Schock für Wacker Nordhausen Schock für Wacker Nordhausen: Stadion wäre nicht drittligatauglich

Nordhausen - Ein Gutachten zum Albert-Kuntz-Sportpark schockiert den Fußball-Regionalligisten FSV Wacker Nordhausen. Denn darin wird festgehalten, dass es keinen Drittliga-Fußball in diesem Stadion geben würde - wohl auch nicht, wenn es umgebaut werden sollte. Das von der Stadt Nordhausen in Auftrag gegebenes Gutachten empfiehlt den Neubau eines Fußballstadions an einem anderen Standort.
Wacker Nordhausen: Bei Aufstieg in die 3. Liga würde ein Spielverbot drohen
In der 16-seitigen Analyse wird unter anderem bezweifelt, dass nach einem Umbau des bestehenden Stadions gesetzliche Lärmschutzgrenzen eingehalten werden können. Zudem müssten für einen Aufstieg auch noch andere Auflagen eingehalten werden. Der DFB fordert zum Beispiel für die 3. Liga eine Zuschauerkapazität von 10.000.
Sogar von einem möglichen Umbau für die 2. Bundesliga ist laut dem „MDR“ in dem Gutachten die Rede. Dann wären 15.000 Zuschauerplätze nötig - am bisherigen Standort sei das kaum zu realisieren. Die Verkehrssituation und der Lärm könnten den Spielbetrieb erheblich einschränken, heißt es. Ein Spielverbot in den Abendstunden würde drohen.
Wie die „Neue Nordhäuser Zeitung“ (NZZ) berichtet, belaufen sich die ermittelten Gesamtkosten für einen Umbau auf 15,3 Millionen Euro. Allerdings sind dies Kosten für ein Stadion, dass maximal den Anforderungen der Regionalliga gerecht werden würde.
Stadion-Problem in Nordhausen: Bauzeit wäre ein weiteres Problem
Diese Kosten sind zudem kaum zu stemmen. Deswegen wolle sich die Stadt nun um eine Erhöhung der zugesicherten Fördermittel des Landes in Erfurt einsetzen. Bislang sind im Landeshaushalt rund sechs Millionen Euro für den Sportpark eingestellt. Die Stadt will ebenso wie der FSV Wacker eine Million Euro beitragen.
So schwer ein neues Regionalliga-Stadion am aktuellen Standort zu finanzieren sein wird, so weit entfernt scheint eines, das den Anforderungen der 3. Liga gerecht wird. Die Erweiterung der Kapazität von 5000 auf 10.000 Plätze sei flächentechnisch zwar denkbar, doch gebe es erhebliche Realisierungsrisiken, heißt es in dem Gutachten. Denn die genehmigte Bestandskapazität liege bei 8088 Zuschauern.
Für eine weitere Ernüchterung sorgte bei den Verantwortlichen des FSV Wacker Nordhausen die veranschlagte Bauzeit, die bis Herbst 2023 angesetzt ist. Verkürzen würde sich die Bauzeit um ein Jahr, wenn in dieser Zeit kein Spielbetrieb an der Parkallee stattfindet. Die Studie deklariert Drittliga-Fußball in Nordhausen als „unrealistisch“, heißt es im Artikel der NZZ. (mz)