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Fußball Fußball: Erlebniswelt Oberliga

Von thomas tominski 05.03.2014, 22:27
Starkes Trio in Schwarz-Gelb. Mario Jeske, Dirk Meißner und Christoph Bäck (von links) sind für den Kreisfachverband Fußball Wittenberg in den beiden Oberliga-Staffeln Nord und Süd unterwegs.
Starkes Trio in Schwarz-Gelb. Mario Jeske, Dirk Meißner und Christoph Bäck (von links) sind für den Kreisfachverband Fußball Wittenberg in den beiden Oberliga-Staffeln Nord und Süd unterwegs. Archiv/Steffen Beyer Lizenz

Wittenberg/MZ - Dirk Meißner ist angekommen. Als Schiedsrichter, in der Fußball-Oberliga. Der 26-jährige Zeitsoldat hat in der Hinrunde insgesamt acht Begegnungen gepfiffen (beide Staffeln) und kam zudem im Landespokal sowie in der Regionalliga als Assistent zum Einsatz. „Das waren schon tolle Erlebnisse“, blickt das Vereinsmitglied des SV Eintracht Elster zurück, der seine Auftritte als „reine Genuss-Sache“ bezeichnet. Das Landespokalmatch in der zweiten Runde zwischen der SG Ramsin und dem 1. FC Magdeburg hat sich im Herzen des Referees einen Stammplatz erobert. 1 200 Zuschauer, tolles Spiel, acht Tore des Favoriten - Herz, was willst du mehr! „Schiedsrichter ist ein sehr extravagantes Hobby“, räumt Meißner ein, der es liebt, sich vor voller Kulisse zu präsentieren. So wie in Fürstenwalde. Da verpassen die dortigen Union-Fans selbst dem Herren in Schwarz eine Gänsehaut.

Einsatz in Regionalliga

Der 26-Jährige hat nahtlos den Durchmarsch von der Landesliga in die Oberliga geschafft und peilt als Note eine 8,4 an. „Der Höchstwert ist eine 10,0. Das hat noch nie ein Schiedsrichter geschafft“, sagt er und erklärt, dass er mit dem angestrebten Wert unter den Augen der Beobachter fast fehlerfreie Partien abgeliefern muss.

Seinen Einsatz in der Regionalliga sieht der Referee aus dem Kreisfachverband Wittenberg nicht als Fingerzeig für den nächsten Aufstieg an. Das sei völlig normal, meint er, und gibt im gleichen Atemzug zu, dass er bei der Partie Nordhausen gegen Zwickau 90 Minuten unter Hochspannung gestanden hat. Ein Assistent bekommt in der Regionalliga laut Meißner 100 Euro plus Fahrtkosten. Als Schiri muss der 26-Jährige über eine gewisse Portion Reiselust verfügen. Von Rostock bis Aue ist in den Oberliga-Staffeln Nord und Süd alles dabei. „Ich lerne Land und Leute kennen“, benennt er einen großen Vorteil, dem ihn sein Hobby bietet.

Ganz ohne Platzverweis ist der Zeitsoldat, der unter der Woche in Berlin lebt, in der Hinrunde nicht ausgekommen. Manche Spieler benötigen eine Extrabehandlung, erzählt er weiter, das gegenseitige Beschnuppern mit dem Unparteiischen geht gleich nach dem Anpfiff los. Dabei handelt es sich um Akteure, die bereits höherklassig gekickt haben oder künftig hoch hinaus wollen. Bei den Gelb-Roten habe es sich um ein wiederholtes Foulspiel gehandelt, verbale Schlachten standen nie auf Tagesordnung. Die Vorbereitung auf eine Oberliga-Partie sei wesentlich umfangreicher als in der Verbandsliga. Neue Teams, lange Anfahrtswege, unbekannte Namen - das Trio um den „Chef“ muss perfekt harmonieren.

Unvergessene Premiere

Den ersten Auftritt in der Oberliga hat Meißner nicht vergessen. Zusammen mit seinen beiden Wittenberger KFV-Kollegen Christoph Bäck und Mario Jeske hat er das Match Energie Cottbus II gegen Heidenauer SV geleitet, das die Lausitzer 3:1 für sich entschieden haben. Das Trio aus der Lutherstadt kassierte gute Noten und stand künftig des Öfteren im Brennpunkt des Geschehens. Für den 26-Jährigen ist die Hinrunde sportlich abgehakt. Der Bundeswehrsoldat hat sich neue Ziele gesetzt.

„Ich will mich verbessern“, sagt er und betont wiederholt, dass er sein Hobby in vollen Zügen genießt. In der Stunde des Erfolgs hat das Vereinsmitglied des SV Eintracht seine Förderer nicht vergessen, die ihn diesem Weg geebnet haben und nennt stellvertretend für den großen Personenkreis den Schiedsrichter-Ausschussvorsitzenden beim KFV, Peter Kein, sowie die Verantwortlichen seines Heimatclubs Elster. „Die Zusammenarbeit klappt hervorragend.“