1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Wittenberg
  6. >
  7. Dübener Heide: Dübener Heide: Andrang bei Heide-Messe in Söllichau

Dübener Heide Dübener Heide: Andrang bei Heide-Messe in Söllichau

Von Paul Damm 11.03.2019, 14:05
Das Kulturhaus war am Sonntag gut gefüllt.
Das Kulturhaus war am Sonntag gut gefüllt. Sascha Graf

Söllichau - Das rustikale Kulturhaus in Söllichau ist rappelvoll. Das liegt nicht nur an den 26 regionalen Ausstellern, sondern vor allem an den zahlreichen Besuchern, die trotz des regnerischen Wetters am Sonntag zur diesjährigen Heide-Messe aufgebrochen sind. Axel Mitzka, Vorsitzender des Vereins Dübener Heide, verschafft sich auf der Bühne einen kleinen Überblick - er wirkt zufrieden. „Hier ist ja ordentlich was los“, stellt er beeindruckt fest. „Ich bin jedenfalls sehr froh, dass die Besucher auch diesen Standort gut annehmen.“

Denn erstmals findet die Messe nicht wie gewohnt in der Schwemsaler Gutsscheune statt. Weil dort gleichzeitig eine andere Veranstaltung ausgerichtet wird, musste kurzfristig umdisponiert werden - eine neue Location in der Dübener Heide musste her. So stieß der Vereinsvorsitzende auf das Söllichauer Kulturhaus und beschloss, die Heide-Messe in diesem Jahr dort zu veranstalten.

Ansturm auf Kulturhaus

Anfangs war Axel Mitzka noch etwas skeptisch, ob genug Gäste kommen würden. Doch als er gegen 10 Uhr die Türen des Kulturhauses öffnete, wurde er beinahe von einer Traube an Menschen überrannt.

Obwohl das Wetter immer ungemütlicher wurde, strömten unentwegt neugierige Besucher in das Kulturhaus nach Söllichau. Unter dem Motto „Was die Dübener Heide bietet: Erlebnis, Bildung und Genuss“ stellten sich in diesem Jahr der Naturpark und seine Netzwerkpartner mit ihren regionalen Angeboten vor. „Wir wollen Anbietern von Zukunftsthemen hier die Möglichkeit geben, sich vorzustellen. Da geht es um Bereiche wie Ökologie, Artenschutz und Gesundheit, sagt der Vereinsvorsitzende Mitzka. Und das kommt bei den zahlreichen Besuchern gut an.

So auch bei Werner Knoth und seiner Frau. Die Coswiger sind bereits zum wiederholten Mal auf der Heide-Messe und kommen immer wieder gern hierher. „Sowas könnte es öfter geben“, lobt Knoth die Veranstaltung. „Uns gefällt besonders, dass hier alle Angebote regional und naturverbunden sind.“

Mit der Naturverbundenheit können auch Elke Girke und Jürgen Kristin vom Bundesforstamt in Dessau punkten. Auf ihrem Stand befindet sich eine kleine Vitrine mit einheimischen Insekten. „Das soll wohl ein Borkenkäfer sein?“, fragt ein Besucher und deutet auf das wenige Millimeter große Insekt.

„Ja, man glaubt es zwar kaum, aber die Käfer werden kaum größer“, antwortet Girke und lacht. Die Forstamtsmitarbeiterin kennt sich in den heimischen Wäldern besonders gut aus. Mehrmals im Monat nimmt sie mit Schülern an sogenannten Natur-Entdeckertagen teil, um den Jugendlichen den Umgang mit der Natur näher zu bringen. „Die Schüler schätzen den Lebensraum der Tiere zu wenig. Wenn wir durch den Wald gehen, werden Äste abgebrochen und Brennnesseln einfach umgetreten.“ Diese Einstellung möchte Elke Girke mit solchen Projekttagen ändern.

Felle zum Anfassen

Einen Stand daneben bestaunt ein kleines Mädchen fasziniert das Fell eines Fuchses. „Darf ich das mal anfassen?“, fragt sie. Da kann Sabine Kunze, Leiterin vom „Haus am See“ in Schlaitz, nicht Nein sagen. Zusammen mit ihrer Angestellten hat sie Tierfelle von Fuchs und Biber sowie Aufnahmen von Kranichen und Fischadlern ins Kulturhaus mitgebracht. „Diese Aufnahmen von den Fischadlern sind nicht aktuell. Aber wir hoffen, dass sie in diesem Jahr zu ihrem Horst zurückkehren werden. Im vergangenen Jahr waren sie von Bussarden vertrieben worden“, berichtet Kunze.

Gegen 17 Uhr wurden dann die Türen des Kulturhauses geschlossen und die Besucher gingen mit vielen Eindrücken.

(mz)

Die Porzellanmalerin Claudia Ploß aus Coswig zeigte ihre Kunst.
Die Porzellanmalerin Claudia Ploß aus Coswig zeigte ihre Kunst.
Sascha Graf