SV Allstedt SV Allstedt: Linden-Cup als Volltreffer

Allstedt - Julia Wächter lacht. „Ich hab mir am Wochenende einfach mal kinderfrei genommen“, sagt die 32-Jährige. Kinderfrei heißt in diesem Fall, dass die Frau aus Ponickau in Sachsen ihre zwei kleinen Jungen der Obhut des Papas und der Omas übergeben hat, sich die Fußballschuhe geschnappt hat und mit ihrer Mannschaft beim zweitägigen Kleinfeld-Fußball-Turnier des SV Allstedt dabei war.
Beziehungen nach Sachsen
Mit 19 Punkten und einem Torverhältnis von 10:3 holte sich die Zweite des SV Allstedt den Turniersieg in Wolferstedt. Rang zwei ging an die erste Mannschaft des Landesligisten, die es auf 17 Punkte und 11:3 Tore brachte. Auf den weiteren Plätzen landeten die Teams von Ponickau (16 Zähler), FH Nordhausen (10), LF International (9), Bad Berka (9), Meuschau (8), FC Büffelhüfte (8) sowie Germania Hergisdorf (2).
Mit sieben Treffern wurde Christin Gröbe (SV Allstedt) Torschützenkönigin des Turniers. Zur besten Spielerin wurde diesmal Katja Güntner (Ponickau) gewählt, die Auszeichnung als beste Torhüterin erhielt Bianca Ludwig (LF International). Zum ersten Mal beim Linden-Cup in Wolferstedt wurde ein Allstar-Team gewählt. In diese Auswahl schafften es Hamdi Husein (LF International), Anne Ringel (Germania Hergisdorf), Laura Ermisch (Meuschau), Blue Mento (FC Büffelhüfte), Elke Papst (Bad Berka), Pia Müller (SV Allstedt II), Isabell Richter (Ponickau) und Carolin Jacobi (SV Allstedt). (rak)
Wie es die Sachsen nach Wolferstedt in Sachsen-Anhalt verschlug? Die Antwort ist einfach: „Wir haben die Allstedter Fußballerinnen bei einem Turnier getroffen. Sie haben uns eingeladen und nun sind wir hier. Und außerdem ist eine Spielerin von uns schon vorher zum SV gewechselt, so sind eben die Beziehungen entstanden“, sagt Julia Wächter und macht sich auf zum nächsten Spiel.
Am Ende reicht es für das Team von Julia Wächter, die SG Ponickau/Frauendorf/Tettau immerhin für Rang drei im Feld der neun angetretenen Mannschaften aus Sachsen, Thüringen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Damit gewinnt die Mannschaft den inoffiziellen Titel der besten Gastmannschaft, gehen doch die ersten beide Plätze an die Vertretungen des gastgebenden SV Allstedt.
Rundumpaket passt
Entsprechend zufrieden mit dem sportlichen Teil sind Trainer Andrè Ritter und seine Spielerinnen. Doch auch das Rundumpaket habe wieder einmal in Wolferstedt gepasst. „Es ist alles perfekt organisiert“, verteilt Julia Wächter dann auch ein Pauschallob, das sicherlich die anderen Gäste der 5. Auflage des „Linden-Cups“ unterschreiben würden.
Dabei begann das Ganze ja keineswegs nach Plan. Bisher Unbekannte waren in der Nacht zum Freitag auf das Sportplatz-Gelände in Wolferstedt eingedrungen und hatten dort beträchtliche Schäden hinterlassen. Doch Cheforganisatorin Christin Kögel und ihre Mitstreiterinnen beseitigten die Folgen des ungebetenen Besuches schnell und konzentrierten sich auf das Wesentliche, nämlich auf die Organisation des Turniers. Das gelang, der Aufwand habe sich gelohnt.
Zwei Spielerinnen kurz im Krankenhaus
Entsprechend positiv fällt das Resümee aus, das Christin Kögel zieht. „Es hat wieder jede Menge Lob für unser Turnier gegeben. Alle waren begeistert.“ Ohnehin sei alles gut über die Bühne gegangen. Zwei Spielerinnen mussten zwar nach einem Kopfball-Duell kurz ins Krankenhaus, waren aber bald wieder in Wolferstedt dabei.
So ganz rundum glücklich ist die Cheforganisatorin dann allerdings doch nicht. „Es wäre schön gewesen, wenn ein paar Zuschauer mehr bei den Spielen und bei der Abendveranstaltung da gewesen wären“. Geplant ist auf jeden Fall auch ein Turnier für das Jahr 2017. „Auf jeden Fall“, antwortet Christin Kögel auf eine entsprechende Frage. „Acht Mannschaften müssen wir aber zusammen bekommen, sonst lohnt sich der ganze Aufwand nicht“, fügt sie hinzu. Sie spricht davon, künftig ein gemeinsames Turnier für Frauen- und Männermannschaften auf die Beine zu stellen. Entschieden sei da aber noch nichts. (mz)