Triathlon Triathlon: Den Ruf untermauert
KELBRA/MZ. - Triathleten sind hart im Nehmen. Sonne, Wind und Regen machen ihnen im allgemeinen nicht viel aus. Doch das, was am Sonntag beim traditionellen Kyffhäuser-Triathlon auf die rund 60 gestarteten Frauen und Männer wartete, war eine extreme Herausforderung. Der ohnehin schon als härtester Wettbewerb Mitteldeutschlands gefürchtete Kyffhäuser-Triathlon festigte seinen Ruf. Stürmischer Wind peitschte zunächst das Wasser und machte das Schwimmen zur Tortur. Dann blies der Wind die Radfahrer fast von der Rennmaschine, ehe er den Läufern das Leben schwer machte. Unter diesen Umständen verdienten alle, die das Ziel erreichten, eine besondere "Tapferkeitsmedaille". Das sah auch Thomas Pfeffer vom ausrichtenden Triathlonverein Sangerhausen so: "Viel schlimmer als heute geht es nicht. Aber wenn man dann ins Wasser geht, zieht man es auch durch."
Zunächst jedoch kämpften viele Triathleten mit sich selbst. Die Antwort auf die Frage, ob sie überhaupt starten, war die Wichtigste. "Ich habe noch heute Morgen überlegt, ob ich starten soll, oder doch lieber als Helfer mitmache.
Dann habe ich mich doch durchgerungen, an den Start zu gehen", so Claudia Ullrich vom Triathlonverein Sangerhausen.
Als Kelbras Bürgermeister Lothar Bornkessel die Starter dann ins Wasser schickte, bereute der ein oder andere Starter seinen Entschluss garantiert. Bei Windstärke sechs erinnerte das Szenario eher an die Flucht des Grafen von Monte Christo aus Alcatraz als an einen sportlichen Vergleich. Der erste Teilnehmer kapitulierte dann auch schon nach wenigen Metern, und schwamm zurück ans Ufer. Alle anderen erreichten aber doch das Ufer, nicht zuletzt Dank der Tatsache, dass der Schwimmkurs auf eine Runde verkürzt wurde. So wurden nur 750 Meter absolviert. "Das mussten wir einfach machen, schließlich sind hier nicht nur sehr gute Triathleten am Start, sondern auch Hobbysportler", so Mirko Schulz vom Veranstalter.
Beim 40-Kilometer-Radkurs und dem abschließenden Zehn-Kilometer-Lauf waren die Triathleten dann wieder "in ihrem Element". Verbissen und um jede Sekunde kämpfend, schafften sie es ins Ziel.
Am besten kam Markus Liebelt vom Triathlonverein Sachsen mit den Bedingungen zurecht. Er benötigte 1:58:01 Stunden. Nach Rang neun beim Schwimmen arbeitete sich Liebelt beim Radfahren auf den Spitzenplatz vor. Von dem dabei herausgefahrenen Polster profitierte er bis zum Schluss. Knapp zwei Minuten nach dem Sieger kam Ulrich Konschak (SV Nordhausen 90) ins Ziel, Dritter wurde Steffen Rarek (Tangermünde).
Bei den Frauen triumphierte Antje Fiebig vom gastgebenden Triathlonverein Sangerhausen unangefochten in 2:19:10 Stunden. Die Plätze zwei und drei gingen an Yvonne Most (RSV Speiche) und Jenny Frenzel (Triathlon Füchse Osterburg).
Am Ende herrschte in Kelbra wieder das gewohnte Bild. Glücklich und zufrieden, die eigenen Leistungen diskutierend, freuten sich alle, die das Ziel erreichten, darüber, den schwierigen Kurs doch gepackt zu haben. Und hofften, im nächsten Jahr bessere "wettertechnische" Bedingungen vorzufinden.