Nach Spielabbruch SV 90 Walbeck gegen Einheit Rottelsdorf Nach Spielabbruch SV 90 Walbeck gegen Einheit Rottelsdorf: Anzeige nach Nasenbruch und Zahnverlust

RoTtelsdorf/walbeck - Am Dienstag ist der Fußballer Dirk Schäfer operiert worden. Der 32-Jährige hat sich die Nase gebrochen, ein Zahn fehlt und das Jochbein hat auch etwas abbekommen. Oder wurde dem Rottelsdorfer die Nase gebrochen? Darüber gehen die Meinungen auseinander. Fakt ist: Das Spiel der 1. Kreisklasse Nordost zwischen dem SV 90 Walbeck und Einheit Rottelsdorf wurde nach 70 Minuten vorzeitig beendet, weil der überwiegende Teil der Mannschaft am Sonntag nicht weiterspielen wollte.
Rottelsdorfer rufen Polizei
Grund war eben jene gebrochene Nase, die auf einen Ellenbogenschlag eines Walbecker Spieler zurückzuführen sein soll. So jedenfalls die Rottelsdorfer Lesart. „Der Ball war ganz woanders. Aber einige unserer Spieler haben es gesehen“, so Thomas Jüdicke, Rottelsdorfs Co-Trainer. Er habe jedenfalls gesagt, dass die Mannschaft nicht einfach das Spielfeld verlassen könne. „Dann sind die Punkte futsch und Geld kostet es auch noch vorm Sportgericht“, sagt er. Zum Zeitpunkt des Abbruchs stand es übrigens 2:1 für die Walbecker. Deren Fußballchef Harald Ruppenthal schildert die Angelegenheit so: „Ich kann zum eigentlichen Geschehen gar nichts sagen. Wir hatten vorn Freistoß und haben natürlich alle dorthin geschaut. Ich habe dann unseren Spieler gefragt. Er hat mir versichert, dass er das so nicht wollte. Es soll wohl vorher einen Wortwechsel gegeben haben. Aber wem bitte soll ich glauben?“
Letztlich riefen die Walbecker einen Arzt, die Rottelsdorfer sogar die Polizei. „Ja, es gibt eine Anzeige wegen Körperverletzung. Mehr kann ich erst mal nicht sagen“, so ein Sprecher vom Polizeirevier Mansfeld-Südharz auf die Frage der Mitteldeutschen Zeitung.
„Der Respekt voreinander nimmt immer mehr ab und Toleranz ist für viele zu einem Fremdwort geworden. Ansonsten kann ich nicht viel sagen. Es ist ein laufendes Verfahren und die Instanzen werden wird sich jetzt mit dieser Angelegenheit befassen“, so Lothar Bornkessel, Vorsitzende des Kreisfachausschusses Mansfeld-Südharz und Vizepräsident im Landesverband.
Schiedsrichter hat nichts gesehen
Wahrscheinlich ist, so zeigen es die Erfahrungen, dass das Spiel mit drei Punkten und 3:0 Toren für Walbeck gewertet wird, weil Rottelsdorf den Platz verlassen hat. Wie mit dem Inhaber des Ellenbogens verfahren wird, hängt auch vom Bericht des Schiedsrichters ab. Dieser kann aber nicht viel zur Aufklärung beitragen. „Das hat sich alles hinter meinem Rücken abgespielt“, so Wilfried Hendrich.
Fakt ist unabhängig davon, und daraus macht Walbecks Fußballchef Harald Ruppenthal auch gar keinen Hehl: „Wir haben unserem Spieler mitgeteilt, dass er für das nächste Spiel eine Denkpause hat. Wir werden das dann in aller Ruhe noch einmal besprechen“, so Ruppenthal zu diesem Zwischenfall. (mz)