Jubiläum in Schwenda SKC Schwenda: Karnevalsverein feiert 50. Geburtstag

Schwenda - „Wieso feiert ihr schon das 50-Jährige?, wunderte sich Bürgermeister Ralf Rettig bereits bei der Schlüsselübergabe am 11.11. „Es heißt doch SKC 1967?“ Auch am Samstagabend nahm er bei der Gratulation augenzwinkernd die närrische Zeitrechnung der Schwendaer aufs Korn. Aber: Dirk Vater, der „Landesvater“ der Karnevalisten Sachsen-Anhalts und selbst Urgestein des SKC, klärte den Bürgermeister und die Karnevalisten im „Haus des Gastes“ darüber auf, dass alles seine Richtigkeit hat.
Die derzeit rund 70 Mitglieder des Schwendaer Karneval Clubs (SKC) 1967 sind bereits am Proben für ihre neuen Programme. Traditionell gibt es im Verein einen Elferrat, einen Frauenelferrat, die Kinderprinzengarde, eine Hofgarde, Hofsängerin Ilona, das Männerballett und Büttenredner. Das Tanzmariechen ist derzeit übrigens Lisa Nimmich. Der SKC führt seit 13 Jahren die Gesangswerkstatt für den Karneval Landesverband Sachsen-Anhalt durch. Die Session 2016/17 wurde bereits durch einen Maskenball eröffnet. Am 2. Februar laden die Karnevalisten zum Kinderfasching und am 5. Februar zum Rentnerfasching ein. Am 17. und am 24. 2. haben die Weiber das närrische Zepter in der Hand. Die Prunksitzungen im Haus des Gastes finden am 18. Und 25. Februar statt. Der SKC hat einen Internetauftritt unter: www.skc1967eV.de (sro)
Die Idee, in Schwenda zukünftig Karneval zu feiern, wurde bereits im November 1966 am Stammtisch geboren. Die erste Session gab es damals 1967. Das konnten auch die anwesenden Senatoren des Vereins Karin und Hans-Egon John bestätigen. Mit großer Freude und Stolz nahmen sie den Jubiläumsorden ihres Vereins entgegen. Ihre ganze Familie hat doch von Beginn an, das Vereinsleben mit gestaltet. „Jeder Ort ist durch irgendeine Sache geprägt“, sagte Karin John. „In Schwenda ist es der Karneval.“ Ihr Vater war bereits als Büttenredner aktiv, sie selbst im Frauenelferrat und organisierte vor 1989 über ein Jahrzehnt den Kinderkarneval.
„Auch unsere Kinder und Enkel waren immer beim SKC aktiv“, sagte Karin John. „Inzwischen sind wir Urgroßeltern und ich hoffe, dass wir unsere Urenkelin in ein paar Jahren auch hier erleben werden.“ Dann hätte sich so manche „Schweißperle“ doppelt gelohnt. In der Vergangenheit war es schließlich nicht immer einfach, das Vereinsleben aufrecht zu erhalten. „In meiner Schule in Hayn habe ich oftmals was „illegal“ für den Karneval kopiert“, gibt Frau John nun zu. „Aber ich hatte immer einen verständnisvollen Chef, der ahnte, dass es für den Karneval ist.“
Aber Mühe und Arbeit waren am Jubiläumsabend sowieso vergessen. Die nachfolgende Generation der Schwendaer Karnevalisten unter dem Zepter von Marc Ungefroren zeigte mit Ausschnitten aus dem vergangenen Sessionsprogramm wie die närrische Zeit fortbesteht. Hier steht teilweise die zweite und dritte Generation der Gründungsväter des Karnevals auf der Bühne und hat offensichtlich nicht nur selbst Spaß an den Tänzen, Sketchen und Büttenreden.
Mit ihren Verbündeten aus Bennungen übernehmen sie in der Gemeinde Südharz bereits seit mehreren Jahren die Regentschaft in der Fünften Jahreszeit. Da war es auch kein Wunder, dass Henning Schomburg, Präsident des Bennunger Karneval-Clubs dem „drittältesten Karnevalsverein der Region“ zum Jubiläum gratulierte. Schelmisch bedankte er sich für „eine Einladung zum Festumzug“, den SKC-Präsident Marc Ungefroren allerdings noch nicht auf dem Plan hatte.
Allerdings würden die Karnevalisten aus der Goldenen Aue offensichtlich gern mal ein bisschen Harzer Höhenluft schnuppern. Dann hätte nämlich auch Büttenrednerin Anna - übrigens auch Vizepräsidentin - wieder Neues aus Schwenda zu berichten. (mz)