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Deutsches Rotes Kreuz in Annaburg Deutsches Rotes Kreuz in Annaburg: Tännchen aus Servietten

Von Detlef Mayer 18.10.2017, 08:28
Doris Dannenberg (links) vom DRK betreute beim Tag der offenen Tür am Dienstag im Annaburger Amtshaus die Kreativstrecke. Hier faltet sie mit der Seniorin Gisela Grafenberger aus der Schlossstadt und anderen Tannenbäume aus Servietten als Dekoration für Weihnachtsteller.
Doris Dannenberg (links) vom DRK betreute beim Tag der offenen Tür am Dienstag im Annaburger Amtshaus die Kreativstrecke. Hier faltet sie mit der Seniorin Gisela Grafenberger aus der Schlossstadt und anderen Tannenbäume aus Servietten als Dekoration für Weihnachtsteller. D. Mayer

Annaburg - „Es sind nur noch zehn Montage bis Weihnachten!“ Diesen Satz habe sie früh im Radio gehört, sagte Doris Dannenberg am Dienstag in der Begegnungsstätte des Deutschen Roten Kreuzes in Annaburg. Die befindet sich im historischen Amtshaus am Markt und hatte ihre Türen am 17. Oktober weit geöffnet für alle Interessierten.

Doris Dannenbergs Part dabei war die Betreuung der Kreativstrecke. Unter ihrer Anleitung falteten bastelbegeisterte Senioren aus Servietten kleine Tannenbäumchen zur Dekoration von Weihnachtstellern - eben weil es nur noch zehn Montage bis zum Fest der Feste sind.

Begonnen hatte der Tag der offenen Tür, wie Marion Richter, beim hiesigen DRK für die offene Sozialarbeit zuständig, der MZ sagte, mit einer Runde Tanzen im Sitzen. Die Choreografien tragen Fantasienamen wie „Bergwanderung“, „Rosenstock“ oder „Tante Herta“. Und gemeinsam gespielt wurde auch - „Versunkene Sechs“. Das ist ein Würfelspiel für bis zu sechs Leute. Wer eine Sechs schafft, darf einen der kleinen Holzzylinder, die zu Spielbeginn unter den Beteiligten verteilt wurden, in der Mitte des Spielbretts versenken.

Allen anderen Zahlen sind blinde Durchlässe zugeordnet, die Zylinder derer, die z.B. eine Eins oder eine Fünf gewürfelt haben, bleiben also auf dem Brett stehen. Schlimmer noch: Wer auf einem Feld landet, auf dem schon ein Zylinder steht, muss ihn den seinen hinzufügen. Gewonnen hat, wer zuerst all seine Zylinder loswerden konnte. „Dieses Spiel ist gerade der Renner“, berichtet Marion Richter.

Die DRK-Begegnungsstätte in Annaburg gibt es, wie Birgit Leipziger der MZ erklärte, seit Oktober 2016. „2015 haben wir schon Begegnungsstätten in Jessen und Elster eingerichtet. Da wurde es höchste Zeit, so etwas in Annaburg auch anzuschieben“, beschreibt die Leiterin der DRK-Sozialstation Jessen (Außenstelle des DRK-Kreisverbands Wittenberg) den Hintergrund. „Wir haben also im Sommer 2016 bei der Stadt Annaburg vorgesprochen und die hat uns das historische Amtshaus als Domizil vorgeschlagen.“

In Richtung Klaus-Rüdiger Neubauer (parteilos), Bürgermeister von Annaburg, der am Dienstag auch beim Tag der offenen Tür vorbeischaute, fügte sie an: „Ich war gleich verliebt in das Haus.“ Das Rote Kreuz ist hier nun Mieter von drei großen und einigen Nebenräumen samt Küche auf rund 100 Quadratmetren. Früher befand sich an derselben Stelle die Annaburger Polizeistation und danach das Integrations-Café.

Montag, Mittwoch und Freitag von etwa 13.30 bis 16.30 Uhr treffen sich Gruppen in der Begegnungsstätte. Es handelt sich um Leute mit Pflegegrad, die das DRK zu Hause abholt und auch wieder zurückbringt. „Früher waren Pflege und hauswirtschaftliche Versorgung unsere Kernangebote“, rekapituliert die Leiterin der Sozialstation Jessen. „Jetzt, nach dem neuen Pflegestärkungsgesetz, sind Betreuung und Entlastung dazugekommen. Darauf haben wir mit den Begegnungsstätten reagiert. Und das wird gern angenommen.“

Die Gruppentreffen laufen auf unterhaltsame Nachmittage mit Spiel, Spaß, etwas Bewegung und kreativen Basteleien hinaus. Bei den Angeboten von Kartenspiel bis Gymnastik gehen die Gruppenleiter - in Annaburg sind dies Silke Unger und Bettina Kassuba - auf die Wünsche der Senioren ein. Die Gruppenstärke ist wegen des Betreuungsaufwands auf zwölf Personen begrenzt.

An den gruppenfreien Tagen (Dienstag und Donnerstag) organisiert Marion Richter Dinge wie Tanzen im Sitzen, Verkehrsteilnehmerschulung, „Amtshausgeflüster“ (Kaffeerunde), Erste-Hilfe-Kurse und Reisevorträge, demnächst zum Beispiel mit Weltenradler Thomas Meixner aus Jeßnitz. (mz)