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Festival in Buro Festival in Buro: Die Marmeladenköchin ist gut vorbereitet

Von Ilka Hillger 06.03.2019, 15:17
Antje Steinke hat fleißig vorgekocht - hier im Café Vlora. Nun sind hunderte Gläschen mit Fruchtaufstrichen gefüllt.
Antje Steinke hat fleißig vorgekocht - hier im Café Vlora. Nun sind hunderte Gläschen mit Fruchtaufstrichen gefüllt. Ilka Hillger

Wittenberg/Buro - Antje Steinke hat ausreichend vorgekocht, Hunderte Gläschen sind mit Fruchtaufstrichen gefüllt. Derart gut vorbereitet wird sie die ersten beiden Märzwochenenden überstehen und nicht wie vor zwei Jahren mit leeren Händen dastehen. „Ich war restlos ausverkauft“, erinnert sie sich an ihren ersten Auftritt beim Marmeladenfestival im Kreuzritter-Gut Buro.

Die Veranstaltung von Dagny und Matthias Prasse wurde 2017 regelrecht von Besuchern überrannt und Antje Steinke stand mit den Produkten von „Annis Könfitürenküche“ mittendrin, zumindest so lange, bis alle Gläser verkauft waren.

Nun steht das Marmeladen-Wochenende wieder vor der Tür. Den ersten Termin hat die 36-Jährige schon hinter sich, denn die Prasses veranstalten das Treffen der süßen Frühstücksfans inzwischen an zwei Orten. Am ersten März-Wochenende wurden die Marmeladen und Konfitüren in der Bischofsburg Burgliebenau bei Schkopau verkauft, am 9. und 10. März bauen die Händler ihre Stände im Kreuzritter-Gut Buro auf.

Antje Steinke fühlt sich inmitten der Marmeladenköche sehr wohl. „Ich bin glücklich, wenn ich was verkaufen kann“, sagt die Wittenbergerin. Seit dem Sommer 2016 hat sie sich neben dem Hauptberuf als Trainerin für Verkauf und Kommunikation ganz der Marmeladenküche verschrieben. An deren Anfang stand der Wunsch, etwas ins Glas zu bekommen, das Omas Kirschgelee glich. „Auf Brot und mit Quark war das unvergleichlich“, schwärmt sie. Als Allergikerin fand sie in den Regalen der Supermärkte zudem selten geeignete Produkte. „Also dachte ich, dann mache ich es selbst.“

Seitdem mietet sie sich regelmäßig für einen Tag in den Küchen befreundeter Gastronomen ein und rückt mit allen Gerätschaften und Zutaten zum Marmeladekochen an. Im Café Vlora und im Genuss Pur in Wittenberg stellt man ihr den Herd zur Verfügung, denn nur in Küchen, die hygienisch geprüft sind, darf sie die Fruchtaufstriche zubereiten, die dann auf Märkten wie beim Marmeladenfestival am Wochenende in Buro in den Verkauf gehen. „300 bis 400 Gläser und sechs bis sieben Sorten schaffe ich bei solch einem Durchgang“, berichtet Antje Steinke.

Entstanden sind in den etwas mehr als zwei Jahren etwa 20 Sorten, bei denen sie Wert darauf legt, deutlich weniger Zucker zu verwenden, als die Großproduzenten. „Die Kunden mögen es nicht so süß“, hat sie festgestellt. Wer aus „Annis Konfitürenküche“ kauft, sei zudem Purist oder mag die ausgefallen Mixturen. Sehr beliebt sei aktuell die Kombination aus Sauerkirsche und Zartbitterschokolade, auch Stachelbeere mit weißer Schokolade und Schwarze Johannisbeere, die auf Vanille trifft. „Nur mit Aprikose und Mandel habe ich mal danebengegriffen. Das war wohl zu speziell“, sagt Steinke.

Ideen für neue Rezepte nimmt sie gerne von Märkten mit. So war sie im vergangenen Jahr in Buro ganz begeistert von einer Kreation aus Traube und Kaffee und hat dies in abgewandelter Form nun auch bei sich im Angebot. Wenn Antje Steinke am Wochenende im Kreuzritter-Gut steht, will sie diesmal auch verschiedene Zutaten dabei haben und mit den Kunden etwas Neues erfinden. Und natürlich nimmt sie auch wieder am Wettbewerb teil. Ihr Mix aus Erdbeere und Prosecco soll ins Rennen gehen. Womöglich lässt sich damit der Erfolg von 2017 wiederholen: Gleich mit ihrer ersten Teilnahme am Festival erhielt die Wittenbergerin den Silbernen Löffel der Jury für ihre Sauerkirsch-Schoko-Kombination.

Dieser Wettbewerb ist unumstritten der Höhepunkt der Wochenendveranstaltung. Selbstgemachte Köstlichkeiten aus privaten Gärten und Küchen können verkostet und bewertet werden. Dabei werden am Festival-Wochenende zwei Auswahlrunden laufen. In der ersten vergeben die Gäste ihre Punkte, wenn sie die Fruchtaufstriche probiert haben. In der zweiten kürt dann eine ausgewählte Jury aus den Produkten mit den höchsten Gastbewertungen die Gewinner. Manufakturen und Privatleute treten dabei in getrennten Kategorien an.

Antje Steinke kann man in Sachsen-Anhalts Marmeladen-Metropole übrigens ganz leicht erkennen. Mit Petticoat und Pünktchenrock steht sie hinterm Stand. „Bei mir ist alles ein wenig Retro“, erklärt sie. Aber ihre Fruchtaufstriche sind frisch gekocht.

››Infos unter www.annis-konfitürenküche.de. Marmeladenfestival in Buro am 9. und 10. März jeweils von 10 bis 17 Uhr. Wer bis Samstag

17 Uhr oder Sonntag 15 Uhr seine Marmelade abgibt, nimmt auch am Wettbewerb teil.

(mz)