Ampelhaus in Oranienbaum Ampelhaus in Oranienbaum: "Hallo Frühling" im Kunst- und Kulturhof

Oranienbaum - Immer war es zum Frühlingserwachen das gleiche. Am Nachmittag, wenn man in Wörlitz alles gesehen hatte, rollten die Autos durch Oranienbaum gen Autobahn oder über die Bundesstraße in die Heimatorte der Besucher. Einen Anlass, auch mal hier zu stoppen, gab es nicht.
In diesem Jahr soll das jedoch anders werden. „Oranienbaum darf man nicht vergessen und es lohnt sich, am Samstagnachmittag hier zu halten“, sagt Jana Pfeifer. Hier, meint ganz konkret das Ampelhaus an der zentralen Kreuzung der Stadt, in das die Pfeifers seit dem vergangenen September mit ihrem Architektur- und Vermessungsbüro gezogen sind. Am 17. März gibt es ab 15 Uhr dort die große Jahreszeitbegrüßung „Hallo Frühling“.
Das Ampelhaus mit seinen neuen Besitzern startet damit erstmals in eine komplette Saison als Kunst- und Kulturhof. Das markante Haus mit dem orangenen Anstrich, mit dem die Vorbesitzer die Verbindung in die Niederlande assoziierten, ist nämlich nicht nur ein Bürohaus. Hier hat sich Architektin Pfeifer den lange gehegten Wunsch erfüllt, auch einen Ort zu schaffen, an dem sich Menschen treffen, ins Gespräch kommen und feiern können. Eine Mischnutzung also.
„Hallo Frühling“ findet am 17. März ab 15 Uhr im Ampelhaus von Oranienbaum (Brauerstraße 33) statt. Geplant ist ein Flohmarkt. Fassmalerei, Floristik, Lampendesign und Möbel bietet Steffi Naumann mit ihrem Atelier im Hof an, Sibylles Kräutergarten bringt Kräuterkissen, Tinkturen und Heilöle mit, zudem werden Holzarbeiten und „Bezaubernde Eier“ angeboten. Einher geht das Fest mit der Finissage der Ausstellung von Richard Radtke und Rüdiger Knape, Kuchen bietet die Ampelhaus-Bäckerei im Galerie-Café an. „Die Tulpe zwischen Wahn und Kunst“ stellt Ines Gerds bei einer szenischen Lesung vor (19 Uhr, fünf Euro). „Hallo Frühling“ wird ab 20 Uhr musikalisch verabschiedet mit einem Hofkonzert. Im KulturStall sind „Songs für Huckleberry“ mit fünf Hobbymusikern, die sich als Singer/Songwriter verstehen, zu erleben (sechs Euro).
So gab es im Ampelhaus bereits einen Tag der offenen Tür und zum Jahresende auch einen vorweihnachtlichen Geschenke-Markt, bei dem die Veranstalter von Besuchern geradezu überrannt worden sind. „Wir hatten den Eindruck, dass die Oranienbaumer nur auf solch ein Angebot gewartet haben“, lässt Jana Pfeifer das erste Vierteljahr Revue passieren. Positiv hätten aber nicht nur Besucher, sondern auch Helfer reagiert, die ganz unkompliziert bei den Vorbereitungen dabei waren.
Der Kreis der Ampelhaus-Freunde ist inzwischen so gewachsen, dass die Gruppe selbstbewusst am Samstagvormittag beim Umzug zum Frühlingserwachen in Wörlitz antreten wird. „Da lassen wir uns etwas Besonderes einfallen“, sagt Pfeifer und verrät nicht viel.
Das Team aus Oranienbaum nimmt diesen Auftritt jedenfalls so ernst, dass Tage vorher der Veranstaltungsraum „LichtBlick“ im Objekt frei geräumt ist, um die Choreografie einzustudieren. „Der Umzug ist doch für uns perfekt, um für unser Programm am Nachmittag zu werben“, findet Pfeifer.
„Hallo Frühling“ ist im Ampelhaus freilich nur der Auftakt für eine Reihe von Veranstaltungen, die sich übers Jahr ziehen. In der Galerie im Haupthaus werden Ausstellungen stattfinden, die nächste mit Arbeiten der Kunstlehrerin Katja Wilde wird am 7. April eröffnet. Am 23. April startet die Talkshow-Reihe „Lebenswege“.
Der Journalist Andreas Kurtz, gebürtiger Oranienbaumer, befragt zum Auftakt Angelika Mann und im September wird Schauspielerin Annekathrin Bürger sein Gast sein. Ein Oktoberfest und natürlich die nächste Auflage des Geschenke-Marktes stehen bereits im Veranstaltungsprogramm 2018. Geht es nach Jana Pfeifer, kann da gerne auch noch mehr dazu kommen.
Platz für Lesungen, kleine Konzerte und ähnliches ist schließlich im Eckhaus, das sich das Unternehmerehepaar binnen eines halben Jahres im Inneren komplett saniert hat. So ist im Erdgeschoss ein großer Veranstaltungsraum entstanden, im Nebengebäude ist eine Ferienwohnung eingerichtet, der Saal im modernen Neubau trägt mit der großen Fensterfront in den Hof seinen Namen „LichtBlick“ zu Recht.
Dort ist nicht nur eine Küche installiert, sondern auch modernste Technik in Form eines Whiteboards mit Beamer. „Das ist ein idealer Seminarraum“, meint Anja Pfeifer, aber auch für Familienfeiern lässt der sich mieten. Mit Kathy Graul hat Jana Pfeifer zum achtköpfigen Team des Architekturbüros noch eine Ampelhaus-Managerin eingestellt, die sich um den Kulturpart kümmert.
Wenn dann im Sommer noch der Innenhof mit der WunderBar und dem KulturStall komplett gestaltet ist, ergibt sich im Herzen Oranienbaums ein Ort, der zum kulturellen Herzen der Stadt werden könnte.
Informationen im Internet unter: www.ampelhaus.com
(mz)
