Friedensdekade in Bad Schmiedeberg Friedensdekade in Bad Schmiedeberg: Ausstellung thematisiert Bausoldaten

Bad Schmiedeberg - In der Stadtkirche von Bad Schmiedeberg wird im November die Wanderausstellung „Graben für den Frieden? - Die Bausoldaten in der DDR“ zu sehen sein. Die Exposition wurde vom Archiv Bürgerbewegung Leipzig herausgegeben. Sie arbeitet die Geschichte einer vom Staat und von der Gesellschaft marginalisierten „Gruppierung“, der „Bausoldaten“ unter Verwendung teilweise bisher nicht veröffentlichter Fotos und Dokumente historisch auf.
Die einzige Möglichkeit
Am 7. September 1964 hatte der Nationale Verteidigungsrat der DDR die Einrichtung von Baueinheiten innerhalb der Nationalen Volksarmee angeordnet. Dieser Dienst war in der DDR die einzige legale Möglichkeit der Waffendienstverweigerung.
Neben einem Abriss der historischen Entwicklung thematisiert ein Exkurs den Aspekt der prinzipiellen Wehrdienstverweigerung, der spezifischen Konflikte, mit denen die Bausoldaten durch die militärische Einbindung oder die Arbeitseinsätze beim Bau militärischer Anlagen zu kämpfen hatten. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Aktivitäten einiger Bausoldaten nach dem Militärdienst, ihr Engagement gegen die Militärdoktrin der DDR, Beratung und Aufklärung junger Wehrpflichtiger über den Bausoldatendienst, auch unter dem Dach der Kirche.
Mit Film und Gespräch
Die Ausstellung besteht aus 15 gerahmten Bild-/Texttafeln Als Rahmenprogramm ist ein Gesprächsabend mit Zeitzeugen für Montag, den 16. November, um 19.30 Uhr im Gemeindehaus, Kirchstraße 5, unter dem Titel „Schwerter zu Spaten? Die Bausoldaten in der DDR“ geplant. Dabei wird der 2015 produzierte gleichnamige Dokumentarfilm von einer halben Stunde als Impuls aufgeführt. Danach kommen Zeitzeugen zu Wort.
››Die Ausstellung ist vom 1. bis 30. November zu den Öffnungszeiten der Stadtkirche, also dienstags und freitags von 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr sowie samstags und sonntags, 14 bis 16 Uhr, zu besichtigen. Weitere Termine können telefonisch unter 0160/3656414 verabredet werden. Der Eintritt ist frei, um eine Spende zur Finanzierung wird gebeten. (mz)