Nachruf auf Petra Wernicke Nachruf auf Petra Wernicke: Weggefährten würdigen sie als volksnahe Politikerin

Hettstedt - Die Anteilnahme am Tod der ehemaligen Landwirtschaftsministerin Sachsen-Anhalts, Petra Wernicke (CDU), ist in ihrer Heimat besonders groß. Viele Weggefährten und Politiker melden sich zu Wort.
Danny Kavalier, Hettstedts Bürgermeister und Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes, erinnerte an „ihre Herzlichkeit und ihr ehrliches und offenes Wort“. Das habe er sehr an ihr geschätzt. Wernicke sei eine Streiterin für die Interessen ihrer Region gewesen und habe sich dabei immer an der Sache orientiert.
Für Hettstedt und ihren Wohnort Walbeck hat Petra Wernicke viel bewegt
Für Hettstedt und ihren Wohnort Walbeck habe sie viel bewegt, so Kavalier. Er betonte Wernickes Engagement für den Tierpark Walbeck. Ihm zufolge gibt es Überlegungen der Stadt, ein Kondolenzbuch auszulegen.
Tief betroffen zeigte sich der frühere Landrat Hans-Peter Sommer (CDU). „Mir fällt es schwer, ihren Tod zu akzeptieren“, sagte er. Sommer kannte Wernicke unter anderem aus der gemeinsamen Arbeit im Kreistag. Während ihrer Tätigkeit als Landespolitikerin imponierte ihm ihre Gratwanderung, bei schwierigen Beschlüssen einerseits einschätzen zu können, was den Menschen zuzumuten sei, und andererseits glaubwürdig Politik zu vermitteln.
Sommer und Wernicke verband auch das Engagement im Trägerverein des Walbecker Tierparks. Dort traf Sommer Wernicke Anfang Mai zur Saisoneröffnung das letzte Mal.
Groß ist die Trauer unter den Mitgliedern des Trägervereins des Tierparks, dessen Vorsitzende Wernicke bis zuletzt war. „Wir werden die Arbeit in ihrem Sinne fortführen“, versicherte Stellvertreterin Marlies Stock. Wernicke lag besonders der Erhalt der Einrichtung als Heimattierpark am Herzen. „Sie schaute bis zu dreimal in der Woche herein und machte den Mitarbeitern Mut, aus den geringen zur Verfügung stehenden Mitteln das Beste zu machen“, so Stock.
André Schröder würdigt Wernicke als herausragende Streiterin für die Interessen des ländlichen Raumes
„Mit Petra Wernicke verlässt uns eine herausragende Streiterin für die Interessen des ländlichen Raumes und eine volksnahe Politikerin, die seit 1990 die Landespolitik entscheidend mit geprägt hat“, stellte André Schröder (CDU), Sachsen-Anhalts Finanzminister, fest. Als langjähriger Kollege in der Landtagsfraktion habe er ihre Geradlinigkeit und Verlässlichkeit hoch geschätzt.
Mit großem Bedauern nahmen die Mitglieder des Bauernverbandes Mansfeld-Südharz den Tod der ehemaligen Landwirtschaftsministerin und ihres langjährigen Mitgliedes zur Kenntnis. „Einzigartig und von keinem ihrer Amtsnachfolger erreicht war Petra Wernickes enge Verbundenheit zum Berufsstand, Präsenz und Kenntnis der Probleme vor Ort sowie engagierte und pragmatische Unterstützung unserer Landwirte“, so Geschäftsführerin Helgard Wiegand.
Landrätin Angelika Klein (Die Linke) kannte und schätzte Wernicke von der gemeinsamen Arbeit im Landtag. Als Ministerin sei sie mit den Menschen in ihrer Heimat stets verbunden geblieben. Sie „redete nie um den heißen Brei herum, sondern sprach die Probleme direkt an“, so Klein. Vor allem in den ersten Jahren nach der Wende habe sie Zeichen gesetzt und durch ihre zupackende, bodenständige Art Anerkennung erworben.
Wernicke war am Donnerstag im Alter von 64 Jahren nach einer langjährigen Krebserkrankung in ihrem kleinen Heimatort Walbeck gestorben. (mz)