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See in Flammen in Kelbra See in Flammen in Kelbra: Buntes Lichtermeer am Stausee

Von Frank Schedwill und Maik Schumann 30.07.2017, 11:55
Das große Feuerwerk wurde 23:30 Uhr gezündet. Tausende Beucher waren begeistert.
Das große Feuerwerk wurde 23:30 Uhr gezündet. Tausende Beucher waren begeistert. Maik Schumann

Kelbra - E s ist schon etwas anderes als die heimischen Silvesterraketen. Rund 250 Kilogramm Feuerwerk haben die Feuerwerker von Mark Schmidt aus Wettin-Lobejün (Saalekreis) am Samstag bei „See in Flammen“ in Kelbra eingesetzt. Am späten Abend tauchten sie den Stausee zu den verschiedensten Musiktiteln etwa 20 Minuten lang in ein buntes Lichtermeer - das Ergebnis akribischer Vorbereitung.

„Wir brauchen etwa zwei Tage, um das Feuerwerk zu planen. Die Effekte müssen ja alle programmiert waren. Wir hoffen dann, dass es passt“, sagt der 43-jährige Schmidt, der in der Region besser als „Bombenschmidt“ bekannt ist. Sein Physiklehrer hat den damals schon experimentierfreudigen Schüler so getauft.

Das Feuerwerk läuft computergesteuert. Wenn es um die Choreographie geht, sind die Feuerwerker ehrgeizig. Sollte nur ein kleines Leuchten nicht funktionieren, ärgern sich Schmidt und seine Kollegen ziemlich. „Der Zuschauer bekommt von Fehlern glücklicherweise aber oft nichts mit. Für den sieht es einfach nur schön aus. Egal, ob der Schuss wie geplant kommt oder nicht.“

Seit 20 Jahren besteht Schmidts Feuerwerksfirma. Der 43-Jährige hat damals sein Hobby zum Beruf gemacht, wie er erzählt. An die 200 Höhenfeuerwerke zaubern er und seine Mitarbeiter pro Jahr an den Himmel und haben damit bereits verschiedene Preise gewonnen. Sie sind froh, wenn wie am Samstag in Kelbra alles klappt und die Besucher staunen.

Mehrere Tausend hatten sich wieder im Strandbad der Kyffhäuserstadt eingefunden, um dort zu feiern. Auf mitgebrachten Decken oder Stühlen erwarteten sie das Spektakel am Himmel. Um 22 Uhr gab es erst ein Feuerwerk für Kinder. Gegen 23.30 erleuchtete dann das große Höhenfeuerwerk zum Abschluss den Himmel, bevor bei Musik der Band „Tänzchentee“ bis zum frühen Morgen weiter gefeiert werden konnte. Mit rund 180 Kilometern hatte Sven Zscherper mit seiner Familie wohl die weiteste Anreise nach Kelbra.

Die Sachsen kamen extra aus Großenhain (Landkreis Meißen). „Wir haben eine ähnliche Veranstaltung bei uns in der Region besucht. Und da hat es uns schon gefallen“, erzählte Zscherper. Ihren Junggesellinnenabschied feierte Madlen Lebowski aus Mühlhausen bei „See in Flammen“. Mit ihren Freundinnen genoss die Mühlhäuserin die Atmosphäre mit Musik und Feuerwerk. Nicht ganz so weit hatten es Florian Georgi und Christian Köhn sowie ihre Familien aus Berga. Für sie war „See in Flammen“ quasi das Vorspiel zum „Love-Sea-Festival“, das nächstes Wochenende an der Talsperre steigt. „Dann sehen wir uns wieder“, meinten die Bergaer. (mz)