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Polizei warnt vor Online-Betrügern Polizei warnt vor Online-Betrügern: 30-Jährige mit intimen Fotos erpresst

Von Fabian Wagener 20.11.2018, 10:31

Eisleben/Hettstedt - Nachdem eine 30-Jährige aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz von einem Mann erpresst wurde, den sie auf einer Online-Singlebörse kennengelernt hatte, weist die Polizei abermals auf mögliche Gefahren bei solchen Bekanntschaften hin.

Man solle vorsichtig sein, was man im Internet preisgibt, sagte Polizeisprecherin Steffi Schwan der MZ. Das gelte vor allem, wenn man eine Person noch nicht persönlich getroffen habe, sondern nur über das Internet kenne.

Mit intimen Fotos erpresst

Die Polizei hatte am Freitag mitgeteilt, dass eine 30-Jährige erpresst worden war. Sie hatte auf einer Singlebörse einen Mann kennengelernt, beide tauschten Nachrichten, später intime Fotos aus. Daraufhin forderte der Täter Geld und drohte, die Fotos ansonsten zu veröffentlichen.

Wie Schwan nun sagte, hat die 30-Jährige das Geld nicht gezahlt, stattdessen informierte sie die Polizei.

Der Erpresser habe zunächst nur 300 Euro gefordert, sagte Schwan, in ähnlichen Fällen aber habe es nach einer ersten oft noch weitere Forderungen gegeben.

Die Spur führe in diesem Fall ins afrikanische Ausland, nach Benin. „Wir ermitteln wegen versuchter Erpressung“, sagte Schwan.

Opfer überweiste 100.000 Euro über mehrere Jahre

Im Landkreis hat es in der jüngeren Vergangenheit einige, zumindest ähnliche Fälle gegeben. So wurde in diesem Jahr eine Frau Opfer einer Betrugsmache, die auf Facebook ihren Anfang nahm.

Ein Mann hatte die Frau in dem sozialen Netzwerk kontaktiert und angegeben, dass er als Bauingenieur an einem großen Projekt in Nigeria arbeitet.

Es entwickelte sich ein intensiver Kontakt, irgendwann behauptete der Mann, in Schwierigkeiten zu stecken, und bat um Geld.

Über mehrere Jahre überwies ihm das Opfer laut Polizei insgesamt 100.000 Euro. Auch auf Plattformen wie Instagram, einem Onlinedienst zum Teilen von Fotos, sind Betrüger unterwegs.

Hohe Dunkelziffer bei Online-Betrug

2018 zeigte eine Frau einen Mann an, der sie um 20.000 Euro gebracht hatte. Auch sie war angeschrieben worden, von einer Person, die sich als US-Soldat ausgab. Auch dieser Mann gab später an, in Schwierigkeiten zu stecken. Sein Betrugsopfer überwies mehrfach Geld.

Die Polizei glaubt, dass die Dunkelziffer bei diesen Betrugsmaschen im Netz hoch ist. Viele Opfer schämten sich, darauf reingefallen zu sein, und gingen deshalb nicht zur Polizei.

(mz)