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Reiten Reiten: Vizeweltmeister im Weißen Tal

Von KATHRIN LABITZKE 30.05.2011, 15:56
Ex-Vizeweltmeister Michael Thieme war in Helbra am Start. (FOTO: MZ)
Ex-Vizeweltmeister Michael Thieme war in Helbra am Start. (FOTO: MZ) CARDO

HELBRA/MZ. - Seinen wohl größten Erfolg als Sportler hatte Thieme im Jahr 2000, als er im holländischen Arnheim mit seinem sechsjährigen Oldenburger Hengst "D-Olympik" den Silberrang belegte.

Durch Zufall lernten sich Sven Wyszkowski vom Reit- und Fahrverein Weißes Tal aus Helbra und der heute 54-Jährige kennen. Es entstand über die Jahre hinweg eine Freundschaft und seit dem kommt der Vizeweltmeister Thieme zweimal im Jahr nach Helbra und gibt den dortigen Vereinsmitgliedern Reitunterricht. "Ich nutze solche Turniere wie zum Beispiel hier in Helbra, um meine jungen Pferde an den Wettkampf heranzuführen", meinte der erfahrene Dressurreiter und startete deshalb aus genannten Gründen gleich mit drei Pferden.

Fast 360 Reiterpaare meldeten sich zu diesem Reitturnierwochenende mit knapp 700 Starts an. Die 60 Mitglieder um Vereinschef Gerd Wyszowski organisierten bereits das sechste Turnier in Helbra. "Dieses Turnier haben wir über Monate hinweg geplant und hoffen natürlich, dass keine Unfälle passieren", so der Pferdewirtschaftsmeister aus Helbra, in dessen Zucht- und Ausbildungsstall bis zu fünfzig Pferde stehen. Geprüft wurde während des Turniers in den Disziplinen Dressur, Führzügelwettbewerb und auch das spektakuläre Springreiten sowie E-Dressur-Fahren.

Beim E-Dressur-Fahren musste der Reiter ein Kutschgespann nach Vorschrift lenken. Die besonders schön anzusehenden Gespanne wurden dann von den Zuschauern der Veranstaltung beklatscht. Siegerin bei diesem Wettkampf wurde Kathrin Rothe aus Benndorf mit ihrem Kaltblutgespann "Ella" und "Enzo".

"Das ist für uns jedes Jahr wieder ein schönes Erlebnis, dass wir mit unseren Enkelkindern Tina Marie und Tony teilen", meinten die Besucher Heinz und Annemarie Heberlein aus Helbra. Magnet bei solchen Reitturnier-Veranstaltungen ist aber immer wieder das Springreiten, so der Vereinschef. "Das Niveau ist in diesem Jahr besonders hoch, denn es kommt auf Harmonie zwischen Reiter und Pferd an", sagt der Helbraer. 16 Hindernisse mussten dabei in verschiedenen Schwierigkeitsgraden absolviert werden. Sprünge von circa 1,50 Höhe waren in der Klasse "S" (schwerste Prüfung) spektakulär anzuschauen. Steil- und Weitsprünge mussten ebenfalls möglichst schnell und fehlerfrei bewältigt werden.

Applaus gab es von den fast siebenhundert Zuschauern, wenn der Reiter den Parcours fehlerfrei und schnell absolvierte. Ein Raunen hingegen ging durch die Reihen, wenn zum Beispiel Reiterpaare Hindernisse rissen oder das Pferd sich weigerte dieses zu überwinden. Eher elegant, anmutig und konzentriert ging es auf dem Dressurreitparcours zu. Bewertet wurden dabei von den Wertungsrichtern der Sitz des Reiters, die Bewegung und die Rittigkeit des Pferdes sowie die korrekte Ausführung der verlangten Lektionen.

Zwölf Dressurprüfungen wurden insgesamt geritten und die Besucher bekamen Traversalen, Tempiwechsel, fliegende Wechsel und Piaffen geboten von Reitern, die alle in traditionell weißen Hosen und schwarzen Jacken elegant gekleidet waren.

Und so wurden nicht nur erfahrene Reiter geprüft, sondern auch die jüngste Teilnehmerin an diesem Turnier, die fünfjährige Thea Helling aus Helbra.