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Engagement in Bad Schmiedeberg Engagement in Bad Schmiedeberg: Ein großes Dankeschön

Von Marcel Duclaud 24.11.2018, 09:05
Es sind viele Ehrenamtliche, die das Leben in den Ortschaften von Bad Schmiedeberg und in der Stadt selbst durch ihr Engagement bereichern. Mit einer Festveranstaltung und Ehrenmedaillen wurde das am Freitagabend gewürdigt.
Es sind viele Ehrenamtliche, die das Leben in den Ortschaften von Bad Schmiedeberg und in der Stadt selbst durch ihr Engagement bereichern. Mit einer Festveranstaltung und Ehrenmedaillen wurde das am Freitagabend gewürdigt. Thomas Klitzsch

Bad Schmiedeberg - Selbstverständlich ist das nicht, sagt Diana Skowronek, Bürgermeisterin von Pretzsch. Sie meint das Ehrenamt und den Dank, der jenen gebührt, die sich für die Gemeinschaft einsetzen, nicht auf die Zeit schauen und auf das Geld.

In Bad Schmiedeberg gibt es seit einigen Jahren die schöne Sitte, den Ehrenamtlern zu danken, mit einer extra anberaumten Veranstaltung. Die jeweiligen Ortsbürgermeister schlagen vor, wer die Ehrung besonders verdient - und begründen das öffentlich. Die Geehrten wiederum erhalten eine Medaille, eine Urkunde und eine Blume.

Mit kreativen Ideen

20 Einzelpersonen und ein Verein sind am Freitagabend im Festsaal des Kurhauses ausgezeichnet worden. Unter ihnen der Pretzscher Uwe Spies, bekannt als Arzt, geehrt aber wird er als Mitglied im Kultur- und Heimatverein Christiane Eberhardine.

„Er bringt die kreativen Ideen ein“, begründet Bad Schmiedebergs Bürgermeister Martin Röthel (SPD), warum die Wahl auf ihn fiel. Röthel erinnert an die Telefonzelle, die zu einer Art Informationspunkt umgewidmet wurde oder die künstlerische Gestaltung des Domänenparks mit Botschaften und bestrickten Ästen.

In Bad Schmiedeberg für ihr Engagement im Ehrenamt geehrt wurden am Freitagabend: Uwe Spies, Udo Rösenberger, Renate Schmidt (Pretzsch); Alexander Schmidt, Hans Joachim Tietz, Ingrid Rettig (Trebitz); Pia Koch, Björn Kieselstein, Saskia Hertwig (Söllichau); Frank Bienek (Schnellin); Astrid Kupke (Trebitz); Gerd Mannke, Sybille Göttert, Silke Hernichel, Albany Beyer-Gomell, Nadine Pigors, Kerstin Pfeiffer (Bad Schmiedeberg); Klaus Hönicke (Sackwitz); Marita Germann, Dietmar Schulze (Priesitz).

Ausgezeichneter Verein: Trebitzer Dörferbund 2013.

Diana Skowronek bestätigt: „Er ist superaktiv, hat tolle Ideen und gehört zu den treibenden Kräften im Verein.“ Uwe Spies selber hält zwar nicht so viel davon, in den Vordergrund geschoben zu werden, freut sich aber doch: „Ich bin zufrieden mit dem, was wir erreicht haben.“

Die Stadt voran gebracht

Es sei tatsächlich gelungen, die Stadt ein bisschen voranzubringen durch die verschiedenen Aktivitäten des Vereins: „Das spornt uns natürlich an. Unser Bestreben besteht nicht zuletzt darin, dass die Leute miteinander reden und gemeinsam etwas tun.“ Das ist zweifellos gelungen - siehe etwa die Theateraufführungen zum Eberhardinenfest, siehe die regelmäßigen Putzaktionen.

Nicht weit von Pretzsch entfernt wirkt ein anderer Preisträger, der Trebitzer Dörferbund, der in der Tat Erstaunliches geleistet hat und leistet. Röthel: „Er hat sich die Ehrung redlich verdient.“ Durch seine Initiative und tatkräftiges Anpacken ist es gelungen, dem Ort wieder einen Lebensmittelmarkt zu bescheren, nachdem der alte vor einigen Jahren die Türen schloss.

Zweites Projekt, noch viel aufwändiger, ist der einstige Gasthof Knötzsch, die einstige Disko Holiday, die zu einem Treff und Vereinsdomizil umgebaut werden soll. Die Arbeiten liegen in den letzten Zügen, spätestens wenn Karneval gefeiert wird in Trebitz, soll das Haus wenn schon nicht fertig so doch nutzbar sein. „Wir brauchen noch einige Wochenenden“, erklärt Torsten Schneider, der Initiator.

Für Putzarbeiten und Deckenkonstruktion in der Caféstube sei noch ein Nachschlag beim Fördermittelgeber beantragt worden. „Da warten wir auf den Bescheid.“ Gemalert werden muss zudem noch und einige Reparaturen gilt es ebenfalls zu erledigen.

Auch Schneider sagt bescheiden: „Sicher, wir tun viel, das machen andere aber ebenso.“ Der Dörferbund, erinnert er, sei gegründet worden, weil mit der Gemeindegebietsreform das Gefühl verbunden gewesen sei, dass die kleinen Orte ins Hintertreffen geraten. „Wir wollen erhalten, was wir noch haben.“ Er räumt aber ein, dass die Projekte, an denen ja nach Feierabend gearbeitet wird, an die Substanz gehen: „Wenn das endlich geschafft ist, machen wir drei Kreuze und ruhen uns erst einmal aus.“

„Ich möchte, dass meine Stadt blüht und gedeiht“, sagt Astrid Kupke, darauf angesprochen, warum sie sich engagiert. Sie steht gleich zwei Vereinen vor, dem Chor Lyra, der in diesem Jahr 140-jähriges Bestehen feiern konnte und dem Margarethenverein, der sich um das Bad Schmiedeberger Stadtfest kümmert. Dass sie stolz ist, zu den Geehrten in diesem Jahr zu gehören, verhehlt Astrid Kupke nicht. Im Übrigen sei ihr Ehrenamt aber keine Last, vielmehr ein Ausgleich zur Arbeit im Seniorenheim. „Gesungen habe ich schon immer gerne und zur Stadt gehöre ich ja auch dazu.“

Abschied angekündigt

Allerdings nicht mehr allzu lange, wie sie bereits ankündigt. Astrid Kupke wird aus privaten Gründen Bad Schmiedeberg in einigen Monaten verlassen und deshalb ihre Posten in den beiden Vereinen niederlegen. Beim Margarethenverein stehe die Nachfolge bereits fest, beim Chor wird sich ebenfalls jemand finden, ist sie sicher. Im Rückblick jedenfalls war es eine gute Zeit: „Wir haben viel geschafft und viel erlebt.“

(mz)