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Ringen Bundesliga Ringen Bundesliga: Dem rettenden Ufer ein Stück näher

03.11.2013, 17:50
Emanuel Krause (links) hat David Borsos beim Rückrundenauftakt im Griff.
Emanuel Krause (links) hat David Borsos beim Rückrundenauftakt im Griff. peter thun Lizenz

eisleben/aue/MZ - Dank eines 21:10 bei Mitaufsteiger FC Erzgebirge Aue sind die Ringer des KAV Mansfelder Land dem Klassenerhalt in der 1. Bundesliga ein großes Stück näher gekommen. Mit sechs Punkten auf dem Konto ist die Riege aus der Lutherstadt nun als Sechster notiert. „Das ist noch lange nicht das sichere Ufer. Aber wir sehen schon Land“, sagte Geschäftsführer Andreas Kraus nach dem ersten Kampf der Rückrunde.

Insgesamt gingen am Samstagabend nur drei Kämpfe aus Eisleber Sicht verloren. Dass Robert Glor im Schwergewicht gegen den zehnfachen Deutschen Meister Nico Schmidt keine Chance haben würde, war klar. Doch Glor forderte dem 20 Kilo schwereren Schmidt alles ab, schaffte selbst zwei Wertungspunkte und verdiente sich beim 1:2 allen Respekt. Genau wie Olrik Meißner im Limit bis 96 Kilo Greco bei der knappen Niederlage gegen den Slowaken Attila Battky.

Keine Überraschung im Auftaktkampf bis 55 Kilo, denn Christian Borgwardt war wie im Hinkampf gegen Routinier Pierre Vierling chancenlos. Bis 60 kg stellten die Gastgeber den ungarischen Meister im Greco, David Borsos, auf. Der verkaufte sich im für ihn ungeliebten Freistil in den sechs Minuten sehr gut gegen den deutschen Freistilmeister Emanuel Krause. Der Punktsieg von Krause war aber in keiner Phase des Kampfes gefährdet. Im Limit bis 66 kg Greco kam es wie im Hinkampf zum Aufeinandertreffen der beiden tschechischen Freunde und Trainingsgefährten Ondrej Ulip und Jan Hocko. Und Ulip gewann auch dieses Mal.

5:9-Rückstand zur Halbzeit

So stand es für die Auer Veilchen zur Halbzeit 9:5. Im Freistil der 84-Kilo-Klasse musste dann Florian Rau gegen den sehr defensiv eingestellten Willi Wendel antreten. In diesem Kampf überzeugte Rau mit unbändigem Kampfgeist und konnte nach fünf Minuten einen technischen Überlegenheitssieg für sich verbuchen. In der Klasse bis 66 Kilo Freistil kämpfte der polnische Meister Krysztof Bienkowski gegen Steve Brylla. Nachdem sich Bienkowski in der Anfangsphase des Kampfes taktisch gut auf den Auer Konterspezialisten eingestellt hatte, zeigte er dann seine ganze Stärke im Stand- und Bodenkampf und deklassierte Brylla mit 12:1 technisch überlegen. Bis 84 Kilo Greco war Fabian Jänicke gegen Gabor Madarasi auch diesmal stärker und im Kampfverlauf cleverer und gewann verdient mit 3:0 technischen Punkten. Auf eine Revanche im 74 Kilo Greco war Jacek Tomaszewski aus, denn sein Gegner hieß wie im Hinrundenkampf Markus Thätner. Der hatte ihm in Eisleben gut. 20 Sekunden vor Schluss den sicheren Punktsieg entrissen. Diesmal war Tomaszewski viel besser auf den Frankfurter eingestellt und konnte im Kampfverlauf die entscheidenden Akzente setzen und verdient den 6:4 Punktsieg einfahren.

Wenn man im Limit bis 74 Kilo Freistil einen Topathleten wie Magomedmurad Gadzhiev hat, muss man sich eigentlich keine großen Sorgen machen. Auch diesmal kämpfte der ungarische Auswahlringer Sandor Tözser gegen ihn. Der Auftritt von Murad Gadzhiev und seine Aktionen begeisterten die anwesenden Ringer und Fans aus beiden Lagern wieder gleichermaßen.

In den Farben des KAV siegte der Dagestaner mit 11:0 Punkten technisch überlegen. Am Ende gewann das Eisleber Team gegen den FC Erzgebirge Aue deutlich mit 21: 10 Punkten und konnte sieben der zehn Begegnungen für sich entscheiden. Damit schiebt sich der KAV zwischenzeitlich auf den sechsten Rang und ist erst einmal weit vom Abstiegsplatz entfernt.

„Jeder Einzelne im Team zeigte Moral und die richtige Einstellung im Kampf und das Team trat sehr homogen auf. Ein Kompliment muss man auch an den Unparteiischen Martin Franke machen, der unauffällig und absolut souverän in diesem Kampf agierte. Auch die Zuschauer und Fans gingen sehr fair und sportlich miteinander um und respektierten die sportliche Leistungen des anderen Teams,“ so Kraus in seinem Resümee. Wohl wissend, dass es bis zum Klassenziel noch ein ganz weiter Weg ist.