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Erster Advent Adventsmarkt Wörlitz: Deswegen lohnt sich ein Besuch vom Weihnachtsmarkt

Von Ilka Hillger 20.11.2016, 09:02
Dies beiden modebewussten Hexen werden am ersten Adventswochenende in der Parkstadt Wörlitz kräftig beim Weihnachtsmärchen mitmischen.
Dies beiden modebewussten Hexen werden am ersten Adventswochenende in der Parkstadt Wörlitz kräftig beim Weihnachtsmärchen mitmischen. Thomas Klitzsch

Wörlitz - Fünf Buden und zwölf Händler - so fing es 1996 mit dem Ersten Advent in Wörlitz an. Daraus geworden ist in zwei Jahrzehnten einer der stimmungsvollsten Weihnachtsmärkte in der Region. Größer geworden ist er natürlich und weitaus mehr Besucher als in den ersten Jahren lockt er an. 15 Buden und 50 Händler können die Veranstalter für dieses Jahr vermelden. Man rechnet wieder mit etwa 15 000 Besuchern, die am ersten Adventswochenende in die Parkstadt kommen.

Als am Mittwoch die Veranstalter - Gewerbeverein, Kulturstiftung und Stadt - das Programm für den 25. bis 27. November vorstellen, sitzen in der großen Runde nur wenige Protagonisten der ersten Stunde. Da sind Michael Pirl und Simone Guß für den Gewerbeverein und Thomas Weiß, der Stiftungsdirektor.

„Wäre Herr Weiß nicht gewesen, hätte es diesen ersten Adventsmarkt in Wörlitz nicht gegeben, dann wären wir in manchen Belangen nicht so weit gekommen“, beginnt Pirl die Programmvorstellung und stellt dieses Lob nicht ohne Grund voran, denn am 31. Januar endet für Weiß das Direktorenamt in der Stiftung. Ein letztes Mal sitzt die Runde also in dieser Konstellation zusammen und auch Uwe Zimmermann, Bürgermeister von Oranienbaum-Wörlitz, unkt ein wenig. Im nächsten Jahr ist Bürgermeisterwahl.

Aber es gibt natürlich auch Konstanten, wenn Wörlitz den Reigen der Weihnachtsmärkte stilvoll eröffnet. Manche kommen sogar wieder, und das ist eine der besten Nachrichten des Adventsmarktes, denn nach einjähriger Pause meldet sich das „Märchenland“ an der Luisenschule zurück und bereichert das ohnehin vielseitige Programm wieder mit stündlichen Vorstellungen von „Tischlein deck dich!“.

Das Märchen, organisiert von René Raven und Christiane Walch, ist verpackt in eine Handlung um den vergeblichen Versuch zweier Hexen, eine Hexenboutique zu eröffnen. „Es fehlt ihnen jedoch an Startkapital dafür und so stehlen sie den Goldesel“, verrät Walch bereits. Ob die findigen Existenzgründerinnen freilich erfolgreich ihr Geschäft eröffnen werden, weiß man erst nach 45 Minuten im „Märchenland“. „Wir sind sehr froh und dankbar, dass das Team wieder mit dabei ist“, freut sich Michael Pirl über die Rückkehrer, die man am Freitag um 18 Uhr bei der ersten Vorstellung erleben kann.

Drei Stunden zuvor eröffnen Nikolaus und Bürgermeister den Markt und schneiden die zwei Meter lange Stolle aus der Konditorei von Simone Guß an, und erfahrungsgemäß ist dies eine gute Zeit, um entspannt den Markt zu genießen, denn am Sonnabend und Sonntag dürfte es in Wörlitz wieder so richtig voll werden.

„Mancher sagt, hier ist es zu groß und zu voll geworden. Wir haben deshalb in diesem Jahr die Herausforderung zu meistern gehabt, mit einigen Händlern in Richtung Markt umziehen zu müssen“, sagt Nadine Göring, Chefin der Tourismusgesellschaft. Ganz freiwillig geschah das nicht, es war mehr eine Konsequenz, nachdem das Polizeirevier Wittenberg ein neues Sicherheitskonzept für den Markt forderte. Nun stehen die Stände anders, Rettungswege tatsächlich auch als solche vorhanden. „Ich bin guter Hoffnung, dass es funktioniert“, meint Marcus Benedix, Leiter des Wittenberger Polizeireviers.

Ganz sicher funktionieren wird das Programm, das am Sonnabend und Sonntag jeweils 11 Uhr traditionell vom Posaunenchor Oranienbaum eröffnet wird. Bis in die Abendstunden erwartet die Besucher neben dem Adventsmarkt eine Mischung aus Führungen und Angeboten der Gastronomie des Ortes. Den Turm der Petrikirche haben sich für täglich drei Termine die Turmbläser aus der Rhön reserviert.

Wer an den Schlossführungen mit Aufstieg ins Belvedere teilnimmt, kommt genau dort oben an, wenn die Adventsmusik vom Kirchturm herüber zum Schlossausguck weht. Mit dem Fürst lässt sich ebenso durch den ersten Advent wandern wie mit seiner Gattin Louise; Bäume des Gartens im Advent thematisiert eine weitere Führung.

Im „Wörlitzer Hof“ erklingt am Sonnabend Birgländer Stubnmusik, während im Küchengebäude der Kamingrill wärmt, weihnachtliche Barockmusik für Flöten wird im Sommersaal am Schloss gespielt und einen Liederabend mit deutsch-französischen Einschlag offeriert der „Eichenkranz“. Einen magischen Moment sollte man auf alle Fälle nicht versäumen: Das Entzünden des ersten Adventslichtes durch die Winterfee und die Lichtelfen am Sonntag um 16.30 Uhr vor dem Schloss.

Stiftungsdirektor Thomas Weiß will da auf jeden Fall noch einmal mit dabei sein und nach 20 Jahren „Erster Advent in Wörlitz“ ist er vor allem über eines froh: „Trotz Wachstum haben wir erreicht, dass es ein stimmungsvoller Advent ist. Es geht immer um die leisen Töne und der eigentliche Anlass, warum wir Advent feiern, wird nicht aus dem Auge verloren.“

Den vollständigen Programmflyer gibt es auf der Homepage der Stadt Wörlitz. (mz)