Feuerwehr Wörlitz-Griesen Feuerwehr Wörlitz-Griesen: Neuer Leiter und Stellvertreter müssen zur Weiterbildung

Oranienbaum-Wörlitz - Der Griesener Olaf Zukale ist als kommissarischer Chef der Ortsfeuerwehr Wörlitz/Griesen offiziell von den Oranienbaum-Wörlitzer Stadträten abberufen worden. Damit endet für ihn das Ehrenbeamtenverhältnis, das er seit dem Ausscheiden von Ortswehrleiter Bernd Dahlmann nach dessen altersbedingtem Abschied im vergangenen Jahr kommissarisch innehatte.
Derweil erhielt Zukale bei der Neuwahl der Ortswehrleitung Wörlitz/Griesen nicht die erforderliche Mehrheit. Somit gehört er nicht mehr der lokalen Führungsriege an. Allerdings bleibt er einer der Stellvertreter von Stadtwehrleiter Jan Wieczorek. Olaf Zukale bekräftigte zudem, dass er sich in den Reihen der Kameraden aus Wörlitz und Griesen weiter um den Bau zur Erweiterung des Wörlitzer Depots kümmern wolle. Erst kürzlich war dafür der erste Spatenstich gesetzt worden.
Die von der Firosec GmbH komplett überarbeitete Risikoanalyse für den Brandschutzbedarf der Stadt Oranienbaum-Wörlitz sollte den Kommunalpolitikern kurz nach Ostern vorgestellt werden. Im Stadtrat Anfang März hatte Stephan Leuteritz, der von Seiten der Verwaltung den Aufgabenbereich des Brandschutzes betreut, mitgeteilt, dass die Analyse „im Entwurf“ vorliege. Allerdings kam sie weder im Bauausschuss (5. April) noch im Hauptausschuss (12. April) zur Sprache. Die Arbeit an der Risikoanalyse war zwischenzeitlich an ein anderes Fachbüro vergeben worden.
Zum einen waren nach der Prüfung durch den Landkreis Wittenberg eine Reihe von Mängeln festgestellt worden. Diese zu beseitigen fiel schwer, da die eigenen Kompetenzen als hierfür unzureichend eingeschätzt wurden. Zum anderen hatte sich herausgestellt, dass die negative Bewertung von einem Mitarbeiter stammte, der bei seinem früheren Arbeitgeber selbst an der Analyse mitgewirkt hatte. Dass erneut ein externes Unternehmen beauftragt wurde, die Analyse zu komplettieren und zu aktualisieren, hatte gute Gründe. Ohne Analyse fehlt der Stadt eine bestätigte Handlungsgrundlage zur Planung künftiger Anschaffungen im Brandschutz. Außerdem muss eine korrekte Analyse vorliegen, um überhaupt die Chance auf eine Förderung zu wahren. (mz/ab)
Dass er im März zur Jahreshauptversammlung nicht als Stellvertreter kandidierte, hing laut Zukales Darstellung schlichtweg mit der Reihenfolge der Wahlgänge zusammen. „Über den Stellvertreter-Posten wurde zuerst entschieden. Wäre es umgekehrt gewesen, hätte ich mich noch bewerben können“, sagte er. Sich aufgrund des Abstimmungsergebnisses enttäuscht zurückzuziehen, sei für ihn allerdings überhaupt nicht in Frage gekommen, so Zukale.
Zum Wehrleiter gewählt worden war David Spindley. Ihn betrauten die Volksvertreter mehrheitlich, die Funktion für die Dauer von zwei Jahren wahrzunehmen. Gleiches gilt für Spindleys Stellvertreter Fabian Schüler. Vor dem Duo - Spindley ist Griesener, Schüler wohnt in Wörlitz - steht allerdings die Aufgabe, die kommenden 24 Monate zu nutzen. Beide müssen entsprechend der Laufbahnverordnung für Mitglieder Freiwilliger Feuerwehren Lehrgänge zum „Zugführer“ und zum „Leiter einer Feuerwehr“ vorweisen. Erst nach der erfolgreichen Qualifikation ist eine Berufung ins Ehrenbeamtenverhältnis möglich.
„Wir wissen, dass es die Auflage für uns gibt, diese Ausbildung zu absolvieren“, sagte Spindley in der Ratsrunde. Die entsprechenden Anmeldungen seien aber bereits eingereicht worden. „Von unserer Seite ist die Bereitschaft da, nach den erforderlichen Qualifikationen zu streben. Der erste Teil steht für uns noch in diesem Jahr auf dem Programm“, versuchte der Griesener, mögliche Bedenken zu zerstreuen. Gleichwohl enthielten sich Michael Marks, Timo Aulich und Matthias Thomae (alle Freie Wähler) bei der Bestätigung der Personalien der Stimme.
Thomae wollte mithin im nicht öffentlichen Teil der Sitzung den Beschluss zum Kauf eines Mannschaftstransportwagens (MTW) für die Ortsfeuerwehr Kakau abgesetzt sehen. „Es liegt noch keine bestätigte Risikoanalyse vor. Deshalb sollte vorerst von der Investition abgesehen werden“, argumentierte er. Er scheiterte jedoch. Wie der Stadtratsvorsitzende Maik Strömer (CDU) informierte, fand sich eine Mehrheit, die der Anschaffung des MTW zustimmte. „Das Modell ist mit 18.350 Euro zwar geringfügig teurer als das zunächst bevorzugte Fahrzeug, das 17.850 Euro kosten sollte. Aber das neue Auto hat eine eindeutig bessere Ausstattung“, so der Oranienbaumer.
Der Ortsfeuerwehr Kakau war kürzlich bereits ein Tragkraftspritzenfahrzeug übergeben worden. Zur Risikoanalyse für den Brandschutzbedarf sagte Stadtwehrleiter Wieczorek, die Firosec GmbH, ein in Barleben (Landkreis Börde) ansässiges Ingenieurbüro für Brandschutz, habe inzwischen die zweite Version der Lesefassung übermittelt. Die Stadtwehrleitung sehe aber noch Korrekturbedarf am Dokument. „Danach nehmen wir Rücksprache mit dem Landkreis. Und dann wird die Risikoanalyse allen Volksvertretern vorgestellt“, sagte der Vockeroder. Das passiere indes wohl erst im Juni oder Juli. (mz)