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Berufsschulzentrum Wittenberg Berufsschulzentrum Wittenberg: Bald werden Erzieherinnen ausgebildet

Von Corinna Nitz 01.08.2020, 09:50
Berufsbildende Schulen in Wittenberg
Berufsbildende Schulen in Wittenberg Thomas Klitzsch

Wittenberg - Wer aus Wittenberg und Umgebung sich bisher zum staatlich anerkannten Erzieher ausbilden lassen wollte, musste anderswohin fahren, beispielsweise nach Bitterfeld. Das ändert sich jetzt, denn ab dem Schuljahr 2020/2021 bietet auch das Berufsschulzentrum Wittenberg den Bildungsgang an. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Es gibt schon jetzt mehr Bewerber als freie Plätze. Dies berichtet auf eine Anfrage der MZ die Leiterin des Hauses, Carola Gehlhar.

Die Genehmigung des Bildungsgangs liegt den Angaben zufolge seit 2018/2019 vor. Beantragt hatte ihn beim Bildungsministerium der Landkreis Wittenberg, der unter anderem einen entsprechenden Bedarf nachweisen musste. Nach der Bewilligung nahm es eine gewisse Zeit in Anspruch, den Bildungsgang tatsächlich einzurichten.

Gehlhar verweist insoweit auf die sächlichen Mittel, für die der Kreis zuständig sei, und die personellen Voraussetzungen, die in ihrer Einrichtung geschaffen werden mussten. „Man braucht Vorlaufzeit“, erklärt sie. Den Bedarf an ausgebildeten Erziehern nennt sie „enorm“ und dies umso mehr, seit es das kurz KiföG genannte Kinderförderungsgesetz gibt. Das gilt als zentraler Baustein beim Ausbau beim Ausbau der Kinderbetreuungsplätze.

Der neue Bildungsgang, der amtlich unter Fachrichtung Sozialpädagogik/Erzieher firmiert, startet nach den Ferien Ende August. Während Gehlhar zufolge in früheren Zeiten nahezu 100 Prozent der Erzieher weiblich waren, haben sie jetzt auch männliche Bewerber in Wittenberg. Die Ausbildung dauert drei Jahre und beinhaltet einen umfangreichen berufsbezogenen Lernbereich sowie einen allgemeinen Bereich mit den Fächern Deutsch und Sozialkunde, Sport, Religion/Ethik und Englisch. Organisiert ist die Ausbildung im Vollzeitunterricht einschließlich 1.200 Stunden praktische Ausbildung.

Insgesamt werden am Berufsschulzentrum der Berufsbildenden Schulen Wittenberg im Durchschnitt 1.700 junge Menschen ausgebildet, von denen insbesondere im Bereich der dualen Ausbildung etliche auch aus anderen Bundesländern kommen.

Wie andere Bildungseinrichtungen, so war auch das Berufsschulzentrum von coronabedingten Einschränkungen betroffen. „Ich denke, wir haben es gut gemeistert“, sagt Carola Gehlhar, die nun auf einen guten Start nach den Ferien hofft. (mz)