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Einsatz von Schusswaffe bei Festnahme Nach SEK-Einsatz in Rottleberode: 77-jähriges Opfer nach Tötungsattacke im Koma

Bei einem versuchten Tötungsdelikt ist ein 77-jähriger Rottleberöder schwer verletzt worden. Das ist über den Angriff bisher bekannt:

Von Helga Koch Aktualisiert: 29.06.2021, 18:14
Die Rottleberöder Ortsfeuerwehr hat am Dienstagabend den Hubschrauberlandeplatz ausgeleuchtet.
Die Rottleberöder Ortsfeuerwehr hat am Dienstagabend den Hubschrauberlandeplatz ausgeleuchtet. (Foto: Feuerwehr Rottleberode)

Rottleberode/MZ - Entsetzen in Rottleberode: Ein 77-jähriger Mann ist am späten Montagnachmittag auf seinem Grundstück in der Nähe des Schlossteichs durch einen Nachbarn mit einem Gegenstand attackiert und dabei schwer verletzt worden. „Das Opfer musste in ein Klinikum des Freistaates Thüringen geflogen werden“, teilte Polizeisprecher Alexander Junghans am Dienstag mit. „Die Verletzungen sind lebensbedrohlich.“ Nach Informationen der MZ liegt der 77-Jährige im Südharzkrankenhaus in Nordhausen im Koma.

Polizei muss Schusswaffe bei Festnahme einsetzen

Der Tatverdächtige, ein 41-Jähriger, wurde nach der Attacke von Spezialeinsatzkräften des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt in seinem Haus gestellt, teilt die Polizei weiter mit. Bei der vorläufigen Festnahme habe der Mann Gegenwehr geleistet, so dass auch eine Schusswaffe eingesetzt werden musste. Dabei wurde der 41-jährige Angreifer verletzt, er erlitt eine Schusswunde am Oberschenkel und wurde ebenfalls mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus nach Nordhausen geflogen. Der Polizeibeamte, den der 41-Jährige verletzt hatte, wurde vor Ort ambulant medizinisch versorgt.

Insgesamt waren über 30 Polizisten am Montagabend in Rottleberode im Einsatz. Auch die Freiwillige Feuerwehr war bis kurz vor Mitternacht mit vor Ort, um einen Landeplatz für die Hubschrauber auszuleuchten. Warum es zu dem Vorfall gekommen ist, beschäftigt viele Rottleberöder - und natürlich die Polizei. „Der Hintergrund der Tat ist derzeit Gegenstand der andauernden Ermittlungen“, sagt Polizeisprecher Alexander Junghans. Die Ermittlungen würden im Zentralen Kriminaldienst der Polizeiinspektion Halle geführt. Vor Ort habe man außerdem die Kriminalpolizei sowie die Spurensicherung aus der Polizeiinspektion Halle hinzugezogen.

Betroffenheit in Rottleberode

In dem Südharzer Ortsteil mit seinen rund 1.400 Einwohnern herrscht nach dem Vorfall vom Dienstagabend große Betroffenheit. Der 77-Jährige gelte als nett, heißt es im Dorf. Der Jüngere sei hingegen in den vergangenen Monaten mehrfach wegen seiner psychischen Verfassung aufgefallen. Gegen ihn sollen Anzeigen wegen kleinerer Delikte wie Ladendiebstahl vorliegen, aber auch wegen Hausfriedensbruchs, Nötigung und Körperverletzung. Nun dürfte gegen ihn ein Haftbefehl erlassen werden. Hauptsache sei, dass er dingfest gemacht werden konnte und bewacht werde, heißt es.