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Tourismusstatistik Mansfeld-Südharz Tourismusstatistik Mansfeld-Südharz: Stolberg ist beliebtestes Reiseziel im Landkreis

Von Beate Thomashausen 12.04.2017, 11:32
Stolberg ist beliebtestes Reiseziel im Landkreis.
Stolberg ist beliebtestes Reiseziel im Landkreis. Archiv/Schumann

Sangerhausen - Es kommen mehr Touristen in den Landkreis Mansfeld-Südharz. Im vergangenen Jahr wurden 6,1 Prozent mehr Übernachtungsgäste, so genannte Ankünfte, verbucht. Und: „Wir wachsen über dem Durchschnitt von Sachsen-Anhalt“, schätzte Mark Lange, Geschäftsführer der Standortmarketinggesellschaft (SMG) Mansfeld-Südharz, bei der Vorstellung der Statistik ein. Denn im Landesdurchschnitt sei die Zahl der Ankünfte nur um 2,2 Prozent gestiegen. SMG-Tourismusmanager Martin Schulze stellte als besonders bemerkenswert heraus, dass die Zahl der Auslandsübernachtungen im Landkreis Mansfeld-Südharz um 7,6 Prozent gewachsen ist. In die Statistik eingeflossen sind Hotels und Pensionen ab einer Kapazität von zehn Betten sowie die Campingplätze in Kelbra und am Süßen See.

Rund 112.000 Übernachtungen in Stolberg sind im vergangenen Jahr gezählt worden

Der Touristenmagnet im Landkreis ist der Südharz. Dort ist insbesondere Stolberg die Stadt, die die Touristen anzieht. Fast 45.000 Ankünfte und rund 112.000 Übernachtungen wurden dort im vorigen Jahr gezählt. Eine besonders große Rolle spielen in Stolberg auch ausländische Gäste und hier insbesondere Niederländer. Der Touristenguide für Stolberg werde vor allem in niederländisch heruntergeladen. Noch häufiger als auf deutsch oder englisch. Darauf, dass die Holländer ganz offensichtlich ihr Stolberg lieben, wolle man in Zukunft mehr eingehen und eine Willkommenskultur entwickeln, so Lange. Es habe bereits ein Gespräch mit dem Südharzer Bürgermeister Ralf Rettig (parteilos) zu diesem Thema gegeben.

Lange könnte sich vorstellen, dass die holländischen Gäste gleich am Ortseingang mit einem Schild an dem Ort willkommen geheißen werden, an dem die Wiege ihres Königshauses stand. „Warum sollte man nicht auch Speisekarten zumindest in Englisch und vielleicht auch in Niederländisch übersetzen?“, fragte Lange. Vielleicht könne man im Ort sogar ein Oranje-Eis anbieten, überlegte er. „Es geht ja darum, dass man den Gästen zeigt, dass sie willkommen sind.“

Gastfreundschaft sei im Übrigen ein Kriterium, dass Gästen sehr wichtig sei. „Wichtiger als es die Hoteliers manchmal annehmen“, so Schulze. Das hätten Umfragen unter Hotelgästen gezeigt. In Zeiten, in denen man sein Hotel im Internet buche, sei es vor allem wichtig, dass man gute Bewertungen erziele. Unter anderem punkte man mit Qualität und Gastfreundschaft, weiß Lange.

Zahl der Tagestouristen in Eisleben hat sich verdoppelt

Luther zieht vor allem Tagestouristen nach Eisleben. Teilweise habe man in der Touristinformation der Lutherstadt mit Engpässen zu kämpfen, da sehr viele Führungen gebucht werden. Die Zahl habe sich im Vergleich zu 2015 verdoppelt. Fast 20.000 Schlafgäste und 34.500 Übernachtungen wurden dort gezählt.

Als „Boomtown“ kann sich auch Hettstedt betrachten. Was sich in absoluten Zahlen nicht besonders viel anhört - rund 4.000 Ankünfte und 6.500 Übernachtungen - ist dennoch eine gewaltige Steigerung der Ankunftszahlen von 44 Prozent. Lange: „Hier werden jetzt qualitativ hochwertige Angebote unterbreitet. Das schlägt sich sofort in den Gästezahlen nieder.“ Nun gelte es, die Gäste zu längerem Verweilen einzuladen. Der Hettstedt-Audio-Guide ist eine Möglichkeit, die Touristen auf die Kupferstadt neugierig zu machen. Das Angebot werde seit Ende vergangenen Jahres unterbreitet und gut angenommen. Im Seegebiet Mansfelder Land ist der Campingplatz das Zugpferd. Die Zahl der Übernachtungen stieg um 7,2 Prozent an.

Trotz Sachsen-Anhalt-Tag ging in Sangerhausen die Zahl der Ankünfte um 3,4 Prozent zurück. Insgesamt wurden 21.325 Schlafgäste und rund 40.000 Übernachtungen gezählt. In Kelbra wurden in den Hotels weniger Übernachtungen gezählt als im Jahr davor. Der Rückgang wird mit 6,5 Prozent beziffert. Lange: „Was wir nicht erfassen, ist die Zahl der Tagestouristen. Fakt ist aber, dass der Tagestourismus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region ist.“ Man gehe davon aus, dass ein Tagestourist durchschnittlich 28 Euro an seinem Ausflugsort für Eintritt, Essen oder Tanken ausgibt. (mz)