem Landesliga-Team einsetzen werden, darüber sind sich die Verantwortlichen in Dessau bewusst.

Doch: „Roßlau hat es beim 3:1 in der vorigen Woche bewiesen, dass man eine verstärkte Reserve besiegen kann“, so Risse und betont: „Wir lassen uns auf keinerlei Spielchen ein. Wir wollen das Ding einfach nur gewinnen, und die Sache wäre erledigt.“ Dann wäre auch Roßlau (29 Punkte) gerettet, unabhängig vom eigenen Spiel in Mosigkau. Dort bekommen die Gäste aber nichts geschenkt „Wir wollen das Spiel gewinnen und werden die Beine nicht hochlegen“, sagt Mosigkaus Trainer Hans Duemke.

Victoria - Abtsdorf

Victoria Wittenberg (27 Zähler) braucht den Rechenschieber nicht. Mit einem Sieg ist der Klassenerhalt sicher. Doch die Gäste haben noch eine Minichance auf Bronze. Aber auch dazu wird ein voller Erfolg benötigt. Doch darum geht es den Gästen gar nicht. „Meine Mannschaft hat mit versprochen, zum Abschied drei Punkte zu schenken“, erzählt Olaf Assmann, der am Samstag Abschied von der Fußballbühne nimmt.

Zuletzt war er 15 Jahre Trainer bei Einheit Wittenberg, in Piesteritz - unter anderem zur Oberligazeit und mit dabei beim Vizelandespokalsieg - und jetzt eben in Abtsdorf. Das Fußball-Abc hat er im Volkspark als Siebenjähriger erlernt. Das erste Punktspiel bestritt er auf dem Großfeld als Zehnjähriger. „Das war auswärts gegen Buna Schkopau. Ich habe das 1:0 gemacht. Wir haben 2:0 gewonnen“, erinnert er sich. Wenn es zum Abschied noch ein Erfolg wird, freut sich sein Ausbildungsverein.

Pouch-Rösa - Ramsin

In der letzten Spielzeit rettete Ramsin (27 Zähler) die Tordifferenz. Die könnte nun erneut über Jubel und Tränen entscheiden. „Wir hätten uns dieses letzte Spiel ersparen können. Die Möglichkeiten, es früher zu klären, hatten wir auf jeden Fall. Aber es ist wie es ist“, sagt Trainer Alexander Bittl zur aktuellen Situation, „wir bereiten uns wie auf jedes andere Spiel vor und versuchen, es zu gewinnen.“

Dann wäre Ramsin alle Sorgen los und müsste nicht auf die anderen Partien schauen. Pouch-Rösa will sich trotz der räumlichen Nähe und der Gefahr, das Derby nicht mehr spielen zu können, nicht ergeben. „Wir gehen mit der Einstellung ins Spiel, gewinnen zu wollen und die gute Rückserie abzurunden“, so Stürmer Steven Wittek: „Wir würden aber auch gern in der neuen Saison gegen Ramsin spielen.“

Kemberg - Trebitz

Das ist, so formuliert es der Kemberger Trainer Lars Foltan, die Kür. Der Vizemeister prüft den Titelträger. Mehr Spitzenspiel geht zum Saisonfinale nicht. „Wir wollen nicht nur gut aussehen, wir wollen gewinnen“, so Foltan. Dafür seien „alle Mann an Deck“.

Annaburg - Klieken

Die Gäste, das ganze Jahr in der Spitzengruppe dabei, wollen nicht am Finaltag ihren Podestplatz verlieren. Dazu ist praktisch ein Punkt - Abtsdorf hat das deutlich schlechtere Torverhältnis - noch notwendig.

Wörlitz - Möhlau

Die Wörlitzer verabschieden sich von ihrem treuen Publikum aus der Landesklasse.

(mz)