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Fördermittelbescheid ist da Fördermittelbescheid ist da: Eine Kita als Geschenk

Von Sabine Wesner 10.11.2017, 17:24
Lachende Gesichter in Dabrun: Sachsen-Anhalts Finanzminister André Schröder (2. v. li.) übergab am Freitagmorgen einen Fördermittelbescheid an Kembergs Bürgermeister Torsten Seelig (li.) über knapp 1,18 Millionen Euro für den Neubau einer Kindertagesstätte.
Lachende Gesichter in Dabrun: Sachsen-Anhalts Finanzminister André Schröder (2. v. li.) übergab am Freitagmorgen einen Fördermittelbescheid an Kembergs Bürgermeister Torsten Seelig (li.) über knapp 1,18 Millionen Euro für den Neubau einer Kindertagesstätte. Thomas Klitzsch

Dabrun - „Ich freue mich riesig und kann es gar nicht erwarten“, ist Ivonne Krause begeistert. Als Leiterin der Kindertagesstätte „Dabruner Elbspatzen“ ist sie unmittelbar betroffen von den großen Veränderungen für den Nachwuchs, die am Freitagmorgen für prominenten Besuch im Kemberger Ortsteil gesorgt haben.

Immerhin ging es um genau 1.177.737 Euro, die Sachsen-Anhalts Finanzminister André Schröder an Kembergs Bürgermeister Torsten Seelig (beide CDU) in Form eines Fördermittelbescheides übergab.

Unmittelbar neben der Dabruner Grundschule soll da, wo sich bis vor einigen Monaten noch eine alte Betongarage, ein großer Öltank und sogar eine kleine Mülldeponie befanden, eine neue Kindertagesstätte entstehen.

Mit dem Förderprogramm Stark V, das der Bund zur Förderung von Investitionen in finanzschwachen Kommunen gestartet hat, wurden im Landkreis Wittenberg bereits mehrere Projekte wie die Feuerwehren in Gräfenhainichen und Linda sowie der Schulumbau für Kita, Hort und Krippe in Möhlau gefördert. Auch das Kita-Hort-Projekt in Bad Schmiedeberg soll über Stark V gefördert werden. Das Land übernimmt den zehnprozentigen Eigenanteil der Kommunen.

„Das alles fachgerecht zu beseitigen war ’ne ganze Menge Arbeit. Jetzt ist alles vorbereitet“, lobt Seelig seine Stadträte, die trotz der gestiegenen Preise an dem Vorhaben festgehalten haben. „Das schönste aber ist, dass wir so eine schöne neue Kita quasi geschenkt bekommen“, freut sich das Stadtoberhaupt.

„Mit dem Förderprogramm Stark V fördert der Bund Projekte finanzschwacher Kommunen mit 90 Prozent, die über die Art der Investitionen selbst frei entscheiden können“, lobt der CDU-Bundestagsabgeordnete Sepp Müller diese Art der Förderung. „Schließlich wissen die Leute vor Ort am besten, wo der Schuh drückt“, sagt er.

„Dass das Land nun auch noch den zehnprozentigen Eigenanteil der Kommunen übernimmt, war unsere Idee“, erklärt Siegfried Borgwart. „Weil so viele Kommunen verschuldet sind, wären viele wichtige Projekte letztlich an den noch fehlenden zehn Prozent gescheitert“, erklärt der CDU-Landtagsabgeordnete die Gründe.

„Insgesamt wurden in Sachsen-Anhalt 123 Millionen Euro in über 80 Kommunen investiert“, verrät Finanzminister Schröder und nennt das „Gratisprogramm eine tolle Sache“.

Im Frühjahr 2018 soll Baustart für das Haus mit energetisch neuen Standards sein, in dem sich für die künftig 20 Krippen- und 40 Kindergartenkinder alles auf einer Etage und auf der direkt von den Gruppenräumen erreichbaren großen Terrasse abspielen wird.

Auch die Fassade, so hat es Seelig geplant, wird ein Knaller. „Ich habe mit den Graffiti-Künstlern um Sebastian Knaak gesprochen, die die Unterführung in Bergwitz so toll gestaltet haben. Sie werden uns unterm Motto ,Fluss-Kita’ einige originelle Entwürfe machen“, sagt der Bürgermeister.

Für Ivonne Krause, die mit fünf Mitarbeitern in einem Wohnhaus und drei Etagen derzeit in viel zu kleinen Räumen 25 Kinder betreut, ein Grund mehr, sich auf die neue Kita zu freuen. (mz)