Turnen: Turnen: Sportverein 1891 Hergisdorf hat in 125 Jahren viele Meister hervorgebracht

Hergisdorf - „Männerturnverein F. L. Jahn“, „Turnerbund zu Hergisdorf“ oder „Turnvereinigung Jahn“: Der heutige Turn- und Sportverein (TuS) 1891 Hergisdorf hatte in früheren Jahren schon viele Namen. Bei einem Verein, den es 125 Jahre gibt, ist das kein Wunder. In diesem Jahr begeht der traditionsreiche Sportverein sein Jubiläum. Bei einer Veranstaltung am Samstag, 12. November, zeigen Turner ihr Können und auch die Armwrestler des Vereins werden dabei sein.

Die Sportart Turnen zieht sich durch die gesamte Vereinsgeschichte. Der erste Turnverein in Hergisdorf war der 1891 gegründete „Männerturnverein Jahn“. Ihm folgte zwei Jahre später der „Turnerbund zu Hergisdorf.“ „In der Nazizeit wurden beide Vereine zur Turnvereinigung Jahn zwangsvereinigt“, so der derzeitige Vereinsvorsitzende Fred Bittner.

Nach dem Zweite Weltkrieg bildete sich eine Sportgemeinschaft aus mehreren, nach Sportarten getrennten Sektionen, darunter Turnen. Mit den Sektionsleitern Walter Bösel und Rudi Hörning an der Spitze und fleißigen, zum Teil über Jahrzehnte tätigen, Übungsleitern und Kampfrichtern wie Fritz Zedler, Jean Schwab, Otto Koch, Werner Erdmenger, Werner Bittner und Hans Giesemann feierten Hergisdorfer Sportler Erfolge. 67 Siege und viele weitere Medaillen bei Kreismeisterschaften und Spartakiaden wurden laut Fred Bittner errungen.

Zudem gab es eine Frauengymnastik-, Popgymnastik- und Kinderturngruppe in den 1980er und 90er Jahren. Nach der deutschen Wiedervereinigung erhielt die Hergisdorfer Sportgemeinschaft den Namen Germania, benannt nach dem 1912 gegründeten Fußballverein. Zuvor trug man, je nach Partnerbetrieb, die Namen Stahl August Bebel Hütte, Mansfeldkombinat oder Möbelbau.

Im Jahr 1992 erfolgte die Gründung des jetzigen TuS 1891 Hergisdorf, in dem sich außer den Turnern noch die Sektionen Schach, Kegeln und bald darauf Kempo (Kampfkunst) betätigten. Die Vereinsleitung übernahm Gerhard Kramer, der sie bis zu seinem frühen Tod ausübte. Nach mehreren kurzen Leitungswechseln führte Ralf Schuster bis 2015 die Vereinsgeschicke. Nun liegt die Aufgabe in Händen von Fred Bittner.

Eine Sportstätte mit ständig aufgebauten Turngeräten, darum kämpften die Sportler viele Jahre. Doch dieser Vorschlag scheiterte laut Fred Bittner am Widerstand einiger Lokalpolitiker. „Aus diesem Grund müssen wir uns mit einer viel zu kleinen und zum Teil zu niedrigen Sportstätte in der Hergisdorfer Güntherstraße begnügen, die uns die Gemeinde freundlicherweise zur Verfügung stellt“, so der Vorsitzende weiter.

Trotzdem ist es gelungen, mit Tobias Löhmann, Rigo Müller und Robby Grohs fünf Medaillen bei Landesmeisterschaften zu gewinnen. Die in Hergisdorf und Mansfeld trainierenden, aber für den Mansfelder TV startenden Irene und Michael Bittner errangen ebenfalls 21 Landesmeisterschaftsmedaillen.

Der Verein zählt derzeit knapp über 50 Mitglieder. In der Sektion Turnen sind etwas über 20 Sportler organisiert, davon 17 Kinder zwischen fünf und 14 Jahren, wie Fred Bittner berichtet. Der Vorsitzende würde sich für die Vereinsarbeit etwas mehr Unterstützung wünschen. „Etwa Geld- oder Sachzuwendungen“, meint er. Denn die Vereinsgeschichte soll noch viele Jahre fortgeschrieben werden.

Die Festveranstaltung „125 Jahre Turnen in Hergisdorf“ findet am Samstag, 12. November, um 19 Uhr im Kulturhaus in Ahlsdorf statt. (mz)