Fußball Fußball: Enttäuschende Resonanz

jessen/MZ - Dass am Ende 800 Euro verteilt werden können, überrascht durchaus. Denn die Fußball-Benefizaktion, die unter Regie von Allemannia Jessen für den Freitagabend organisiert worden war, stieß auf eine enttäuschende Resonanz. Nur wenige Zuschauer verfolgten das Geschehen auf der Jahnsportanlage.
Ambitionierter Anspruch
Dabei war es ein ambitionierter Anspruch, der die gastgebende Mannschaft - zusammengestellt aus ehemaligen Aktiven und Unternehmern der Region Jessen - und das Wittenberger Benefizteam zusammenführte. Sie kickten für den guten Zweck. Die Einnahmen des Abends gehen allesamt nach Elster, ein Teil an Familie Thamm und ein weiterer Teil an die durch das Hochwasser beschädigte Kindertagesstätte. Weswegen die Besucher auch „nur “ um eine Spende gebeten wurden. Jedoch war da nicht viel zu bitten. Das Areal rund um den Sportplatz wirkte ziemlich leer, als um 18 Uhr der Anstoß vollzogen wurde. Klaus-Dieter Richter, Präsident von Allemannia Jessen und Cheforganisator der Veranstaltung, kann und will wohl auch seine Enttäuschung nicht verhehlen. „Ehrlich? Ich hatte mir das ein bisschen anders vorgestellt.“
Doch woran lag es? Nur bedingt lässt Richter das Argument gelten, dass der Termin nicht ganz passend war. „Sicher, gerade Einwohner aus Elster, die vielleicht gekommen wären, haben derzeit andere Sorgen, als sich ein Fußballspiel anzusehen. Und sicher kann es sein, dass so mancher am Freitag noch mit der Arbeit beschäftigt ist.“ Dafür erklärt Richter jedoch, „dass ich das Gefühl habe, dass auch drei Wochen später nicht Hunderte Zuschauer hier gewesen wären“. Der Präsident zeigt sich über plötzliche Diskussionen rund um die Veranstaltung verärgert. „Nicht nur einmal wurde ich gefragt, warum es ausgerechnet eine Aktion für Elster sein muss. Offenbar brechen hier alte Rivalitäten zwischen Jessen und Elster auf.“
Was Richter nicht nachvollziehen kann. „Wir haben bewusst gesagt, dass wir Geld für Elster spenden möchten. Natürlich kenne ich die Geschichten aus früheren Zeiten und wollte beweisen, dass die alten Vorurteile der Vergangenheit angehören. Ich war der Überzeugung, dass das der Fall ist.“
Summe wird aufgerundet
Daher ist der Veranstalter froh, dass am Ende doch noch so viel Geld in der Spendendose lag. Wobei es nicht ganz 800 waren, Richter rundete die Summe auf. Und den Löwenanteil (zusammen 500 Euro) spendeten ohnehin die beiden Mannschaften selbst. Die 600 Euro für Familie Thamm, deren Haus im Februar ein Raub der Flammen geworden war und schrittweise neu aufgebaut werden muss, wurde bereits am Sonntag übergeben. Das Geld für die Kindertagesstätte überweist Richter in dieser Woche.
Es wurde am Freitag auch noch Fußball gespielt. Am Ende stand ein leistungsgerechtes 2:2 auf der Ergebnistafel. Die ersten 25 Minuten waren über weite Strecken eine Angelegenheit für den Gastgeber. Unter Führung von Kapitän Klaus-Dieter Richter gingen die „älteren“ Herren beherzt zur Sache und lagen zu Halbzeit 2:0 in Führung. Peter Große (1:0) und Michael Jahn (2:0) waren für die Treffer verantwortlich. Nach dem Seitenwechsel holte jedoch das Wittenberger Benefizteam auf. Man wollte sich nicht die Blöße geben und ohne ein einziges Tor und als Verlierer vom Platz gehen. Die Mühen wurden belohnt. Dirk Schuster schoss die Gäste zum 2:2.