Kalle macht sein Ding Warum das Herz von Karl-Heinz Wagner für den SV Allstedt schlägt

Allstedt/MZ - Woche für Woche stehen die Fußballerinnen und Fußballer vom SV Allstedt im Fokus. Die Fans jubeln nach Siegen mit ihnen oder ärgern sich über Niederlagen. Die Emotionen schlagen hoch. Auf und neben dem Platz.
Darüber, dass den Spielerinnen und Spielern des gastgebenden Vereins und deren Gäste auf der Sportanlage auf dem Schlossberg beste Bedingungen für Training und Spiele geboten werden, spricht dagegen kaum jemand. Vieles wird als selbstverständlich hingenommen, ist es aber wahrlich nicht.
Allstedter Urgestein
Einen großen Anteil, dass die Plätze und das Umfeld der Sportanlagen beim SV Allstedt in einem Topzustand sind, hat Karl-Heinz Wagner. „Kalle macht hier oben sein Ding“, sagt Allstedts Fußball-Chef Andreas Coccejus. Und weiter: „Auf ihn ist immer Verlass.“
Und das schon seit vielen Jahren. Karl-Heinz Wagner ist ein Allstedter Urgestein. Seine 72 Jahre sieht man ihm nicht an. Vor allem dann nicht, wenn er über seine Fußball-Leidenschaft spricht. Seit 60 Jahren ist er nun Mitglied im Sportverein, war Spieler, Trainer, Betreuer, arbeitete in der sportlichen Leitung und im Vorstand mit. Und nicht zuletzt fast drei Jahrzehnte lang als Chef vom Sportlerheim.
Höhen und Tiefen erlebt
„Ich habe hier oben alles mitgemacht. Aufstiege und Abstiege. Ich bin fast jeden Tag hier auf dem Sportgelände. Am SV Allstedt hängt mein Herzblut“, erzählt er.
Auch jetzt vergeht kaum ein Tag, an dem Karl-Heinz Wagner nicht auf dem Sportgelände zu finden ist. Ehrenamtlich, das ist selbstverständlich für ihn. „Hier oben ist mein Platz, das hat mich nie losgelassen“, sagt er.
Und spricht dann von früheren Zeiten. „Da hatten wir hier oben einen Platzwart. Jetzt kriegen wir kaum noch das nötige Material von der Stadt.“ Also sind Menschen, gefragt, die nicht viel fragen, sondern zupacken. Und das eben ehrenamtlich. Von A wie Aussaat vom Rasen bis Z wie Zuschließen der Türen reicht sein Betätigungsfeld. „Hier ist immer was zu tun. Wenn du einmal nachlässt, bist du angemeiert, dann kommst du nicht mehr hinterher“, sagt Wagner dazu nur.
Vor einigen Jahren hat er im Bundesfreiwilligendienst als Bufdi auf dem Sportplatz gewirkt, nun ehrenamtlich. „Wir brauchen ganz dringend solche Leute, wie Kalle. Da geht es uns nicht allein so, das Problem haben viele Vereine. Wir sind alle in der gleichen misslichen Lage“, weiß Andreas Coccejus nicht zuletzt von seiner täglichen Arbeit beim Kreissportbund Mansfeld-Südharz.
Besonder stolz sind die Allstedter natürlich auch auf den neu geschaffenen Kunstrasenplatz. Doch auch der will behütet und gepflegt werden. „Wir haben hier eine Riesenanlage. Da ist immer etwas zu tun. Ohne Unterstützung von solchen Enthusiasten wie Karl-Heinz Wagner ist es schwierig, alles zu erhalten. Deshalb wollen wir ihm einfach mal mit dem Blumenstrauß der Woche Dankeschön sagen“, so Coccejus.
Immer viel zu tun
Dann schnappt sich Karl-Heinz Wagner den Strauß, schnell noch das dazugehörende Foto und schon ist er wieder auf dem Sportplatz im Gange. Der Sturm der letzten Tage hat Spuren hinterlassen. Es gibt also wieder einmal viel zu tun. Aber das ist für ihn ja nun wirklich nichts Neues. Auch wenn er für seine Arbeit selten im Blickpunkt steht.