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Traditionsbahn in Mansfeld-Südharz Traditionsbahn in Mansfeld-Südharz: "Wipperliese" rollt weiter

Von Jörg Müller 06.06.2017, 07:25
Auf der Tour zwischen Klostermansfeld und Wippra fährt die „Wipperliese“ auch über das Mansfelder Viadukt.
Auf der Tour zwischen Klostermansfeld und Wippra fährt die „Wipperliese“ auch über das Mansfelder Viadukt. Jürgen Lukaschek

Wippra - Die „Wipperliese“ soll auch in den kommenden fünf Jahren durchs Wippertal rollen. „Es sieht sehr gut aus“, sagte Wolfgang Ball, Sprecher der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (Nasa), auf MZ-Anfrage. „Wir führen derzeit mit dem Landkreis Mansfeld-Südharz Gespräche über die Bestellung des Verkehrs auf der Strecke für die Jahre 2018 bis 2022.“

Längerfristige Perspektive für die „Wipperliese“

Damit hätte die Traditionsbahn wieder eine längerfristige Perspektive. 2014/2015 sollte der Zugverkehr zwischen Klostermansfeld und Wippra wegen zu geringer Fahrgastzahlen komplett eingestellt werden. Nach heftigen Protesten wurde die „Wipperliese“ seitdem erst einmal vorläufig weiter betrieben: Sie fährt als Touristenbahn nur in der Sommersaison und an den Wochenenden. An diesem Konzept soll weiter festgehalten werden.

Laut Nasa-Sprecher Ball soll künftig nicht mehr das Land, sondern der Landkreis Aufgabenträger für den Bahnverkehr zwischen Klostermansfeld und Wippra sein. Der Landkreis werde nach dem Vertragsabschluss den Betrieb der Strecke öffentlich ausschreiben. „Wir begleiten und beraten den Landkreis dabei“, so Ball. Auch an der Finanzierung durch das Land werde sich nichts ändern. Der Auftrag solle in diesem Jahr vergeben werden. Bislang ist die private Kreisbahn Mansfelder Land GmbH (KML) im Auftrag der Deutschen Bahn auf der Strecke gefahren.

Landkreis-Sprecherin Michaela Heilek sagte der MZ, die Zukunft der „Wipperliese“ sei nun gesichert. Die Standortmarketing-Gesellschaft (SMG) und der Arbeitskreis „Wipperliese“ seien dabei, das 2015 erarbeitete Tourismuskonzept für das Wippertal weiter zu entwickeln. Dieses Konzept ist die Grundlage für die Finanzierung der „Wipperliese“ als Touristenbahn. Wie Martin Schulze, Tourismusmanager bei der SMG, sagte, treffe sich der Arbeitskreis alle zwei Wochen in einem der Anrainerorte der Bahnstrecke. Die Zusammenarbeit sei sehr gut. Laut Schulze soll unter anderem die Werbung und Vermarktung weiter verbessert werden, gerade auch im Internet und in den sozialen Medien.

„Wipperliese“: Zahl der Fahrgäste gestiegen

„In dem Arbeitskreis sind gute Ideen entstanden“, sagte Gerhard Kellner, Geschäftsführer der Kreisbahn Mansfelder Land. „Das zeigt, dass sich etwas bewegen lässt.“ Die „Wipperliese“ habe sich in den vergangenen zwei Jahren positiv entwickelt, die Fahrgastzahlen seien gestiegen. „Hinderlich ist, dass wir nur an den Wochenenden fahren können.“ Jede Sonderfahrt müsse extra beantragt und genehmigt werden, so Kellner.

Einen „positiven Trend“ sieht auch Thomas Fischer, Vorsitzender des Vereins der Mansfelder Bergwerksbahn. Der Verein hat im vergangenen Jahr die Bahnstrecke der „Wipperliese“ für 20 Jahre von der Deutschen Bahn gepachtet. Die Bergwerksbahn ist damit für die komplette Infrastruktur - Schienen, 17 Brücken, Signalanlagen - zuständig. Wenn der Zugverkehr nun für fünf Jahre bestellt werde, „dann haben wir Planungssicherheit“, so Fischer. „Wir wollen jedes Jahr eine Brücke sanieren.“ Akute Gefahr an den Bauwerken bestehe nicht. Mit dem 2020 geplanten elektronischen Stellwerk in Klostermansfeld werden auch Abendfahrten möglich sein. Laut Fischer sollen neben dem Rammelburger Tunnelfest, das im vergangenen Jahr seine Premiere erlebt hat, weitere Veranstaltungen etabliert werden. So zum Beispiel ein Viaduktfest in Mansfeld oder ein Bahnhofsfest in Wippra. (mz)