Auch jetzt im Lockdown Volkshochschule in Mansfeld-Südharz sucht Dozenten
Sangerhausen/Eisleben/Hettstedt - Eigentlich sollte der erste Kurs in Wippra schon vor Weihnachten starten. Dann machte Sachsen-Anhalt die Schulen wieder dicht und damit wurde auch das Projekt „Lasst die Bildung im Dorf“ der Kreisvolkshochschule Mansfeld-Südharz zwangsläufig erst mal eingefroren. „In Wippra ging es um einen Tablet-Kurs. Und weil das alles Einsteiger waren, kann man den auch schlecht online anbieten“, sagt KVHS-Mitarbeiterin Janine Wenschuh, die das Projekt entwickelt hat. Einige andere Kurse hat die Schule aber in der Online-Variante im Angebot, zurzeit vor allem Englisch und Themen rund um die Hypnose. Im Februar und März sollen einige weitere dazukommen.
Wenschuh weiß, dass sich mancher schwer tut mit dem Gedanken an Online-Unterricht. „Viele trauen sich nicht so richtig ran, andere wollen neben dem eigenen Homeoffice und dem Homeschooling der Kinder nicht auch noch in der Freizeit am Bildschirm arbeiten“, weiß sie. Um zumindest bei der ersten Gruppe die Hürden abzubauen, gibt es im Februar und März in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale kostenlose Online-Doppelstunden zu Beratungsthemen wie Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung oder Förderprogrammen fürs Bauen und Sanieren. „Da kann man sich gratis einloggen und testen, wie so eine Online-Runde läuft“, sagt Wenschuh. Sie hofft, dass die einfach zu bedienende Lernplattform Moodle dann für sich spricht und dem einen oder anderen Mut macht, es auf diesem Weg auch mal mit einem anderen Kurs zu versuchen.
Volkshochschule in Mansfeld-Südharz sucht Dozenten
Ansonsten hofft man bei der Volkshochschule natürlich, bald auch wieder mit dem Präsenzunterricht loslegen zu können - nicht zuletzt mit der „Bildung im Dorf“. Zu den ersten Schulräumen in Wippra und Röblingen, die bereits mit digitalen Tafeln ausgestattet sind, sollen weitere hinzukommen, möglichst in jeder Einheits- und Verbandsgemeinde im Landkreis mindestens einer.
Was sich die Menschen vor Ort an Erwachsenenbildung wünschen, das versucht man gerade mit einem Fragebogen herauszufinden, der in den Amtsblättern veröffentlicht werden soll. Doch die potenziellen Schüler sind nur die eine Seite von Unterricht. Auf der anderen braucht man Dozenten, die in der Erwachsenenbildung unterrichten wollen. Und die werden auch jetzt im Lockdown gesucht, sagt Wenschuh. „Gerade jetzt hat man ja die Zeit, um sich mal hinzusetzen und ganz in Ruhe gemeinsam spannende Abgebote und Programme zu entwickeln“, meint sie.
Mindestens 20 Euro Honorar für 45 Minuten Unterricht
Wer für die Volkshochschule unterrichtet, kann für eine 45-minütige Stunde mit mindestens 20 Euro Honorar rechnen. Darin ist dann allerdings auch sonstiger Aufwand wie Anfahrt, Vorbereitungszeit und das Aufbereiten des Lehrstoffs enthalten. Für besonders spannende Kurse, die viele Teilnehmer anlocken, können auch höhere Honorarsätze verhandelt werden. Gerade für das Projekt „Lasst die Bildung im Dorf“ sucht die Volkshochschule jetzt neue Dozenten im gesamten Landkreis, die sich vorstellen können, in den kleinen Orten zu unterrichten und dafür auch dorthin zu fahren. Viele Partner in der Fläche also, die dabei helfen, das Projekt Erwachsenenbildung auf dem Land mit Leben zu erfüllen.
„Wer etwas Interessantes zu vermitteln hat, egal auf welchem Gebiet, sollte sich einfach bei uns melden“, sagt Wenschuh. Ob ein Kurs tatsächlich zustande kommt, darüber entscheidet aber nicht allein die Schule, sondern auch die möglichen Teilnehmer. Mindestens fünf müssen es sein, damit es losgehen kann. (mz)