Firmenchef aus Annaburg Firmenchef aus Annaburg: Hans-Peter Köppe bleibt, bis ein Nachfolger da ist

Annaburg - Das entscheidende Versprechen hat Chef Hans-Peter Köppe seinen Mitarbeitern bereits gegeben. „Ich bleibe, bis ich einen Nachfolger für meinen Betrieb gefunden habe“, sagt der Klempner- und Installateurmeister aus Annaburg, der am 1. Januar 2018 bereits sein 30-jähriges Betriebsjubiläum feiert. „Die Finanzen spielen bei einer Geschäftsübergabe immer die wichtigste Rolle“, meint Köppe, der sich an die Anfänge seiner Selbstständigkeit noch genau erinnern kann.
„Es war nicht einfach“, sagt er und zählt die Behörden auf, die ihm zu DDR-Zeiten mehr als große Steine in den Weg gelegt haben. Den Ausweg aus dem Dilemma hat ihm der damalige Kreisbaudirektor sprichwörtlich auf dem silbernen Tablett serviert. „Dachklempner wurden damals gesucht. Da habe ich sofort zugeschnappt“, betont der 61-Jährige, der sich bis zur Wende schlecht und recht als Einzelkämpfer durchschlug.
Hans-Peter Köppe und seine Frau sind ein eingespieltes Team
Die nächsten Jahre verlaufen wie eine Achterbahnfahrt. Nach dem Boom im Bereich Heizung und Sanitär, der laut Köppe bis 1998 anhält, folgt eine längere Saure-Gurken-Periode. „Derzeit brummt der Laden“, verrät der Firmeninhaber, der Chef von zehn Mitarbeitern ist und 1.000 Personen zu seinen Stammkunden zählt. „Alle zahlen pünktlich ihre Rechnungen. Wir sind in der Region bekannt wie ein bunter Hund“, freut sich Köppe, der in der Annaburger Ackerstraße 4 ansässig ist.
Im Büro wird er von seiner Frau Heidrun unterstützt, mit der er seit 38 Jahren verheiratet ist. „Wir sind ein eingespieltes Team. Im Zweifelsfall hat meine Frau immer recht“, erklärt der Meister die Hierarchie im Hause Köppe. Urlaub mit der Familie ist ein kostbares Gut. Eine Woche pro Jahr gönnen sich die Eheleute, wandern in Österreich ist ihr Favorit. Der 61-Jährige weiß, dass Urlaub zu Hause keine Erholung ist. Einmal hat er sich mit diesem Vorschlag durchgesetzt und die „Reformande“ seiner Frau bis heute nicht vergessen. Weihnachten und Neujahr legt er ebenfalls die Füße hoch.
Mitten im Bienenschwarm findet der Firmenchef seine Ruhe
Köppe bezeichnet sich selbst als Chef, der durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist. Egal, ob die Kunden auf einen baldigen Termin drängen oder ein Mitarbeiter dem firmeneigenen Transporter eine Schmarre verpasst. Im Notfall flüchtet der Hobbyimker zu seinen Bienen. „Da herrscht Stille. Allein aus Angst vor den Bienen verfolgt mich keiner“, meint er scherzhaft.
Köppe erzählt, dass seine Firma in den Bereichen Heizung, Sanitär, Bauklempnerei und Klimatechnik im Prinzip die ganze Bandbreite der gewünschten Dienstleistungen anbietet. „Unsere Kunden rufen auch an, wenn der Wasserhahn tropft oder der Abfluss verstopft ist. Wir sanieren aber auch ganze Wohnblöcke oder übernehmen in Betrieben die Wartung der Anlagen.“
Der Großteil der Kundschaft befindet sich im Altkreis Jessen, Fahrten nach Wittenberg oder Torgau bilden eher die Ausnahme. Auf seine Kollegen hält er große Stücke. Was sie machen, ist am Ende sehr gut, alle Baustellen werden am Ende des Tages ordentlich beräumt. Köppe kann sich gut vorstellen, dass ihn einer aus diesem Kreis künftig „beerbt“. (mz)