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Skispringen Skispringen: Schneeschieber kontra Hagel

Von kathrin labitzke 27.08.2012, 14:45

wippra/MZ. - "Ich springe lieber im Winter", meinte die kleine Nicole Nebel am Rande der elften Deutschen Seniorenmeisterschaft im Spezialsprunglauf am Wochenende auf der Schanzenanlage im Hasselbachtal. Die neunjährige Wippraerin springt seit ihrem fünften Lebensjahr dort und trainiert bereits jetzt schon dreimal wöchentlich. Beachtliche Sätze bis auf knapp 30 Meter schafft sie schon trotz ihrer noch jungen Jahre. Genau wie sie durfte der erst siebenjährige Richard Thomas Rauhut vom SFS Wippra als Vorspringer vor den "Großen" auf die Schanze. Und als der Jüngste des dortigen Feldes zeigte er keine Angst und sprang mithin sieben Meter weit.

Ältester Springer mit 66 Jahren war Wolfgang Schramm vom Tabarzer SV. Insgesamt meldeten sich über 60 Springer zum Spezialsprunglauf, um sich im Seniorenbereich miteinander zu messen und den deutschen Meistertitel zu kämpfen. Ab dem 31. Lebensjahr zählt man bei den Skispringern zu den Senioren, nach oben hin offen.

"Um faire Wettkämpfe auszurichten, vergeben wir insgesamt acht Meistertitel, je nach Altersstufen", erklärte Andreas Herold, Chef des gastgebenden Ski- und Freizeitsportvereins Wippra. Und unter den Startern in der Seniorenklasse waren auch bekannte Namen wie Marko Gohlke, der am Sonnabend den Meistertitel in der Altersklasse von 41 bis 45 Jahren gewann. Im März diesen Jahres wurde er bereits Seniorenweltmeister mit seinen 2,58 Meter langen Brettern. Der Sportler vom Tabarzer SV springt seit 1977 von den Schanzen dieser Welt und kennt aus seiner aktiven Laufbahn auch noch Jens Weißflog persönlich. Heute betreibt er diese Sportart nur noch als Hobby und hält gemeinsam mit dem 16-jährigen Manuel Hermert aus Braunlage den Schanzenrekord von 49,5 Metern auf der Hasselbachschanze in Wippra. Sätze von über 190 Metern schaffte er in seiner aktiven Laufbahn. Gohlke "liegt" diese Schanze, wie er sagte und mag das Sommerspringen auf den Kunststoffmatten. "Denn dort sind die Bedingungen gleichbleibend", sagte Gohlke.

Im Idealfall zumindest. Denn die Springer hatten an diesem Wochenende auch mit drehenden Winden und starken Niederschlägen zu kämpfen. Sonnabendnachmittag kam ein kräftiges Unwetter über Wippra herunter, so dass die Veranstalter schon über einen Wettkampfabbruch nachdachten. "Wir mussten mit Schneeschiebern die Hagelkörner und Wassermassen im Auslaufbereich über eine Stunde beräumen", so Andreas Herold. Nur durch die Einsatzbereitschaft des ganzen Austragungsteams des SFS Wippra war die Fortführung der Deutschen Meisterschaften dann doch noch möglich.