Eisenmoorbad in Bad Schmiedeberg Eisenmoorbad in Bad Schmiedeberg: Das ist der neue Chefarzt der Orthopädie

Bad Schmiedeberg - Das Eisenmoorbad hat einen neuen Chefarzt Orthopädie. Der Mediziner heißt Jörg Brandt und kommt aus Leipzig. Er folgt auf Ewald Hof, der nach Angaben von Kur-Sprecher Uwe Hesse gekündigt hatte. Dass die Chefarzt-Stelle in Bad Schmiedeberg länger vakant war, räumt Hesse ein: „Wir haben eine Weile gesucht, einen guten Mann zu finden, gerade in der Orthopädie, ist nicht ganz leicht.“
Seit Anfang Juli arbeitet der 54-jährige Leipziger im Eisenmoorbad. Ihm sind die Kurkliniken nicht fremd, auch das dürfte zu der Entscheidung beigetragen haben, nach Bad Schmiedeberg zu wechseln: „Ich kenne die Einrichtung über viele Jahre, habe hier schon Ausbildungen durchgeführt.“ Brandt nennt das Eisenmoorbad eine renommierte Kureinrichtung. Außerdem ist ihm die Dübener Heide lieb und vertraut, seit Kindheitstagen.
„Wir müssen einige Dinge modernisieren"
Der Beginn ist ihm leicht gemacht worden, sagt Brandt im MZ-Gespräch: „Ich habe die Kollegen hier sehr offen und motiviert erlebt.“ Sie seien froh über eine chefärztliche Leitung „mit dem Ziel der Beständigkeit“ und hoffen auf klare Administration. Dass sich ein bisschen was ändern wird, kündigt der neue Chef an: „Wir müssen einige Dinge modernisieren und auf den heutigen Stand bringen.“ Es gehe um Technik ebenso wie um Arbeitsorganisation.
Jörg Brandt ist Ur-Leipziger und hat an der Universität der sächsischen Metropole studiert. Nach seiner Dissertation blieb er zunächst in der Stadt und absolvierte dort die Weiterbildung zum Facharzt Orthopädie. Mitte der 1990er Jahre wechselte der Mediziner an die Orthopädische Klinik der Universität Halle-Wittenberg und war neben seiner klinischen Tätigkeit auch wissenschaftlicher Leiter der Experimentellen Orthopädie.
Forschung zwischen Medizin und Werkstoffwissenschaften
In seiner umfangreichen Forschungsarbeit war das Grenzgebiet zwischen Medizin und Werkstoffwissenschaften für ihn von besonderem Interesse. Konzentriert hat sich Brandt etwa auf die Entwicklung resorbierbarer Knochenersatz-Werkstoffe und die Verwendung von Implantaten. An der Uni-Klinik war der Arzt in verschiedenen leitenden Funktionen tätig, absolvierte zudem Weiterbildungen: zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, zum Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin.
Daneben qualifizierte er sich zum Sportmediziner und habilitierte zum Thema der Einheilung von Titanimplantaten unter verschiedenen Formen der Tumortherapie. 2011 ging Brandt nach Leipzig zurück, wurde Ärztlicher Leiter der Medica-Klinik.
Brandt will Kurklinik als Lehrkrankenhaus etablieren
Nun folgt Bad Schmiedeberg. Dass er der Forschung nicht ganz abschwören möchte, betont der Arzt: „Ich bin noch als Hochschullehrer tätig. Zudem laufen kleinere Forschungsprojekte.“ Er verhehlt auch nicht, dass es sein Ziel ist, die Kurklinik als akademisches Lehrkrankenhaus zu etablieren.
Nur eines wird er nicht tun: Leipzig verlassen. „Ich bin dort verwurzelt mit Haus und Familie“, sagt Jörg Brandt und erwähnt unter anderem seine eineinhalbjährige Tochter. Zudem schätzt er das Kulturangebot der Messestadt: die Oper, das Theater, die Konzerte.
(mz)