Eisenmoorbad Bad Schmiedeberger Gradierwerk ist ein Hingucker für die Gesundheit
Das Kurgebiet in Bad Schmiedeberg ist noch schmucker geworden. Und hat mit dem neuen Gradierwerk eine weitere Attraktion zu bieten.

Bad Schmiedeberg/MZ - Während sich die Investitionen in der Einheitsgemeinde schon seit langem stark in Grenzen halten - wegen des defizitären Haushaltes und der unumgänglichen Konsolidierung, wird zumindest das Kurviertel von Bad Schmiedeberg immer schmucker. Muss es auch, denn private Kurgäste können sich schließlich aussuchen, wo sie ihr Geld ausgeben, um die Gesundheit zu pflegen. Das Eisenmoorbad hat es in den vergangenen Jahren immer wieder verstanden, mit neuen Highlights aufzuwarten. Seien es die Kneipp-Becken und das Kneipp-Therapiezentrum, die Moorerlebniswelt oder ein weiteres Heilwasser. In diesem Jahr ist als eindeutige Attraktion das Gradierwerk hinzu gekommen.
Immer wieder was Neues im Kur-Viertel
Ein Hingucker, ein schon architektonisch interessanter Bau. Dem auch noch gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben wird. „Beruhigend für die Sinne“, bemerkt Kurdirektor Deddo Lehmann und verweist auf das leichte Tröpfeln des Wassers. Wenn die Tropfen in der Sonne glitzern, sei das schön. Und natürlich ist die mit Solepartikeln angereicherte Luft rund um das Gradierwerk gut für Menschen, die Probleme mit den Atemwegen haben - oder mit Allergien. Es stärke die Lunge, wirke präventiv. Hinzu kommt, dass ein Aufenthalt dort bestens mit Bewegung kombiniert werden kann.
Das Gradierwerk komme bei vielen gut an, weiß Lehmann. Seien es Patienten oder Bad Schmiedeberger oder Besucher der Stadt. Es gebe nicht wenige, die allabendlich einige Runden drehen, um den mit Schwarzdorn vollgepackten hölzernen Bau, durch den das salzhaltige Wasser rieselt. Die Investition sei eine richtige Entscheidung gewesen, zeigt sich der Kurdirektor überzeugt.
Neues Wasserspiel am Schwanenteich
Hinzu kommt die Aufwertung des Schwanenteiches samt neuem Wasserspiel. Der „kleine Kurpark“ sei nun aus seinem Schattendasein geholt worden, nebst dem Eingangsbereich zum gegenüber liegenden großen Kurpark, der in der Vergangenheit von Ortsfremden bisweilen gar nicht so leicht gefunden wurde. Eine Beschilderung als Abschluss des Projektes ist für 2022 geplant: „Wir wollen besser sichtbar machen, was wir zu bieten haben.“
Das Gradierwerk korrespondiert natürlich mit der so genannten Salz-Erlebniswelt, die es ja auch noch nicht allzu lange gibt. Sie ist 2020 fertig geworden, musste aber wegen der Corona-Krise schnell wieder geschlossen werden. Sie kam erst in diesem Jahr zur Geltung, erklärt der Kur-direktor. Im Angebot, als Herzstück quasi, ist - auch für Nicht-Kurgäste - eine Salzlounge, dort kann Trockensalz inhaliert werden. Solebäder gibt es oder Salzwickel oder Salz-Öl-Massagen. Empfohlen wird zur Ergänzung ein kräftiger Schluck Heilwasser aus dem Moritz-Hauswald-Brunnen, das Wasser dort ist das am stärksten mineralisierte in Bad Schmiedeberg. „Wir sind“, bilanziert Lehmann, „deutlich vielfältiger geworden.“ Die Investitionen, die sich in diesem Jahr auf rund drei Millionen Euro belaufen haben, seien jahrelang vorbereitet worden: „Wir haben gezielt Geld angespart“, so der Kur-Chef.
Im Übrigen wird die Umgestaltung im Frühjahr so richtig zur Geltung kommen. Wenn es mit dem Blühen beginnt. 24.000 Frühlingszwiebeln seien gesteckt, 1.700 Gehölze und Stauden sowie 24 Bäume gepflanzt worden.
Erfahrungen sammeln mit dem Gradierwerk
Um auf das im September eingeweihte Gradierwerk zurückzukommen. Mit dem müssen erst einmal Erfahrungen gesammelt werden. Wie ist das zum Beispiel bei starkem Frost? Wegen des hohen Salzgehaltes - 23 Prozent - dürfte wenig passieren: „Wir lassen es laufen. Das ist ohnehin das Beste für die Holzkonstruktion.“ Sole muss natürlich regelmäßig zugesetzt werden, wegen der Verdunstung. Zurzeit wird die noch von weither geholt, wobei der Transport das teuerste sei. Deshalb wird bei der Kur gegenwärtig an einem Konzept gearbeitet, um Sole selbst herzustellen.