Pfingstturnier an der Walkmühle Pfingstturnier an der Walkmühle: 210 Reiter und 430 Pferde sind angekündigt

Sangerhausen - Normalerweise ist der zwischen der Walkmühle in Sangerhausen und dem Örtchen Gonna gelegene Reitplatz ein ruhiges Stückchen Erde. Ab und an wandern Spaziergänger entlang des Flüsschens Gonna in Richtung des Platzes, hin und wieder sind Pferdesportler beim Training anzutreffen. Ansonsten sagen sich hier Fuchs und Hase gute Nacht. Einmal im Jahr, im Mai oder Juni, ist es mit der Ruhe allerdings vorbei. Zu Pfingsten nämlich wird der Reitplatz zum Ziel vieler Sangerhäuser und ihrer Gäste.
210 Reiter und 430 Pferde sind für das Pfingstturnier in Sangerhausen angekündigt
Seit 44 Jahren steht das Reit- und Fahrturnier in Sangerhausen schon auf dem Programm, mehr als vier Jahrzehnte zieht es regelmäßig an die 1.000 Zuschauer in seinen Bann. Der Besuch beim Pfingstturnier gehört für viele Sangerhäuser zum Jahresprogramm wie Weihnachten oder Ostern.
Einer, der von Anfang zu Pfingsten an der Walkmühle dabei war, ist Ulli Mannheim. Früher als aktiver Reiter, nun lenkt er die Geschicke des gastgebenden Reit- und Fahrvereins Sangerhausen. Als Vereinsvorsitzender ist der 70-Jährige auch Turnierleiter. Er hat damit den Hut auf. In seiner Eigenschaft als Turnierleiter hat Mannheim Zahlen parat, die auch in diesem Jahr wieder einiges versprechen. Rund 30 Vereine aus Thüringen, Sachsen und natürlich Sachsen-Anhalt sind Pfingsten 2017 an der Walkmühle dabei. 210 Reiter und 430 Pferde sind angekündigt.
Wer bei allen Entscheidungen des Reit- und Fahrturniers in Sangerhausen live dabei sein will, muss zeitig aufstehen. Am Sonnabend beginnt der erste Wettbewerb bereits um 7.30 Uhr, am Sonntag geht es um 8 Uhr los. Durchhaltevermögen ist ebenfalls gefragt, erst um 21 Uhr beginnt am Samstagabend der Dressurwettbewerb. Am Sonntag steht gegen 17.30 Uhr eine Sprungprüfung der Klasse M auf dem Programm. Die mit Spannung erwarteten Wertungsläufe der Kutschen beginnen am Sonntag um 12.30 und 16.30 Uhr. Das Showprogramm ist an beiden Tagen zu sehen. (rak)
Das sind in etwa die gleichen Zahlen wie in den vergangenen Jahren. Große Sprünge sind im wahrsten Sinn des Wortes nicht drin. „Mehr geht nicht“, sagt Ulli Mannheim und begründet das auch: „Klar wollen jedes Jahr noch mehr Reiter aus noch mehr Vereinen hier mitmischen. Aber wir belassen es so, wie es ist. Da bleibt der Zeitplan im Rahmen. Die ganze Geschichte wird dann auch nicht zu langwierig.“
Ohnehin bauen der Vereinsvorsitzende und seine über 60 im Verein aktiven Mitstreiter auf Bewährtes. Springprüfungen, ein Showprogramm, Dressurwettbewerbe und natürlich die rasante Jagd der Kutschen über den Platz - all das wird es auch in diesem Jahr geben. Die Ansprüche an die Pferdesportler sind ohnehin groß. Bei einzelnen Entscheidungen beim Springen gilt es für Pferd und Reiter Hindernisse von gut 1,40 Meter Höhe zu überwinden. Ebenfalls bewährt hat sich die Zusammenarbeit mit den Sponsoren der Region. Einen Namensgeber als Hauptsponsor des Turniers gibt es nicht, dafür unterstützen viele Firmen und auch Privatpersonen das Turnier. „Ihre Hilfe ist wichtig, ohne sie würden wir so ein Turnier nicht auf die Beine bekommen“, sagt Mannheim.
Noch nie Regen bei den Wettkämpfen zum Pfingstturnier
Er hat dann doch eine Neuerung parat. Am Dressur-Rechteck ist eine neue Hütte für die Wettkampfrichter entstanden. Der Vereinsvorsitzende hofft ohnehin, dass sich eine Tradition fortsetzt. „Es hat zu Pfingsten hier am Sonntag während der Wettkämpfe noch nicht geregnet. Einmal sind alle richtig nass geworden, aber da war alles schon so gut wie vorbei“, sagt er und bringt einen frommen Wunsch zum Ausdruck: „Es soll nicht zu heiß werden – und es soll nicht regnen.“
Auf optimale Bedingungen hoffen natürlich auch diejenigen, die nicht nur nebenbei am Parcours, sondern mittendrin sind. So wie Marie Ritsch. Sie zählt zu denjenigen, die in den vergangenen Tagen für Unruhe auf dem Reitplatz sorgten, die trainierten oder bei Arbeitseinsätzen dabei waren. „Wir freuen uns alle das ganze Jahr auf Pfingsten an der Walkmühle“, sagt sie. (mz)