Kultur Auftakt mit Freddie Mercury in der Gassmühle Rotta
Gassmühle lädt zu neuem Veranstaltungsformat: Das nennt sich „Rott'n Roll - Musik-Geschichte(n)“.

Rotta/MZ - Wer sich die Mühe gemacht hat, am Vorabend des 4. Advent in die Rottaer „Gassmühle“ zu kommen, der ist mit der Auftaktveranstaltung der neuen Reihe „Rott'n Roll - Musik-Geschichte(n) mit Mark Daniel und Torsten Sielaff“ belohnt worden. Das Schönste daran, die Reihe wird schon am 29. Januar mit Teil zwei fortgesetzt. Das jedenfalls verrieten die beiden Gastgeber am Ende des Abends.
Nächstes Thema ist Abba
Passend zum Erscheinen ihres Albums „Voyage“ nach knapp 40 Jahren wird es dann um die schwedische Popband Abba gehen. Auch dann wird der bekennende Abba-Fan Mark Daniel den Abend wieder Anekdoten und Wissenswertem füllen.
Beim Premierenabend ging es aber um keinen geringeren als Freddie Mercury und Queen. Schon beim Betreten des Raumes war man mittendrin in der Erinnerung an die Zeit mit Queen, als Hintergrund zog den Besucher die Musik in ihren Bann. Zum Einstieg in den Abend gab es erst noch ein paar erläuternde Worte vom Hausherren und Co-Moderator Torsten Sielaff, bevor auch er in den Teil der großen Queen-Familie eintauchte. So zumindest konnte man den gut gefüllten Raum verstehen.
Natürlich hatte Daniel einige Langspielplatten aus seiner Sammlung wie die Scheibe „Jazz“ aus dem Jahre 1978 oder das letzte, in dem Fall auf rotem Vinyl gepresste Album „Innuendo“ mitgebracht, auf dem Freddie Mercury das letzte Mal als Sänger vertreten ist.
Beginnend mit der Schulzeit wurden die Stationen des Lebens, die ersten Bandprojekte, an denen er beteiligt war bis hin zur Gründung von Queen, deren markanter Frontmann Mercury fortan sein sollte, beleuchtet. Dies alles geschah in völlig ungezwungener Form, dabei warfen sich die beiden Moderatoren die Bälle zu, so dass es nie eintönig wurde.
Eingespielte Clips wie der legendäre Titel „Bohemian Rhapsody“ oder Filmausschnitte von Konzerten rundeten das Ganze ab. Das alles konnte natürlich nur einen kleinen Abriss des gesamten Schaffens von Mercury darstellen. Ein besonderer Teil wurde einem seiner Markenzeichen, dem legendären Überbiss, gewidmet. Nicht nur seine Stimme war ein Unikat, sondern auch sein markantes Aussehen.
Für viel Heiterkeit aber auch Staunen ob des Wissens einiger Gäste sorgten die eingestreuten Quizz-Runden. So musste zum Beispiel anhand der in Deutsch übersetzten Textzeilen der jeweilige Titel geraten werden. Queen-Fan Herbert Großmann hatte nicht nur die erste Frage richtig, sondern mutierte mit den meisten richtig beantworteten Fragen zum Quizz-Meister des Abends schlechthin. Für viele ganz neu war dann wohl die Erkenntnis, dass Co-Moderator Sielaff früher das Geigespielen erlernt hat und es heute, wenn auch etwas eingeschränkt, noch beherrscht. Postwendend bekam er von seinem Gegenüber den Titel „Paganini von Rotta“ verliehen.
In diesem Zuge erfuhren die Zuhörer auch, wie verschieden die Musikgeschmäcker der Moderatoren in jungen Jahren waren. Sielaff, in der DDR aufgewachsen, mochte die Rockmusik aus seinem Heimatland überhaupt nicht. Ganz anders das Empfinden bei Daniel, der im Westen Deutschlands aufwuchs. Er hatte die erste Begegnung mit dem Ost-Rock in Form einer Puhdys-LP der großen Schwester mit dem vielsagenden Titel „Geh zu ihr“. Selbst ein Karat-Konzert besuchte er.
Bei den vielen Begebenheiten verflog die Zeit so schnell, dass selbst die geplante Pause auf Wunsch der Gäste ausfallen musste. Dafür gab es gleich das nächste Quizz. Hier war es zum Beispiel hilfreich zu wissen, das Mercury schon 1970 erstmals auf David Bowie traf. Damals betreute Mercury gemeinsam mit Roger Taylor einen Verkaufsstand auf einem Markt in Kensington.
Coverversionen bewertet
Selbst den vielen Coverversionen der Queen-Titel widmete man sich an diesem Abend, wobei hier das Publikum über die Qualität abstimmen durfte. Dabei warf Daniel ein, was ihm einmal ein Musiker gesagt habe auf die Frage, ob sie auch Queen-Titel im Repertoire hätten. Antwort: „Nee, Queen kann man nicht nachsingen“. Der Meinung waren letztendlich fast alle der Anwesenden.