Historische Aufnahmen aus dem Mansfelder Land Riesenrummel als ein „Hohes Tier“ zu Gast war
Horst Sindermann, damaliger Chef des DDR-Ministerrats, besuchte am 1.Juni 1976 Eisleben, Hettstedt und Vatterode.

Eisleben/MZ - Wenn ein hochrangiger DDR-Staatsmann aus der Hauptstadt aufs platte Land reiste, dann war das damals ein Riesenaufwand, zumal, wenn es sich um den Vorsitzenden des Ministerrats der DDR handelte. In dieser Eigenschaft besuchte Horst Sindermann im Juni 1976 das Mansfelder Land.

Als am 1. Juni 1976, zum Kindertag, Sindermann mit Gattin an der Kreisgrenze begrüßt wurden, durfte Rolf Fricke mit seiner Kamera dabei sein. Er erinnert sich so an diesen Tag: „Ich durfte zusammen mit dem damaligen Leiter der Kulturhäuser des Mansfeld Kombinats Horst Ziemer im Barkas B1000 der Kulturhäuser den Tross begleiten.“ Erste Station war der Stahlmöbelbetrieb (Fortschrittschacht). Dort wurde Sindermann durch die Produktionshalle geführt und sprach mit ausgewählten Arbeitern.

Danach setzte sich der Tross nach Hettstedt zur Flamme der Freundschaft in Bewegung. Der Spielmannszug empfing Sindermann, der sich ins Ehrenbuch der Flamme eintrug. Danach ging es weiter zur BBS nach Eisleben. „Irgendwie bummelte unser Fahrer etwas und wir mussten uns ohne den Tross nach Eisleben durchschlagen“, erinnerte sich Fricke. Danach erst ging es nach Vatterode zum Abschluss des Besuches.

Fricke erinnerte sich auch, dass viele Fotos deshalb misslangen, weil ihm andere Fotografen oder Personenschützer ins Bild gelaufen waren

Wegen zu liberaler Wirtschaftspolitik ersetzte Erich Honecker ihn in der konstituierenden Sitzung der Volkskammer am 29. Oktober 1976 durch Willy Stoph. Honecker selbst ernannte sich zum Staatsratsvorsitzenden und Sindermann wurde zum Präsidenten der Volkskammer gewählt. Von 1976 bis 1989 bekleidete Sindermann dieses weniger einflussreiche Amt.
