Briefe an den Weihnachtsmann: Briefe an den Weihnachtsmann: Post aus Söllichau, Meuro und Sachau

Söllichau - In den drei Dörfern Söllichau, Meuro und Sachau - alle eingemeindet in die Stadt Bad Schmiedeberg - hingen in der beginnenden Adventszeit bis Mitte Dezember ganz besondere Briefkästen. Weihnachtlich geschmückt, durften dort die Jungen und Mädchen selbst geschriebene Briefe und Wunschzettel an den Weihnachtsmann einwerfen.

Möglich wurde das Ganze durch das besondere Engagement des neu gegründeten Vereins Spindestuben Dübener Heide. Den Vereinsfreunden war es ein Anliegen, die Herzen der Kinder zu erwärmen und ihnen mit dieser Aktion die Wartezeit bis zum Fest etwas zu versüßen.

In Meuro befand sich der Kasten am alten Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr, in Sachau am Storchennest und in Söllichau war er vor dem Kulturhaus zu finden. Inzwischen wurden die Behälter mit der liebevoll gestalteten Weihnachtspost geleert und deren Inhalt in einem Paket ins brandenburgische Himmelpfort an den Weihnachtsmann versendet.

„Wir haben noch ein paar süße Köstlichkeiten für die dortigen fleißigen Helfer dazu getan“, erzählt Christian Krutzger aus Meuro. Und wie der 36-Jährige weiß, hätten einige Kinder wohl auch schon Antwort erhalten.

In Söllichau wurde neben dem Briefkasten auch ein mit Lichterketten bestückter Weihnachtsbaum zum gemeinschaftlichen Selbstschmücken aufgestellt. Mit im Boot waren der Heimatverein, der Fußballverein, die Sportfrauen, der Heideverein und die FFW Söllichau. Nach und nach, also über mehrere Tage hinweg, wurde die Tanne dank der Einwohner immer bunter und schöner.

Zwei Jahren lang lief das durch die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt geförderte Projekt „Spindestuben Dübener Heide“, das unter anderem an alte Traditionen anknüpfen möchte. Im August diesen Jahres kam es nun zur offiziellen Vereinsgründung mit Sitz in Meuro. Die dreizehn Mitglieder wählten Christian Krutzger zu ihrem Vorsitzenden.

Der stammt aus dem Ort und ist beruflich als Projektmanager für Forschungs- und Innovationsvorhaben in Magdeburg unterwegs und engagiert sich gerne in seiner Heimat. Die Stellvertreter sind Alexandra Redmer aus Söllichau und Stefan John aus Leipzig. Letzterer stammt aus Meuro und ist beruflich in Scholis und Bad Schmiedeberg unterwegs. Er ist übrigens derjenige, der das Meuroer Mandolinen-Orchester im Juli 2019 gründete.

Einen Verein im Pandemiejahr 2020 zu gründen, ist etwas komplizierter, als in anderen Jahren. Man strotzt voller Ideen und möchte gleich „ranklotzen“, wird dann jedoch durch strenge Hygieneauflagen gleich wieder ausgebremst. Somit blieben viele Aktivitäten und kulturelle Veranstaltungen auf der Strecke. Doch die engagierten Mitglieder blieben nicht inaktiv.

Zum einen ist die alte Schule in Meuro zu nennen, die zukünftig ein weiteres Kulturzentrum im Herzen der Heide werden soll, und wo sich die Spindestuben Dübener Heide gern einbringen. „In Sachau entstand 2020 ein großes Insektenhotel und wir haben die Gründung einer Sportgruppe angestoßen“, freut sich Christian Krutzger. In Söllichau wäre beispielsweise der Kinderkleidermarkt zu nennen. Und im Dezember nun die Weihnachtsbriefkastenaktion.

Als Ziel des Vereins nennt der Vorsitzende die Belebung der Ortschaften durch die Umsetzung verschiedener Ideen und die Durchführung kultureller Veranstaltung. Aber auch die Bewahrung von Brauchtum und Traditionen seien im Programm. „Wir möchten auf engagierte Bürger der Region zugehen und freuen uns über Heidebewohner aus möglichst vielen Orten, die Lust und Laune haben, bei uns aktiv zu werden“, so der Meuroer.

Man sei aber auch bestrebt, mit Vereinen und Gruppierungen aus den Dörfern zusammen zu arbeiten. Eigentlich stehen regelmäßige Vereinstreffen auf dem Plan, doch durch die aktuelle Situation sind die Mitglieder zurzeit digital und telefonisch miteinander verbunden.

››Nähe Infos und Kontakt zum Verein: www.spindestube.de (mz)