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Juni 2016 Beraufsausbildung: 37 Schüler lernen an Fachoberschule Wirtschaft

Von Carla Hanus 02.01.2017, 11:12
Sie gehören zu den ersten, die an den Berufsbildenden Schulen die Fachoberschule Wirtschaft besuchen.
Sie gehören zu den ersten, die an den Berufsbildenden Schulen die Fachoberschule Wirtschaft besuchen. Klitzsch

Wittenberg - Sie sind die ersten, die 37 Jugendlichen aus dem gesamten Landkreis, die für zwei Jahre die Fachoberschule Wirtschaft (FOS/W) in Wittenberg besuchen. Seit dem Herbst vorigen Jahres können die Berufsbildenden Schulen des Landkreises diesen Ausbildungsgang wieder anbieten.

Schon im Juni, als dies offiziell bei einem Pressetermin bekannt gegeben wurde, gab es 29 Interessenten. Bis zum Ausbildungsbeginn hat sich deren Zahl noch einmal erhöht, wobei sich der Anteil von weiblichen und männlichen Jugendlichen mit 16 zu 21 noch fast die Waage hält.

„Diese große Resonanz hat uns selbst überrascht“, gibt die Koordinatorin für Wirtschaft, Verwaltung und Agrar, Katharine Pommerening, zu. Zwar habe man geahnt, dass es viele Interessenten geben werde, aber der Zuspruch sei dann doch erfreulich groß gewesen.

Interesse ist groß

Selbst für das neue Ausbildungsjahr liegen schon neun Anmeldungen vor. Zur Ausbildungsmesse, die im eigenen Haus durchgeführt wurde, hätten auch viele Eltern nach genau diesem Ausbildungsgang gefragt, sagt sie. Da aber nicht alle Schulen im Landkreis aufgesucht werden könnten, weist Katharina Pommerening schon auf den Informationstag im März im Berufsinformationszentrum der Arbeitsagentur hin.

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Hier wolle man erneut vorstellen, welche Voraussetzungen die Jugendlichen mitbringen sollten und wie sich dann die Ausbildung gestalte.

Kurz gefasst klingen die Antworten so: Benötigt wird ein Realschulabschluss, wobei sich die Jugendlichen schon vorab, zum Beispiel mit dem Halbjahreszeugnis bewerben (wer zuerst kommt, mahlt zuerst) und dann den Abschluss vorlegen können.

Platz im Praktikumsbetrieb muss gesucht werden

Und einen Praktikumsbetrieb für das erste Ausbildungsjahr müssen sich die Jugendlichen vorab suchen, wobei das auch zwei oder drei sein können, um sich zu orientieren, um Erfahrungen zu sammeln und um vielleicht auch den Unternehmen die Entscheidung für einen Praktikanten, der dann nur einige Monate und kein ganzes Jahr käme, zu erleichtern.

Insgesamt sind im ersten Ausbildungsjahr 800 Stunden praktische Tätigkeit zu absolvieren. Das bedeutet, dass die Jugendlichen an drei Wochentagen in der Schulzeit in ihren Betrieben arbeiten, an zwei Tagen in der Woche im Mittelfeld lernen. - Und natürlich auch Ferien haben. - Im zweiten Jahr wird dann die Schulbank intensiv gedrückt.

Studium oder Beruf?

„Das wird noch einmal ein harter Brocken“, ist Steffen Schmager, Klassenlehrer in der FOS/W 16a, überzeugt. Aber mit dem Abschluss könne die Jugendlichen dann alles studieren, was an Fachhochschulen angeboten wird. Oder an Berufsakademien. Oder an Universitäten, die auch Fachhochschulgänge anbieten.

Oder sie entscheiden sich für eine Laufbahn im gehobenen öffentlichen Dienst, bei der Polizei, dem Zoll oder der Bundeswehr. „Schüler mit praktischen Erfahrungen kämen oft besser zurecht“, weiß Schmager. Sie hätten schon Höhen und Tiefen in der Praxis erlebt, wüssten dann auch im Unterricht bestimmte Zusammenhänge herzustellen und den Lehrstoff zuzuordnen. Dazu komme die Sozialkompetenz.

Auch die Reaktionen aus den Unternehmen im Landkreis seien meist positiv. Die Jugendlichen haben sich mittelständische Unternehmen ebenso gesucht wie größere, aber auch in Verwaltungen, im Handel, in technischen Zweigen, im Baugewerbe, bei Dienstleistern und bei Vereinen ihren Einsatz in der kaufmännischen Schiene ausgewählt.

„Einige Einsatzbetriebe sind inzwischen sehr daran interessiert, die Jugendlichen in ihrem Unternehmen wiederzusehen“, sagt Stefan Lange, der als Klassenlehrer die 16b betreut. „Da sind die Jugendlichen gleich von null auf hundert eingestiegen, passen ausgezeichnet rein.“

Kein langer Schulweg mehr

„Und auch die Eltern sind froh, dass wir diesen Bildungsgang jetzt wieder in Wittenberg haben, nachdem er vor einigen Jahren nach Dessau abgegeben werden musste“, hat die Fachbereichsleiterin FOS/W Uta Liemich in vielen Gesprächen gemerkt. „Der Bedarf ist da“, sagt sie.

Doch so manchen hatte der lange Schulweg abgeschreckt. In den beiden neuen Klassen lernen Jugendliche unter anderem aus Thießen, Gräfenhainichen, Kemberg, Jessen und Elster-Zahna. Für Katharina Pommerening ergänzt die Fachoberschule gut das übrige breite Angebot der BbS. Wie die 37 Jugendlichen dies nun nutzen, liegt in ihrer Hand.

Weitere Informationen im Internet unter www.bbs-wittenberg.de

(mz)

Ausriss aus der MZ vom Juni.
Ausriss aus der MZ vom Juni.
Klitzsch